Im Test: Yo-Kai Watch – Nach Pokémon und Dragon Quest Monster das nächste Sammel-RPG

Nach Dragon Quest Monster und Pokémon erschien nun Ende April ein neuer Titel, der gerade jüngere Spieler in eine Sammelorgie verfallen lassen soll. Hierbei reden wir von Yo-Kai Watch, welches von Level 5 entwickelt wurde und exklusiv für den Nintendo 3DS erschien. Statt Monster oder knuffigen Tieren sammeln wir diesmal jedoch Geister, die aber auch in allen Formen und Varianten erscheinen und erledigen diverse Quest. Doch konnte uns das Sammelfieber packen oder verstauben unsere Münzen schon im Regal? Findet es hier heraus!

Was bitte ist ein Yo-Kai?

Quelle: Nintendo

Ach es ist eigentlich so schön im kleinen Städtchen Lenzhausen. Die Kinder haben gerade Sommerferien und es ist tolles Wetter. Also beste Gelegenheit ein paar Käfer zu fangen, wie es vor allem gerne in der japanischen Kultur in jungen Jahren gemacht wird. Also zieht unser junger Protagonist, wahlweise männlich oder weiblich, los um mit seinem Netz ein paar seltene Exemplare zu fangen.

Im Wald findet er dabei hinter einem alten Schrein einen Automaten und eine unheimliche Stimme spricht zu ihm. Kaum werfen wir eine Münze ein und drehen an dem Gerät erscheint ein Yo-Kai. Von da an können wir mit Hilfe einer speziellen Yo-Kai Watch (zu deutsch Uhr) auch andere Yo-Kais sehen, Freundschaft schließen, das sie für uns kämpfen gegen andere Yo-Kai oder besondere Bosse.

Doch was ist ein Yo-Kai überhaupt? Im japanischen Glauben sind dies eigentlich Fabelwesen die unsichtbar sind für das normale menschliche Auge. Dabei können sie sowohl menschliche als tierische Züge gemischt aufweisen und fühlen sich je nach Art in Wäldern oder in der Nähe von Menschen wohler.

Story mäßig hat Level 5 den Titel relativ schlicht und simpel gehalten. Meist erfahren wir von unserem ersten Yo-Kai Whisper, dass sich irgendwo ein Mensch merkwürdig verhält. Wenn wir da ankommen finden wir schnell heraus, dass ein Yo-Kai dafür verantwortlich ist und müssen ein paar Aufgaben erledigen, die uns von Punkt A nach B schicken, bevor wir den Yo-Kai bekämpfen.

Wie werden wir nun der größte Yo-Kai Sammler?

Quelle: Nintendo

Wie bekommt ihr nun Yo-Kais? Wie schon erwähnt hab ihr eine Uhr, mit dessen Hilfe ihr erkennen könnt, wo sich ein Yo-Kai befindet. Erkundet ihr den Ort, müsst ihr mittels Touch-Pad den Yo-Kai orten und könnt dann gegen ihn und seine Begleiter kämpfen. Im Gegensatz zu Pokémon, wo ihr einen Ball werft, wenn der Gegner wenig Energie hat, ist es hier eigentlich wie im alten Dragon Quest Monster.

Wenn ihr den Yo-Kai im Kampf etwas zu essen gebt, finden diese euch sympathischer. Wenn ihr den Kampf dann gewonnen habt, kann es sein, dass ein Yo-Kai euch die Freundschaft anbietet und euch seine Münze übergibt. Von da an könnt ihr ihn in eurem aktiven Team, bestehend aus sechs Yo-Kai, ausrüsten.

Manchmal ist es dabei frustrierend, wenn man ein Yo-Kai nach mehrmaligem Kampf nicht bekommt. Auch könnt ihr nicht auswählen welchem Yo-Kai ihr das Essen geben wollt, wenn verschiedene dort sind. Ob dies per Zufall ausgelost wird oder derjenige das Essen nimmt, welcher dieses Produkt am meisten mag, ist nicht wirklich zu sagen.

Dabei habt ihr aber wirklich eine große Auswahl an Yo-Kais die ihr sammelt könnt. Insgesamt gibt es acht verschiedene Stämme von Yo-Kai, über Tapfa, Charmanta, Gruseliga, die alle ein passendes Aussehen ihres Stammes und auch Move-Set. Durch Kämpfe steigen Yo-Kai im Level auf, können sich sogar unter Umständen weiterentwickeln und später im Spiel habt ihr auch die Möglichkeit Yo-Kai miteinander zu fusionieren.

