Crysis 2 Review: Der zweite Teil des Ego-Shooters im Test – Ein grandioses, aber nicht perfektes Spiel

Das war weniger gut

Gegnertypen und KI

Bereits im Vorgänger traf man nicht auf zahlreiche verschiedene Gegner-Typen, und Bosse. Doch was Crytek mit Crysis 2 serviert, ist noch ein wenig schlechter. Im gesamten Spiel treffen wir kaum auf eine Hand voll verschiedene Gegnertypen. Neben dem Standard-Aliengegner, stoßen wir noch auf dessen Elite-Version, sowie deren beiden großen Bruder, einem überaus fiesen Gesellen, der besonders viel austeilt und sehr ungern das Zeitliche segnet. Alle Ceph-Gegner laufen auf zwei Beinen, und erinnern einen an eine Art Roboter, und so gar nicht mehr an die bläulichen, animalisch wirkenden Aliens aus Teil 1.

Diesem finsteren Gesellen solltet ihr lieber aus dem Weg gehen. Er hält überaus viel aus und teilt mindestens genauso viel aus.

Zusätzlich sorgt eine Art Miniboss für ein wenig Abwechslung. Dieser tritt wenig später aber noch 3 mal auf und kann damit schon gar nicht mehr als Boss gezählt werden. Auf Dauer kann es einem sehr wohl auf die Nerven gehen, immer die gleichen Gegner im X-facher Ausführung zu erledigen.

Das Verhalten der Gegner lässt ebenfalls zu wünschen übrig – wenn es nur das der Gegner wäre. Immer wieder kommt es vor, dass sich die eigentlich ganz gute KI, die in Deckung geht und aus dem Hinterhalt feuert, ziemlich dämlich verhält. So müssen wir in in Person von Alcatranz gegen Ende des Spiels einen Gruppe Soldaten hinter einem Wall von angreifenden Cephs zu beschützen. Anstatt sich zusammenzureißen, und bis ans Ende zu kämpfen, führen unsere Mitstreiter dieses lieber selbst aus, und sprengen sich mit einer Granate selbst in die Luft. Diese Szene sorgte für dermaßen Verwunderung, dass ich wirklich fassungslos vor dem Monitor saß, und auf die die 5 Leichen neben mir starrte. Pannen, die in einem Spiel, bei dem die Erwartungen der Spieler dermaßen hoch waren, einfach nicht passieren dürfen.

Gewöhnungsbedürftige Story

Die anfangs erwähnte Story entwickelt sich nur langsam. Zu Anfang ballern wir uns durch Horden von menschlichen Gegnern, ohne eigentlich zu wissen, warum diese uns feindlich gegenüber stehen. Klarheit gibt es erst ein paar Stunden später. Bis dahin folgen wir dem Funkspruch eines uns Unbekannten, ohne zu wissen, warum wir das tun. Die Story des Spiels zieht erst ein paar Stunden später im Spiel wirklich an. Wenn einem erst einmal klar ist, was man da eigentlich tut, fesselt die Geschichte um Crysis 2 allemal. Kurz vor Ende entwickelt sich das Spiel aber leider in ein hochauflösendes „Moorhuhn“, denn dann meint es Crytek zu gut mit uns, und bewirft uns gerade zu mit Alien-Ausgeburten. Dutzende Feinde versperren dann den Weg und es bleibt einem nichts anderes übrig, als sich mühsam den Weg „freizuschießen“. Derart nervig, dass einige Spieler (so auch ich) sicher versuchen werden, sich vorbeizuschleichen und dem herrschenden Chaos zu entkommen. Das Ende selbst ist stattdessen alles andere als „groß“. Wo wir uns in Teil 1 noch einen epischen Kampf gegen große Alien-Gegner ablieferten, endet Crysis 2 weniger episch. Schalter drücken, Video gucken und tschüss!

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Die Charaktere der Geschichte tragen ebenso wenig zum Positiven bei. Hier hätte man mehr machen können. Der Nebencharakter Chino zum Beispiel bleibt von Anfang bis Ende unbedeutend blass und selbst der Held im Spiel Alcatraz hat nicht viel zu bieten. Im gesamten Spiel sagt „ihr“ kein einziges Wort. „Alcatraz redet nicht viel heute Morgen“ wird eure Spielfigur zu Anfang von Crysis 2 verspottet. Nur sagt ihr später eben auch nichts, und bleibt somit trotz eurer eigentlich großen Rolle unbedeutend. Teilweise wirkt dieser „stumme Held“ nahezu lächerlich. Was Crytek hiermit bewirken wollte bleibt ein Rätsel. Im Vorgänger hatte das Entwicklerstudio bereits Probleme damit, die damalige Hauptfigur Nomad in Szene zu setzen, schaffte es aber dennoch, wenigstens Nebencharaktere wie den Nanosuit-Träger Psycho in Szene zu setzen.

