Fast so schön wie damals – Resident Evil Revelations 2 – Episode 3 im Test

Quelle: Capcom

In Episode 2 von Resident Evil: Revelations 2 sah ich bereits Fortschritte im Gegensatz zur ersten Episode. Nun habe ich auch die dritte Episode gespielt und kläre dabei auf, ob Episode 3 daran anknüpfen kann. Oder ist da vielleicht noch mehr drin? 

 

Erzähl mir mal etwas

Die Geschichte nahm zuletzt etwas an Fahrt auf. Und Episode 3 setzt tatsächlich eine Schippe drauf. Endlich bekommen die Charaktere zunehmend ein Gesicht und eine Geschichte. Aufgrund von Unterhaltungen und Erinnerungen von Claire Redfield und Partnerin Moira, erfahren wir mehr über deren Vergangenheit und ihr Innenleben. Sie gewähren uns endlich Einblicke in ihr Verhältnis zu anderen Menschen und ihre Gedanken zu ihnen. 

Auch die Handlung weiß nochmals mehr zu überzeugen. Claire und Moira verschlägt es in ein Fabrikgebäude, nachdem sie eine Nachricht von Boss Neil entdeckt haben. Der Trip entpuppt sich jedoch als Erfahrung von Verrat und Lügen. Hier hat Revelations 2 endlich eine interessante Geschichte rund um das Resident Evil Universum zu erzählen. Auch die Art wie die Geschichte erzählt wird weiß immer mehr zu gefallen. Einige Kleinigkeiten in der Umgebung haben hin und wieder eine passive Art die Geschichte und die Vorgänge an diesem Ort zu erzählen, wie etwa durch die immer passenderen Dokumente und Briefe, oder auch durch die Aufmachung einiger Räume. 

Dass diese Fabrik nicht normal ist bemerkt man schnell
Quelle: Capcom

Auch das Verhältnis zwischen Barry und Natalia wird nun etwas beleuchtet und erhält Charakter, dadurch dass sich die Protagonisten auch endlich austauschen und vor allem über Barry erfahren wir mehr in Hinblick auf seine Familie und sein Verhältnis zu Moira.  

Barry und Natalia durchstreifen nämlich die Kanalisation , nach einer kurzen Begegnung mit der „Aufseherin“. Auf der Suche nach ihr gelangen sie zu einer stillgelegten Mine. Auch hier ist schön, dass uns Capcom nicht plump eine Mine vorsetzt, sondern durch Dokumente erfahren wir mehr über diese und was dort früher passiert ist. 

 

Immer diese Untoten

Nachdem ich zuletzt den Survival Aspekt lobte, geht auch die dritte Episode wieder in diese Richtung, und gleichzeitig doch auf eine andere Art und Weise. Das Feindaufkommen ist nicht mehr so enorm wie in der zweiten Episode, aber das tut dem Spiel auch wirklich gut. Während es zuvor noch grenzwertig viele Gegner gab, ist die Menge und der Zeitpunkt des Auftretens besser gewählt als vorher. Denn so bewegt man sich immer ein wenig ängstlich um die Gänge, da man nie weiß wann man es mit den Mutanten zu tun bekommt.  

Hier stoßt ihr auf eine menschenleere Mine … dafür hat die Mine neue Bewohner gefunden
Quelle: Capcom

Trotzdem aber bleibt der Survival Aspekt voll erhalten. Und das liegt gerade am besseren Gegneraufkommen sowie der nochmals etwas besseren Atmosphäre. Im dunklen Fabrik Gebäude oder auch in der Metzgerei kam in mir fast schon das Gefühl auf, wieder ein Resident Evil mit Horror Feeling zu spielen. Hier wird Revelations 2 schon beinahe den alten Teilen gerecht. Das liegt besonders an der noch besseren Sound und Musikkulisse, die nun öfter das Geschehen untermalt. Durch leises Stöhnen aus der Ferne und der unheimlichen, dunklen Musik verstärkt sich das beklemmende Gefühl beim Spieler. Auch mit einem tollen Resident Evil typischen Bosskampf kann das Kapitel mit Claire und Moira aufwarten, das mich schon sehr an Resident Evil 4 erinnerte. 

Am ehesten würde ich die Horror-Atmosphäre noch bei dem Kapitel mit Claire und Moira bezeichnen. Die Barry und Natalia Kampagne hat in Episode 3 ganz eigene Stärken. 

 

Endlich auch was zum Knobeln

Mich hat an Revelations 2 bislang der niedrige Anteil an Rätseln gestört und dass diese bislang kaum vorausgesetzt haben dass man denken muss. Mit der dritten Episode ändert sich das grundlegend. So musste ich mit Moira in einem dunklen Raum den Boden nach Fußspuren ableuchten, um den richtigen Pfad zum Ziel zu wählen, damit nicht die Falle des Raumes zuschnappt. Oder bei einer Fluchtsequenz etwa war Koop-Action gefragt, da beide Charaktere getrennt wurden.

