Atmosphärisches Versteckspiel – Alien: Isolation im Test

Raumausstattung der 70er Jahre

Grafisch besticht das Spiel vor allem mit seiner detaillierten Nachbildung des Designs der Raumstationen aus dem Film. Die Inneneinrichtung sieht genau so aus, wie sich die Designer in den 70er Jahren ein Raumschiffinneres eben vorgestellt haben. Wer kein Vorwissen zu den Filmen hat und durch das Spiel zum ersten Mal den Stil sieht, könnte leicht verwirrt sein aufgrund der altmodischen Raumausstattung. Daher empfehle ich dringend den ersten Alien-Teil nachzuholen um perfekt das Feeling aufzusaugen!

Auch das Spiel mit Licht und Dunkelheit sieht beeindruckend aus und führt zur richtigen Horror Stimmung. Die Einsamkeit führt schnell zu einem Unwohlsein und diverse Lichteffekte verstärken die Stimmung. Auch wenn Ripley selbst keine Schatten werfen kann (warum auch immer) sind Schattenspielereien durch Personen oder Gegenstände stimmungsvoll in Szene gesetzt. Alles wirkt wie aus einem Guss und simuliert ein atemberaubendes Horror Erlebnis. Auch die Zwischensequenzen sind sehr gut inszeniert und treten weder zu häufig noch zu selten auf. Über die Charaktermodelle gibt es auch nicht viel zu meckern. Nach all den Strapazen könnte hier und da ruhig mal ein kleiner Kratzer oder Schmutz im Gesicht zu sehen sein. Die Ingame Charaktere sowie das Alien bewegen sich leider nicht ganz so flüssig und wechseln gern mal mit einer ruckartigen 360° Drehung die Richtung. Im Spiel selbst sind mir keine Ruckler aufgefallen, die Bildrate läuft sehr flüssig und 1080p sind garantiert auf der Playstation 4.

Atmosphäre, Atmosphäre, Atmosphäre, Atmosphäre!

Die größte Stärke des Spiels ist die bombastische Atmosphäre. Zu der grafischen Stimmung kommt eine unfassbar gute Geräuschkulisse hinzu. Überall sind kleine Geräusche zu hören die, die Raumstation lebendig wirken lassen. Schritte in Schächten oder ein unangenehmes Grundrauschen in größeren Räumen. Ständig wechselt sich ein Gefühl der Isolation mit der Gewissheit doch nicht alleine zu sein ab. Wer seine Umgebung ausblenden kann und sich abends das Headset aufsetzt (dringend empfohlen!), der erlebt eine nahezu perfekte Stimmung wie sie besser nicht sein kann.

Musik ist selten und wird eher subtil eingesetzt. Nur leicht ertönt der Soundtrack als Hintergrund Untermalung außer in einigen Zwischensequenzen und Abschnitten indem etwas Action aufkommt. Das Versprechen das Feeling des Filmes einzufangen wurde hier zu 100 Prozent eingehalten. Da besticht Alien: Isolation auf ganzer Linie und Genre-Konkurrenten sollten sich ein Beispiel daran nehmen. Denn Survival-Horror muss nicht immer Action und Jumpscares sein, sondern der wahre Horror wird über Stimmung und Atmosphäre übertragen die dem Spieler das Gefühl geben, hier nicht länger sein zu wollen.

 

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