Lords of the Fallen im Test – Sterben muss jeder einmal und nochmal und nochmal…..

Als die ersten Ankündigungen zu Lords of the Fallen von Deck 13 kamen, wurde gleich an die Dark Souls Reihe gedacht. Zu vertraut sah das Gameplay aus und auch das, was die Entwickler berichteten. Andere fanden, es sei eine Mischung aus Zelda und Darksiders, mit Souls Einflüssen. Im Prinzip alles gute Spiele und es wäre doch genial, sollte die Mischung geklappt haben, selbst wenn sie nicht beabsichtigt ist. Doch wie gut ist Lords of the Fallen wirklich. Kann es aufrecht aus den ganzen Spielen herausragen oder wird es am Ende genauso fallen wie die Götter in der Geschichte des Spiels?

Ein Verbrecher als Weltenretter

Die Story von Lords of the Fallen klingt im ersten Moment recht interessant. So hat die Menschheit ihre Götter bezwungen und lange ein friedvolles Leben geführt. Nun sind jedoch die Rhogar, die Armeen dieser gefallenen Götter, zurückgekehrt um die Menschen auszulöschen. Als Harkyn sollt ihr nun helfen, diese Wesen zurückzuschlagen und herausfinden, wo sie auf einmal herkommen und wer sie anführt. Gerade die Thematik mit Harkyn soll dabei ein wichtiger Eckpfeiler in der Geschichte sein. Denn die Menschheit hat an sich keine Chance mehr gegen die Kreaturen zu bestehen und holt nun aus den Kerkern sogar die Verbrecher raus, damit diese gegen die Horden antreten können. Auch Harkyn zählt zu diesen Verbrechern, deren Sünden ihnen ins Gesicht tätowiert werden, damit sie jeder erkennen kann.

Dies klingt alles nach einer interessanten Idee, vor allem dadurch, dass wir durch Entscheidungen im Spiel den Lauf der Geschichte verändern können. Jedoch bleibt die ganze Geschichte relativ nebulös. Es beginnt schon damit, dass ihr mitten ins Spiel reingeworfen werdet und nichts von dem gesagt bekommt, was ich euch im oberen Text beschrieben habe. Ihr betretet mit einem Mann namens Kaslo ein Kloster, der euch dahin geführt hat und sollt zwei Minuten später einen Schlüssel suchen. Wie ihr dahingekommen seid, wer ihr seid, wo ihr seid, wer Kaslo ist und was ihr zum Teufel hier wollt, bleibt völlig im Dunkeln. Dies wird zwar im Laufe des Spiel erklärt, bleibt jedoch immer wieder nur flach ohne dass es besondere Höhepunkte gibt. Ihr trefft zwar auf einige Nebencharaktere mit denen ihr euch auch unterhalten könnt, aber selbst davon wirken viele wie eine leere Hülle ohne großen Tiefgang. Selbst Harkyn bleibt relativ blaß. Wenn dann nach ca. 15 Stunden Spielzeit (wer alles erkundet und jede Quest macht kann nochmal 20-30 Stunden draufrechnen) der doch überraschende Storytwist auftaucht, ist es daher verdammt schwer sich Sorgen um einen der beteiligten Charaktere zu machen, da keiner von ihnen einem ans Herz gewachsen ist.

Man merkt eigentlich an allen Ecken, dass die Story weitaus mehr sein wollte als sie ist. Gerade die Thematik verspricht große Möglichkeiten. Ob man sich als Verbrecher weiterhin so verhält oder sich wandelt und der Menschheit hilft. Da wir jedoch so wenig erfahren von den Charakteren und die Geschichte gerade am Anfang uns Wörter um die Ohren wirft, mit denen wir als Spieler nichts anfangen können, kann sie das Potential nicht mal ansatzweise ausschöpfen. Was jedoch sehr gut gelungen ist, sind die überall verstreuten Audiologs die wir finden können. Diese erzählen einem viel von dem Hintergrund der Welt, was überhaupt passiert ist oder geben auch mal interessante Ansätze zu einer Quest die wir haben. Jedoch tauchen auch dort wieder Namen und Zusammenhänge auf, die uns zum Teil nichts sagen. Solltet ihr also bestimmte dieser Nachrichten nicht finden, werdet ihr bei einigen Aspekten der Geschichte große Fragezeichen über euren Kopf schweben sehen. Wenn ihr also wirklich verstehen wollt, was die Geschichte bedeutet, müsst ihr am Spiel dran bleiben. Denn erst spät im Spiel löst sich dieser Knoten unbekannter Namen und Worte auf.

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Gamer aus Leidenschaft, Nerd aus Liebe, Liebhaber aller Konsolen Bei Fragen, Anregungen, Wünschen oder einfach Small Talk schreibt mir an sascha.mensfeld@gamersplatform.de

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