Marvel VS. Capcom Infinite im Test

Mit Marvel VS. Capcom: Origins erschien 2012 der letzte Teil der Marvel VS. Capcom Reihe. Fünf Jahre später erscheint nun sein Nachfolger mit dem Titel Marvel VS Capcom: Infinite, doch kann dieser Teil nun an den Erfolg anknüpfen?

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Quelle: Capcom

Zwei Welten kollidieren

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Anders als bei den Vorgängern gibt es in Marvel VS. Capcom: Infinite eine Story, die versucht Injustice Konkurrenz zu machen. Doch bevor ich die Story starten konnte, musste diese erstmal installiert werden, während ich mich schonmal im Hauptmenü umsah und ein Probespiel startete. 30 Charaktere stehen einem zurzeit zur Verfügung, darunter bekannte Charaktere wie Iron Man, Thor, Spider-Man, Dante aus Devil May Cry, Ryu aus Street Fighter und Mega Man X. Nur die X-Men sucht man hier vergebens, welche seit Anbeginn der Reihe eine wichtige Position hatten. Nachdem ich mich etwas mit der Steuerung vertraut gemacht hatte, startete ich die Story. Diese ist auch relativ einfach zusammen zu fassen. Ultron aus dem Marvel Universum und Sigma aus dem Capcom Universum verschmolzen zu UltronSigma, um die Welt von allem organischen Leben mittels eines cybernetischen Virus zu befreien. Die beiden Welten kollidierten miteinander und die Helden kämpfen nun Seite an Seite um die Bedrohung auszulöschen. Anfänglich werden alle Charaktere kurz vorgestellt und mit einer kurzen Catchphrase eingeleitet. Dann geht das gekloppe auch schon los, mit ein paar einfachen Metallbüchsen als Sparring Partner wird einem die Steuerung nähergebracht. Jeder Charakter besitzt ein einzigartiges Move-Set und spielt sich anders.

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Während Spider-Man eher mit schnellen leichten Combos angreift, benutzt der Hulk pure Gewalt um seine Gegner niederzustrecken. Je nach Größe und Statur der unterschiedlichen Helden, bewegen sich diese auch anders. Nach jedem Kampf erscheint eine kleine Zwischensequenz die die Story vorantreibt und in den nächsten Kampf einleitet. Im Gegensatz zu Injustice sind die Charaktere nicht so schön ausmodelliert und animiert, vor allem in den Dialogen wird dies deutlich. Die Dialoge an sich hingegen sind frisch und passen perfekt zu jedem Helden, die Arroganz und der Witz von Iron Man ist gut getroffen und Rocket Raccoon ist immer für einen Spaß zu haben. Auch wenn die Dialoge nicht sehr tiefgründig sind, sind diese schön geschrieben und haben mich das ein oder andere Mal zum Lachen gebracht.

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Kommen wir wieder zurück zur Story, im Laufe dieser Stellt sich heraus, dass die Helden sich auf die Suche machen müssen um die Infinity Steine zu finden, bevor diese UltronSigma in die Hände fallen. Diese sind überall im Universum verstreut und die Teams machen sich auf den Weg wobei sie auf Orte treffen wie XGard, A.I.M. Brella oder Valkanda, eine Mischung aus Val Habar aus Monster Hunter und Wakanda aus Black Panther. Natürlich sind nicht nur die Helden hinter den Infinity Steinen hinterher, auch ihre Erzfeinde wollen diese Macht für sich beanspruchen, Thanos und Jedah sind da ein gutes Beispiel, aber ich will da nicht zu viel verraten, da diese noch eine besondere Rolle spielen. An Hulk und Jedah habe ich mir dir Zähne ausgebissen und geflucht wie ein Wilder. Die Kämpfe gegen Thor und Nemesis hingegen war mir schon etwas zu leicht. Was mir noch besonders ins Auge fiel war der Slow-Down am Ende eines Kampfes, dieser war nicht wirklich flüssig und hatte Frame-Einbrüche welche wirklich gestört haben und nicht wirklich schön aussahen. Nach knapp 5 Stunden war es dann auch schon mit der Story.