Linearere Spielwelt

Dass Crysis 2 mit der US-Metropole New York City einen Schauplatz hat, der nicht so viel Freiraum bietet wie die offene Tropeninsel des Vorgängers, war klar. Dennoch wirkt das Spiel im Vergleich zum Vorgänger sehr linear und schlauchförmig. Viele Levelgrenzen sind eng abgesteckt und der Weg ist klar vorgegeben. Da ist es überaus kontraproduktiv, Nebenmissionen aus dem Spiel zu entfernen. Dennoch ist das nicht so dramatisch, wie es anfangs klingt. Crysis 2 bietet immer noch weitaus mehr Freiheiten und taktische Möglichkeiten als andere Shooter wie zum Beispiel Call of Duty.

Auf Seite 4 findet ihr unsere Meinung zur Grafik von Crysis 2, die Pro und Cons, sowie das Fazit.

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Crysis 2 ist seit dem 24.März 2011 für PC, Playstation 3 und Xbox 360 erhältlich.             Crysis 2 Limited Edition günstig bei Amazon bestellen!

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4 Comments

  1. Also ganz ehrlich:
    Ich habe nun beide Crysis Teile gespielt (auch jeweils auf HighQuality).
    Ich verstehe einfach nicht, was alle so an Crysis 1 hatten!? Für mich war da Null Abwechslung! Mit etwas Glück hat man mal ein paar andere Bäume gesehen, ansonsten hieß es nur, lauf den Djungel hoch, lauf ihn wieder runter! Die Story war zwar okay, aber absolut kein Vergleich zum Top-Game Crysis 2! Zumal mir letzteres Spiel auch deutlich länger und abwechslungsreicher vorkam als der Vorgänger.
    Dort hatte ich das Gefühl das ein Stück Wald auf 10×10 erstellt wurde und zich mal dupliziert wurde. Es war streckenweise einfach nur totlangweilig da durch zu laufen.

    Crysis 2 hinkt in keinsterweise dem Vorgäner hinterher, im Gegenteil.. man möchte meinen man spielt schon Crysis 3!

    Es wirkt deutlich lebendiger, man sieht Zivilisten, Vorgänge im Hintergrund die einfach nur schön anzuschauen sind. Und mal ehrlich, selbst unsere Bundeswehr hat halt den „Standardsoldaten“, weiß nicht was da groß erwartet wird an der sogenannten „fehlenden Vielfalt“.

    Ich habe mich in Crysis wie Mittendrin gefühlt, die Story wirkte echt, wie in einem Kinofilm, es war schier unglaublich was Crytek mit Crysis 2 gezaubert hat.

    Für mich eines der besten Spiele überhaupt und NEIN, ES DARF NICHT mit dem Vorgänger verglichen werden, es wäre eine Frechheit, ein so flaches Spiel wie Crysis 1 mit einem Spiel wie Crysis 2 zu vergleichen!

    Danke fürs Lesen!
    Mfg Sören!

  2. Ich persönlich fand den ersten Teil zwar gut aber mehr leider auch nicht. Ich fand die Inszinierung der Story ziemlich lahm und genau das hat Crytek im zweiten Teil so viel besser gemacht dass ich es nun ohne groß darüber nachzudenken zu einem der besten Spiele das ich jemals gespielt hab zählen kann.
    Mir persönlich fehlt nur etwas der Zusammenhang zum ersten Teil der ja wirklich nur durch Prophet besteht.

  3. Also ich habe Crysis 2 für die Playstation 3 und bin begeistert. Die Grafik ist der absolute Wahnsinn. Allerdings habe ich bisher nur SP gezockt. Im Gegensatz zu vielen PC Nutzern habe ich auch keinerlei Probleme auf der Playstation 3 😉

    • Hi Sascha,
      danke für deine Meinung!
      Du bist der erste den ich sehe, der die PS3-Fassung lobt. 😀 Den meisten ist nicht klar, dass die PC-Grafik nicht 1 zu 1 auf die PS3 übernommen werden kann. Das schaffen vielleicht die Next-Gen Konsolen, aber nicht die PS3 und auch nicht die Xbox 360.

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