Test: Forza Horizon 3 – Darum ist es das beste Rennspiel der letzten Jahre

Der Open-World Ableger der Forza Marke lädt wieder zur Festival Raserei ein. Und mit dem mittlerweile dritten Teil der Forza Horizon Reihe stellen die Entwickler mal eben so eines der besten Rennspiele der letzten Jahre in die Startaufstellung. Warum das Spiel für jeden ein Muss ist, der auch nur ein bisschen Begeisterung für’s Fahren aufbringen kann, erfahrt ihr hier in unserem Test.

Ein Schmankerl für's Auge

Quelle: Playground Games/ Microsoft

Klar, auf das Horizon Festival freuen wir uns immer. Wir, unbekannt, arbeiten uns hoch und werden Champ. Nicht so ganz. Im neuen Teil sind wir bereits der Boss des Horizon Festivals. Wir müssen allerdings unser Festival groß aufziehen. Dafür bedarf es Fans, die man durch Stunt Events und natürlich gewonnene Rennen erlangt. Im Kern ändert sich also nicht viel, dafür aber dass nun eigene Events erstellt werden können. So kann ich mir selbst aussuchen welche Fahrzeugklassen gegeneinander antreten, welches Wetter das Rennen erschwert oder erleichtert und sogar den Namen des Events kann ich selbst bestimmen. So kann man auch zunächst scheinbar uninteressantere Events zu sehr persönlichen und spannenden Angelegenheiten machen. Ansonsten bleibt die „Ich bin der Boss“ Story Genre typisch unspektakulär.

Quelle: Playground Games/ Microsoft

Spektakulär dagegen wirkt das neue Forza nach dem Start in ganz anderer Hinsicht. Das Spiel sieht so unfassbar gut aus, dass man sich fragt, wie um alles in der Welt eine Xbox One dazu imstande sein kann, eine so riesige Welt, so detaillierte Autos, eine solche Lebendigkeit, mit einer tollen Belichtung, dynamisches Wetter und, und, und .., darzustellen. Völlig egal, es macht schon einfach zu Beginn glücklich dieses Spiel zu sehen. Und diese Freude an der Grafik hält sich auch nach vielen weiteren Stunden in dieser Spielwelt. Dabei ist das Spiel stets flüssig und dank Motion Blur fällt es schwer zu glauben, dass das Spiel „nur“ mit festen 30 Frames per Minute läuft. Wo wir schon bei der Spielwelt sind. Die profitiert klar vom neuen Standort. Denn dieses mal zieht es uns nach Australien und die Jungs von Playground Games scheinen an alles gedacht zu haben. Die Spielwelt wurde mit allen Facetten nachgestellt, wie sie uns Australien zu bieten hat. Dichte Wälder, weite Strände, Sümpfe, Prärie, Großstädte… Nie war die Welt so vielfältig. Ich hätte nicht gedacht, dass die neue Location tatsächlich so einen gewaltigen Impact auf das Spiel haben könnte. Es macht einfach irrsinnig viel Spaß, Events, Rennen, und Herausforderungen schlichtweg auszublenden und nur die Welt zu bereisen. Nach dem Tutorial habe ich in den ersten anderthalb Stunden nur zwei Rennen absolviert. Die restliche Zeit verbrachte ich mit Genießen. Ich genoss es ungezwungen durch die Landschaft zu sausen, die Umgebung kennen zu lernen und einfach Spaß zu haben. Das haben nicht mal die Vorgänger in der Form hinbekommen. 