Gegenseitig musste man sich den Weg voran bahnen, indem man Ventile für den jeweils anderen Charakter schließen musste. Ein kleines Knobel-Highlight war das Grab-Rätsel, welches nur optional ist. Hier erreichte man im Spiel eine Grabstätte und eine Notiz, die uns darüber grübeln ließ, wie wir die richtigen Grabsteine finden, die dann in der richtigen Reihenfolge verschoben werden müssen. Davon hätte ich gerne auch wieder in Episode 4 welche, weil hier echte Resident Evil Stimmung und sogar kleine Nostalgie-Gefühle empor kamen. 

Diesen Genrator gilt es durch die Mine zu befördern
Quelle: Capcom

Gerade in dem Abschnitt mit Barry und Natalia wird viel geknobelt. Um den Strom in der erwähnten Mine wieder zu aktivieren, musste ich erst den Generator aufspüren, die Laufbänder  zum Transport aktiveren und den Generator zu den nächsten Laufbandstellen tragen. In der Kanalisation war auch wieder das Wechseln zwischen den Personen gefragt. Mit Natalia mussten Schleusentore geöffnet werden, während Barry sich um die Zombies kümmern muss.  

Episode 3 bietet in Hinsicht auf die Rätsel nicht nur quantitativ mehr, auch die Denkspiele mehr durch ihre Abwechslung und ihren Aufbau sehr viel Spaß und bereichern das Spiel wirklich. enorm. 

 

Wenn da nicht….

Grafisch bleibt das Spiel erneut deutlich unter den Möglichkeiten, die Xbox One und Playstation 4 bieten. Erfreulich ist zwar, dass die Areale nun deutlich größer ausfallen, gerade die Mine, aber besonders da werden die grafischen Schwächen besonders deutlich zu Tage gefördert. Matschige Texturen, oder Blut dass so unnatürlich wie Kleister von der Decke tropft, tragen leider nicht sehr positiv zur sonst so tollen Stimmung im Spiel bei. Das verärgert mich schon sehr, da gerade die dritte Episode so viele Fortschritte zeigt, verhindert die schwache Grafik ein Erlebnis, was Revelations 2 in noch höhere Wertungsregionen hätte bringen können. 

Auch die Vertonung und die immer noch zu platten Dialoge trüben meinen Gesamteindruck. Gerade jetzt, wo die Charaktere sich zunehmend öffnen, hätte eine bessere Synchro deutlich mehr in mit erzeugt. Leider vergibt das Spiel auch hier Potenzial. 

Quelle: Mit Natalia müsst ihr die Schleusentore für Barry öffnen
Quelle: Capcom

Positiv zu erwähnen ist jedoch, dass Episode 3 die bisher längste der drei erhältlichen Abschnitte ist. Ich habe gut 3 Stunden gebraucht und der Raid-Modus lädt danach auch noch zur Erkundung ein.   

 

 

Fazit

Episode 3 ist die bisher beste der von mir gespielten Episoden von Resident Evil Revelations 2. Das Spiel macht auch schon das richtig, was es vorher richtig gemacht hat, aber bietet von den Dingen, die ich vermisst habe, endlich auch mehr. So habe ich endlich meine ersehnten Rätsel, Abschnitte, die ich tatsächlich dem Horror-Genre zuordnen würde und die Geschichte rund um Claire, Moira und Co wird immer interessanter, auch weil das Spiel beginnt, den Personen einen erkennbaren Charakter zu verleihen. Besser zu spät als nie. Trotzdem gebe ich keine höhere Gesamtwertung. Das liegt an der schwachen Grafik und der Synchro, die gerade jetzt, da Episode 3 wirklich auch erzählerisch spannend wird, als entscheidender Nachteil von mir wahrgenommen wurde. Nichtsdestotrotz wird Episode 3 noch am ehesten dem Resident Evil Fan ein lachendes Herz bescheren. Wenn Episode 4 das Niveau halten kann, von der Grafik und der Synchro abgesehen, die wahrscheinlich nicht besser wird, dann dürfte Revelations 2 ein hell leuchtender Hoffnungsschimmer unter den neueren Resident Evil Teilen sein, dass die Serie endlich wieder da hin gelangt, wo sie hingehört. 

 

 

Wenn ihr wissen wollt, was ich von den vorigen Episoden von Resident Evil: Revelations 2 halte,

dann klickt einfach auf diese Links um zu erfahren, was Episode 1 und Episode 2 so können.

 

Bildquelle: Capcom

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