Sunset Overdrive im Test – Energydrink mit Nebenwirkungen

Kunterbunte Comic Landschaft

Von der Grafik her erinnert das Spiel schon fast an eine gemalte Comiclandschaft. Alle Farbtöne leuchten und die Welt sieht einfach wunderbar schön aus. Das hierbei nichts in irgendeiner Weise realistisch wirkt ist absichtlich gewollt, da so der Humor in dem Spiel gar nicht erst rüberkommen würde. Noch deutlicher wird die Beziehung anhand im Spiel eingebundener Schriftzüge. Zerplatzt eine bestimmte Gegnerart, taucht in Comicschrift dabei ein POP auf. Nutzt ihr die Gefrierkanone, steht in großen Buchstaben kurzfristig BRRRRR auf dem Schirm. Alles schön eingebunden in die Animation der Waffe oder Gegner. Was man auch betonen sollte sind die Respawn Animationen, wenn euer Held stirbt. Diese sind vielfach und allesamt urkomisch, so dass sich selbst euer Alter Ego darüber witzig macht.

Dadurch wirkt das ganze Spiel wie aus einem Guß. Gerade mit den Animationen hat sich das Studio große Mühe gegeben. Wenn unser Held springt, sich dabei an der Wand abstützt und dann sein Brecheisen oder was auch immer rausholt, um an der Stromleitung entlang zu gleiten, wirkt dies einfach smooth. Dazu kommt auch der Sound, der sich wunderbar ins Spiel einbringt. Die Musik ist eine Mischung aus Punk und Rock’n Roll mit vielen bekannten Originalliedern, der immer wieder in den Kämpfen einsetzt und das benötigte Tempo vorgibt. Es schlägt einfach großartig im spielerischen Takt mit. Selbst die Soundeffekte bringen sich super ein und lassen mich bei einigen Sachen an frühere Arcade Automaten denken, was dem ganzen einen besonderen Flair verleiht. Sogar die Synchronsprecher schienen bei ihrer Arbeit Spaß gehabt zu haben und klingen belustigt. Lediglich die Lippensynchronisation hat nicht wirklich hingehauen.

Fazit

Zugegeben, nach dem ersten Trailer zur E3 2013 hatte ich mir nicht viel von Sunset Overdrive erwartet. Zuerst wusste ich nicht, was man von dem Spiel halten soll und als mehr bekannt wurde dachte ich, es wäre eine Art Abklatsch von Capcoms Open World Zombie Reihe. Umso überraschter bin ich, was aus dem Spiel geworden ist. Soviel wie bei diesem Spiel musste ich schon lange nicht mehr lachen und mir fällt auch nicht ein, wann ich das letzte Mal ein so lustiges Spiel gespielt habe. Dabei macht das Spiel auch ansich Spaß und ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich doch die nächste Mission machen möchte, um zu hören, was die Charaktere zu sagen haben. Natürlich stellt sich mir da die Frage auf, was wäre, wenn der Humor fehlen würde. Das Gameplay macht selber auch Spaß, würde wohl auf Dauer aber zu wenig an Abwechslung bieten, wenn man nach mehreren Stunden sich ähnelnde Missionen macht. Gerade aber dass die Geschichte einen so mitreißt, durch ihren Witz, ist umso erfreulicher und lässt einen vergessen, dass der Missionsaufbau im Grunde sich ähnelt.

Selbst ohne dies, wäre das Spiel aber immer noch ein gutes Spiel. So ist es für mich ein herausragendes Spiel. Die Vielfalt und Kreativität, für die Insomniac bekannt ist, ist hier wieder einmal deutlich geworden. Waffen, Gegner, Spielfluss. Alles hat das typische Feeling eines Insomniac Titels. Ich kann den Titel nur jedem empfehlen und ist für mich der erste wahre Grund sich eine Xbox One zuzulegen, falls man es nicht schon getan hat. Sunset Overdrive hebt sich durch seinen witzigen Charme von der Masse ab und ist ein Titel, auf den PlayStation Fans ruhig neidisch rüberschauen dürfen.

Inhaltsverzeichnis

• Seite 1 – Story
• Seite 2 – Gameplay Mechanik
• Seite 3 – Quests, Waffen und Gegner
• Seite 4 – Grafik, Sound & Fazit

Links:

• Microsoft Studios
• Insomniac Games
• Sunset Overdrive
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Bildquelle: Microsoft Studios | Videoquelle: Microsoft Studios via Youtube, Kanalname: Xbox