Kinobesuch: A Million Ways to Die in the West

 

Family Guy Erfinder Seth MacFarlane verschlägt es mit seinem neuen Film „A Million Ways to Die in the West“ in den wilden Westen Amerikas und scharrt dabei namenhafte Schauspieler um sich herum. Nach seinem Regie-Debüt „Ted“ 2012 also nun der nächste Comedy-Knüller.

(Im folgenden Bericht kürze ich den langen Filmtitel mit „A Million Ways“ ab.)

 

Handlung

Der wilde Westen 1882. In Arizona lebt der Schafzüchter Albert (Seth MacFarlane) mit seiner Freundin Louise (Amanda Seyfried). Albert ist von Grund auf das, was man wohl einen Versager nennen würde. Seine Schafe machen was sie wollen und Konflikten geht er feige aus dem Weg. Als ihn dann auch noch Louise verlässt um mit Foy (Neil Patrick Harris), einem reichen Besitzer eines Bartgeschäftes, zusammen zu sein, verliert Albert jede Hoffnung. Dazu kommt noch, dass so ziemlich alles in dieser Zeit einen töten will. Die Menschen, Tiere, das Wetter und sogar der Gang auf die Toilette. Überall lauert der Tod.

Bald tritt eine knallharte Frau namens Anna (Charlize Theron) in sein Leben. Er verliebt sich in sie und schöpft neuen Mut. Allerdings weis Albert nicht, dass Anna die Ehegattin eines eiskalten Banditen namens Clinch (Liam Neeson) ist. So muss sich Albert einem Duell mit dem Outlaw stellen…

 

Meinung

Ein gewohnt harter und Slapstick-artiger schwarzer Humor wie man ihn von Seth MacFarlane schon aus Family Guy kennt. Im Vergleich zu „Ted“ legt der politisch inkorrekte Humor hier noch mal einen ganzen Zahn zu. Der Film wirkt wie eine große Ansammlung an Gags gestreckt auf Kinolänge. Dabei gibt es die MacFarlane’sche Story-Romantik und hin und wieder Musical-Auftritte. Auch kleine Nebengeschichten nehmen kein Blatt vor dem Mund. So ist Alberts bester Freund Edward (Giovanni Ribisi) mit einer Hure namens Ruth (Sarah Silverman) zusammen und scheint sich nicht an ihrem Job zu stören, während er selbst noch nicht zum Zug kam. Dabei entstehen lustige und oftmals positiv plumpe Sex-Dialoge und Anspielungen, die ungefiltert den Zuschauer verlegen machen sollen. Besonders überraschend sind Cameo-Auftritte bekannter popkultureller Figuren.

 

 

„A Million Ways“ hat aber leider auch eine Schwäche mit der Länge mit fast zwei Stunden (116 Minuten). Was nicht schlimm wäre, wenn die Story nicht einfach so dahin plätschern würde. Viele unkreative Dialoge in denen sich Albert und Anna sagen wie gern sie sich haben. Vieles hätte man kürzen können um den Film „knackiger“ zu machen. So quält man sich hier und da durch einige Szenen und wartet nur darauf, dass mal wieder etwas Lustiges passiert. Die vielen Wege ins Gras zu beißen, oder besser gesagt in die Wüste, werden zum Glück nicht nach Strichliste abgearbeitet. Sie halten sich in Grenzen und behalten daher ihren Überraschungseffekt.

 

 

Die Schauspielerleistung ist sehr gut gelungen. Seth MacFarlane und Komikerin Sarah Silverman spielen ihre Rollen solide. Auch eine Charlize Theron oder ein Liam Neeson als Bösewicht bringen die Rollen überzeugend rüber. „How I Met Your Mother“-Star Neil Patrick Harris spielt den schleimig und arroganten Schnurrbartträger Foy hervorragend. Die Atmosphäre und Szenengestaltung ist ein dicker Pluspunkt. Schöne Panorama Shots von New Mexiko fangen das Gefühl des wilden Westens gut ein. Optisch sehr schön anzusehen.

 

 

Fazit

„A Million Ways“ ist eine Western Geschichte mit verrückten Charakteren, Teils bitterbösen Witzen über Randgruppen und die amerikanische Kultur. Ein paar zähe Szenen weniger und der Film würde etwas mehr mit seinen Witzen einschlagen. Wobei ich selbst nicht allzu oft lachen musste. Vielmehr ließen mich einige Ideen, Anspielungen und plumpe Dialoge schmunzeln. Trotz des harten Humors fehlte mir etwas konsequenter der Biss. Vielleicht gefällt mir eine 20-minütige Family Guy Folge einfach besser, als eine Comedy-Romanze in zwei Stunden. Dennoch ist der Film trotz einiger Makel sehenswert, denn so einen Humor gibt es nur aus der Feder eines Seth MacFarlane.

 

Bild-Quelle: million-ways-to-die-film.de

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