Atmosphärisches Versteckspiel – Alien: Isolation im Test

 

Verstecken, Warten und Rennen

Das Gameplay beschränkt sich auf klassische Survival und Stealth Elemente ohne das Rad neu zu erfinden. Shooter Einlagen sind hier fehl am Platz, denn wie schon erwähnt ist Amanda keine Soldatin und von Waffen wird nur in höchster Not Gebrauch gemacht. Das ist auch alles richtig und fühlt sich passend an. So minimiert sich das Gameplay aber auf Verstecken, Abwarten und im richtigen Moment los laufen. Dazu kommen im Laufe des Spiels einige Gadgets dazu, die das Überleben unterstützen.

Zum Beispiel erhält Amanda später den klassischen Bewegungsmelder wie aus dem Film. Dieser wird von nun an euer bester Freund sein. Denn zum Großteil des Spiels versteckt ihr euch und halten den Tracker vor eure Nase. Dies mag mit zunehmenden Spielstunden monoton und langweilig sein, ist es auch oft. Allerdings geht es (fast) nicht ohne. Wer einfach gemütlich durch die Gänge spaziert wird schnell entdeckt. Der richtige Einsatz vom normalen Laufen, langsamen Schleichen, der Lampe und anderen Licht- und Geräuschquellen sollte gut durchdacht sein.

Bastelstunden und Mini-Rätsel

Wer denkt es gibt nichts zu entdecken, liegt auch falsch. Es lohnt sich in jeder Ecke nachzuschauen. Denn es müssen diverse Ressourcen eingesammelt werden um Medikits, Geräuschmelder oder Rauchbomben basteln zu können. Dazu müssen die Augen nach Bauplänen aufgehalten werden, mit denen sich neue Items konstruieren lassen. Es sollte auch gut überlegt sein, ob es sich lohnt das Risiko einzugehen, in allen Räumen nach Loot zu suchen oder nicht. Ist es die Gefahr des eigenen Todes wert für eine Leuchtfackel? Ansonsten lassen sich viele Text- und Audiodateien finden, die das Geschehen auf der Raumstation komplettieren.

Hier und da muss ein Zugangscode oder ein Sicherheitsausweis gefunden werden um weiter zu kommen. Relativ früh im Spiel werden via Entschlüsselungsgerät kleinere Hacker-Spielchen durchgeführt, die sich nur leicht variieren und ebenfalls zu häufig auftreten und somit monoton wirken. Um die Spielzeit etwas zu strecken werden auch sehr lange Wege in den verzweigten Gängen gegangen nur um ein Medikit oder ein Passwort zu finden. Hier hätten durchaus auch mal richtig knackige Rätsel Platz gefunden in alter Adventure Tradition.

Verdiene dir den Speicherpunkt

Speicherpunkte sind rar gesät und führen oft zum Wiederholen eines ganzen Abschnitts. Hier bricht das Spiel mit gewohnten Speicherfunktionen. Es gibt kein automatisches Speichern. Nur an Notfallkästen lässt sich der Fortschritt sichern. Dies mag oft nervig sein, wenn ein ganzer Abschnitt nach dem Ableben nochmal durchlaufen werden muss. Anderseits bietet genau das den Ehrgeiz sich noch mehr anzustrengen und vorsichtiger zu sein. Ähnlich wie in Dark Souls überkommt einem das Gefühl der Erleichterung nach einer harten Passage, wenn die Strapazen mit einem Speicherpunkt belohnt werden. Das kann als extra Herausforderung gesehen werden oder als störender Faktor. Je nach dem welche Art von Spieler man ist.

Entdeckt werden = sicherer Tod?

Kommen wir zu einem Hauptproblem der dem an sonst so soliden Gameplay einen Fleck auf die Weiße Weste macht. Denn es werden tausend Tode gestorben und das nicht immer fair. Gestartet habe ich das Spiel auf „normal“ und musste schon nach einigen Stunden auf „easy“ umstellen bevor ich komplett die Lust verloren hätte. Die Instinkte des Alien sind logischerweise um einiges stärker als die der menschlichen Gegner. So ist es teilweise extrem schwer unerkannt zum Zielpunkt zu kommen ohne bemerkt zu werden. Selbst nach minutenlangen Verstecken weis das Alien scheinbar trotzdem wo ich bin und schnappt mich. Dies passiert des Öfteren und lässt mich als Spieler ratlos zurück, da ich nicht weis, was ich denn jetzt genau falsch gemacht habe. Im Gegensatz dazu laufen Gegner direkt an mir vorbei und bemerken nichts. Da ist die KI leider nicht ganz so gut ausbalanciert und sorgt für Frustmomente.

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