So macht Fahren Spaß

Quelle: Playground Games/ Microsoft

Dem Ganzen spielt natürlich das reine Fahrgefühl in die Karten. Forza Fans werde ich hier sicher nichts neues erzählen können, denn viel anders als Forza Horizon 2 fährt es sich nicht, aber wieso auch. Der neue Ableger spielt sich erneut hervorragend und schafft eine gute Balance zwischen Arcade und Simulation. Das formuliere ich deshalb so, weil es Horizon 3 schafft, deutlich realistischer, präziser und nachvollziehbarer daherzukommen, als etwa ein Need for Speed oder The Crew. Das Auto liegt wunderbar auf der Straße und gibt ein gutes Feedback. Asetto Corsa Spezialisten werden dagegen aber auch keinen Vergleich ziehen können, denn eine Simulation will Horizon 3 ja auch gar nicht sein, aber anspruchsvoller als ein reiner Arcade Raser. Und das gelingt wunderbar, was einmal mehr an der sensationellen Forza Fahr-Engine liegt. Wer aber Wert drauf legt, kann trotzdem ein paar Details wie etwa die Stärke Achsenfederung und Ähnliches einstellen. Typisch für die Serie, gibt es obendrein noch einige Extra, wie das Glücksrad, welches bei Level Ups geschwungen werden darf und uns Geldpreise oder neue Fahrzeuge beschert, aber auch einen Skill Tree finden wir wieder. Ähnlich wie im RPG Genre erarbeitet man sich nach und nach Fähigkeitspunkte, wie etwa durchs Driften, Fahren im Windschatten, Burnout’s oder weitere Aktionen. Die erworbenen Punkte können in drei Bereiche investiert werden. In einmalige Sachwerte wie etwa Geld, in Gameplay Bereiche, wie etwa Fähigkeitsboost bei Fahren im Windschatten, oder in den Bereich, der für uns als Boss interessant ist. Letzteres betrifft nicht das reine Fahren, sondern greift alles auf was darüber hinaus relevant ist. So ist dort die Fähigkeit erwerbbar, dass im Drohnen Modus entdeckte Dinge sofort zur Map hinzugefügt werden. Moment…Drohnen Modus?

Bestes Gesamtpaket?

Quelle: Playground Games/ Microsoft

Ein unglaublich cooles Feature, das unter einer kleinen Krankheit leidet. Man kann dort nämlich per Drohne die gesamte Map in Echtzeit erkunden. Sprich: Die Welt funktioniert ganz normal weiter, Autos fahren, Vögel fliegen, die Bäume tanzen im Wind. Doch in dieser Zeit verlässt man quasi sein Auto und wird in einer Art Vogelperspektive, eben wie eine Drohne, entsendet. Dort kann man sich frei über die Map bewegen und diese erkunden. Einziger Haken, man kann nicht gerade sehr weit hinaus zoomen, weshalb das nicht unbedingt die schnellste Methode ist, die Karte zu erkunden, dafür aber die Übersichtlichste. Das hätte allerdings einen immensen technischen Aufwand gekostet, den die One schlichtweg gar nicht leisten kann, da die bereits mit der Darstellung des bloßen Spiels schon gut beschäftigt sein sollte. Aber auch sonst gibt es im neuen Forza einen breiten Umfang, der lange bei der Stange hält. Zahlreiche Rennen, imposante Schaurennen, etwa gegen Züge, Löffellisten Herausforderungen, PR Stunts, ca. 350 Autos, die gewohnt guten Drivatare und ein hervorragender Online Modus. In Letzterem könnt ihr quasi einen flüssigen Übergang zwischen Singleplayer und Multiplayer durchlaufen. Zudem ist es euch überlassen, ob ihr mit mehreren Freunden einfach frei durch die Welt fahren wollt, ob ihr euch mit anderen messen wollt, oder aber ihr spielt einfach die Kampagne koop mit einem Freund. Forza Horizon 3 bietet so ziemlich alles im Multiplayer, was man sich von einem Rennspiel wünscht. Aber eben nur fast, denn einen Splitscreenmodus gibt es nicht. Das wird wahrscheinlich am technischen Limit liegen, trotzdem schade.