Viele neue Features

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Gehen wir nun etwas genauer auf die Kämpfe ein, dem Herzstück des Spiels. Es stehen einem harte und leichte Schläge und Tritte zur Verfügung, die beliebig kombiniert werden können. Um das volle Potenzial seines Charakters auszunutzen sollte man jedoch Versuchen einige der Kombos zu meistern um genügend Schaden zu verteilen. Jedem Charakter stehen außerdem verschiedene Spezialfähigkeiten zur Verfügung die richtig reinhauen. Während Thor Blitze auf seine Gegner niederprasseln lässt, bedient sich Chris Redfield lieber an einer Vielzahl verschiedener Waffen um sein Opfer zu durchlöchern, in die Luft zu jagen oder zu verbrennen. Hier taucht auch ein neues Feature des Spiels auf, die Easy-Hyper-Combo, für Spieler die nicht so grazil mit dem Gamepad sind, ist dies eine gute Möglichkeit ihre Hyper-Combo zu aktivieren. Durch drücken der beiden hinteren Schultertasten lässt sich diese ganz leicht aktivieren, das stößt bei vielen bestimmt auf Unmut, da es das Spiel zu vereinfacht, aber für jemanden wie mich, der Probleme hat solche Combos auszuführen ist es perfekt. Auch der Auto-Super-Jump und die Auto-Combo können nützlich sein, aber nach einer Weile wurde es etwas nervig. Mein Charakter führte automatisch Hyper-Combos aus auch wenn ich dies nicht wollte. Das führte dazu, dass meine Attacke im Himmel verschwunden ist und komplett nutzlos war. Für Leute die online spielen wollen, empfehle ich die Auto-Features zu deaktivieren ansonsten sind Aufreger vorprogrammiert. Neben diesen Features hat sich noch etwas verändert, in den vorherigen Teilen standen dem Spieler drei Charaktere zur Verfügung, bei Marvel VS. Capcom: Infinite müsst ihr euch mit zwei begnügen, was für mich nicht weiter schlimm war.

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Im späteren Spielverlauf erhält man Zugriff auf verschiedene Infinity Steine, die einem im Spiel unterstützen sollen. Der Soul Stone zum Beispiel zieht dem Gegner Lebensenergie ab und regeneriert die eigene, mit dem Time Stone ist man in der Lage sich schneller von einer auf die andere Seite des Bildschirms zu bewegen und mit dem Reality Stone schießt ihr einen Energieball auf euren Gegner. Wenn der Infinity Balken zur Hälfte gefüllt ist, kann man den Infinity Storm auslösen, der zusätzliche Effekte bietet um das Match für sich zu entscheiden, wie einen gefallenen Partner wiederzubeleben oder den Gegner in einen Käfig zu sperren. Die Kämpfe waren in einem Moment sehr fordernd und im anderen Kinderleicht.

Der Online-Modus

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Quelle: Capcom

Im Online-Modus hat man die Auswahl zwischen Ranglisten-, Freundschaftskämpfe und der Anfängerliga. In der letzteren habe ich mich aufgehalten und habe direkt kassiert, Veteranen der Spielereihe stampfen einen gnadenlos in den Boden, aber auch ich konnte einige Schläge und Tritte verteilen, besonders Spaß macht es natürlich, wenn man auf einen Gegner auf selbem Niveau trifft. Je mehr Matches man gewinnt desto höher steigt man in der Liga auf. Die Infinity Steine können auch hier eingesetzt werden um sich einen Vorteil zu verschaffen. Über die normale Suche habe ich leider keine Spieler gefunden also bin ich einer Lobby beigetreten in der ich anderen Leuten zugucken oder gegen andere antreten konnte. Der Online-Modus spielt sich rund und ist für Hardcore Spieler ein Muss, nur die Auto-Combo Features sind nicht gern gesehen. Wer online spielen möchte sollte vorerst in der Arcade CPU-Gegner bezwingen oder in den Missionen die Move-Sets der Charaktere lernen um wirklich mithalten zu können.

Fazit

Marvel VS. Capcom hat Stärken und Schwächen, gerade das Fehlen der X-Men Charaktere und der vereinfachte Kampfstil, der die Geschwindigkeit aus dem Spiel nimmt wird viele Spieler enttäuschen. Jedoch ist es gewiss kein schlechtes Spiel, durch die Infinity Steine und der neuen Story erhält das Spiel frischen Wind. Gerade für Neueinsteiger ist dieser Teil empfehlenswert und wird ihnen ein paar schöne Stunden bereiten. Capcom ist auf dem besten Wege und muss noch an ein paar Schrauben drehen, um an die Konkurrenz anknüpfen zu können.

Videoquelle: YouTube | Marvel vs Capcom

Good

  • Schöne Dialoge
  • Features für Neulinge
  • Große Auswahl an Charakteren
  • Viele Spiel-Modi im Online-Modus

Bad

  • Performance Probleme
  • Starre Animationen der Charaktere
  • Fehlende X-Men Charaktere
  • Keine Balance der Kämpfe in der Story
  • Schwache Story
7.5

Gut

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