Sound wie auf einem Festival

Quelle: Playground Games/ Microsoft

Wie bereits erwähnt, die Technik ist aller erste Sahne, und damit meine ich nicht nur die Optik. Auch akustisch gibt der neue Ableger wieder richtig Gas. Schön knatternde Motoren Sounds, eine doch recht gelungene deutsche Vertonung, die zwar gemäß des Spiels noch etwas auf hip und aufregend getrimmt ist, aber es hält sich mehr in Grenzen als vorher und gerade die Radio Moderatoren klingen sogar sehr glaubwürdig in ihrer Rolle. Daher überraschte mich deren Qualität an Moderation sogar etwas im positiven Sinne. Ober Cooles Teenie Gehabe findet man daher nicht. Need for Speed lässt grüßen. Zudem stehen wieder mehrere Radio Sender zur Auswahl, wobei die nach und nach freigeschaltet werden. Von House Musik, über elektronischere Pop Musik, bis hin zu derben Metal Sounds oder klassischer Musik. Hier kommt jeder auf seine Kosten und unter jedem Genre finden sich wirkliche gute Songs wieder, die einfach zum Spiel passen und mit Gute-Laune-Musik ein Gute-Laune-Spiel formen. Wem das nicht reicht, der dürfte sich über die Integration von Groove freuen. Groove ist der Musik-Streaming Dienst von Microsoft, vergleichbar also mit Spotify oder Deezer. Somit könnt ihr zufällig alle möglichen Tracks laufen lassen, angepasste Wiedergabelisten, oder eure ganz eigene Musik. Zusätzlich gibt es eine 14 tägige Premium Version dazu. Klar, Playstation Nutzer werden da müde lächeln, immerhin gibt es Spotify dort schon längst. Dafür aber ist die Sound Abmischung mit Groove in Forza Horizon 3 eine deutliche bessere Erfahrung, als einfach nur Tracks abspielen zu lassen. Am Festival Gelände wird etwa die Radio Musik sehr leise, dafür brummt es in Festival Qualität von allen Seiten aus den Boxen der Stages. Das sorgt für unglaublich tolle Atmosphäre. In Höhlen dagegen klingen die Songs deutlich halliger. Klingt alles etwas nach Kleinigkeiten, im Spiel aber merkt man solche Details einfach, um sich dann als echte Indikatoren für eine tolle Stimmung im Spiel zu entpuppen. 

Fazit

Danke, Playground Games. Als Rennspiel Fan kann ich behaupten, dass ihr wohl vielleicht das bis dato beste Open World Racing Game auf die Räder gestellt habt. Mit Australien wurde eine vielfältige und interessante Location gewählt, die nicht nur ein spielerischer Abenteuerspielplatz ist, sondern dazu noch absolut hervorragend aussieht. Da macht sogar, dank der gewohnt guten Fahrphysik, schon das simple Erkunden Spaß. Abseits davon macht Forza Horizon 3 aber auch sonst kaum Fehler. Ein breiter Fuhrpark, ein toller Online Modus, ein dicker Umfang und eine grandiose Inszenierung runden das Paket rund um das beste Rennspiel der letzten Jahre ab. Als einzige Kritikpunkte kann ich lediglich anmerken, dass ich einen Splitscreen-Modus vermisse und dass die gelegentlichen Pop –ups etwas stören. Aber das ist Meckern auf hohen Niveau, denn ansonsten bietet Forza Horizon 3 einfach ein hervorragendes Rennerlebnis, das definitiv in keiner Sammlung eines Racing Fans fehlen darf. Aber auch alle anderen sollten unbedingt zumindest mal einen Blick in die Demo werfen. 

Good

  • Abwechlungsreiche und vielfältige Spielwelt
  • Großartige Grafik
  • Hervorragender Sound und tolle Musikauswahl
  • Tolles Fahrgefühl
  • Guter Umfang
  • Gelungener Online-Modus

Bad

  • Gelegentliche Grafik Pop-Ups
  • Kein Splitscreen-Modus
9.3

Hervorragend

The Guy who loves Videogames

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