Los meine Yo-Kai kämpft!

Quelle: Nintendo

Je mehr man vom Titel sieht, desto eher merkt man, dass vom Gameplay man sich eher von Dragon Quest Monster inspirieren lassen hat, als von Pokémon bei Level 5. Auch im Kampfsystem ist dies bemerkbar.

So kämpfen immer drei Yo-Kai eurer Truppe gleichzeitig, welche ihr aber mittendrin einfach auswechseln könnt. Jedoch habt ihr diese vorher angeordnet und könnt auf eurem Touchpad nur ein Rad drehen um die nächste Yo-Kai zu holen. Freies Austauschen ist dabei nicht möglich. Auch sonst ist der Kampf größtenteils passiv am ablaufen.

Jeder eurer Yo-Kai hat einen Angriff, eine Technik und Beseelen als Fähigkeit, welche aber auch noch unterschiedliche Element Eigenschaften. Jedoch könnt ihr nicht bestimmen was eure Kämpfer tun, sondern dies entscheiden sie selber und führen es auch selber aus. Ihr könnt lediglich Items nutzen, das Yo-Kai Rad drehen, Flüchten, Yo-Kai reinigen und den „Soultimate Move“ auslösen.

Letzterer ist eine besondere Spezialattacke eines jeden Yo-Kai. Sobald diese ihre Seelen Leiste voll haben könnt ihr diese aktivieren und müsst dann ein kurzes Minispiel auf dem Touchpad absolvieren. Mal Figuren nachzeichnen, mal Blasen zum Platzen bringen und anderes. Danach aktiviert dann euer Yo-Kai seine Spezial Attacke.

Ähnlich funktioniert das Reinigen. Dies kommt zum Einsatz, wenn ein feindlicher Yo-Kai einen von euren beseelt. Dann können diese nichts machen und mittels Touchpad reinigt ihr dann euren Yo-Kai wieder.

In der Regel könnt ihr also vor allem dadurch taktieren, welche Yo-Kai ihr in euer Team nehmt. Dadurch könnt ihr dann eher Gegner einschläfern lassen oder ihre Statuswerte verringern. So ist es halt wichtiger ein gutes Team zusammen zu stellen, da ihr auch keine neuen Movesets erlernt für die Yo-Kai. Ihre Fertigkeiten werden lediglich stärker.

Taktik nicht wirklich von Nöten

Quelle: Nintendo

Jedoch sind eigentlich alle Kämpfe wie die Story sehr simpel gehalten. Schwierigkeiten gibt es fast nie, selbst gegen stärkere Gegner und auch Items müsst ihr selten nutzen. Teilweise könnt ihr eure Yo-Kai auch ausrüsten und somit diese verstärken.

Gerade in den Boss-Kämpfen merkt man dann, dass diese zwar witzig und cool animiert sind, aber auch hier keine wirkliche Taktik genutzt werden muss. Sicherlich müsst ihr oft die Schwachstelle eines Yo-Kai erkennen und dann mittels Touchpad euren Helfern sagen sie sollen diesen Bereich angreifen, aber vor Problemen wird man dabei nie gestellt, aber auch nicht vor wirklichen Herausforderungen.

Schöne Erkundungswelt

Quelle: Nintendo

Was sehr gut funktioniert in Yo-Kai Watch ist vor allem die schöne Welt und Umgebung die geschaffen wird. Egal ob die liebevolle Anfangsstadt, Wälder, Verfallene Häuser, Mienen und vieles andere. Überall gibt es was zu erkunden und zu sehen, obwohl ihr auch gar nicht dahin müsstet, aber die verwinkelten Gassen, die frohen Farben und auch die Musik laden zum Erkunden ein.

Zudem wird der Spielverlauf auch immer wieder durch Sidequests die euren Yo-Kai mehr Erfahrung bringen aufgelockert. Story-technisch sind diese natürlich kein Highlight, aber mehr Inhalt als Pokémon mit „besiege alle Trainer“ bietet es allemal. Auch gibt es einiges zu tun mit Angeln, Käfer sammeln, böse Yo-Kai fangen, Schleich-Abschnitte gegen böse Oni-Dämonen und mehr.

Zudem gibt es immer wieder mal kleine Cut-Scenes aus dem Anime, der ein wenig die Story fortschreiten lässt oder einen Yo-Kai in den Mittelpunkt rückt.

Fazit

Man merkt relativ schnell, dass Yo-Kai Watch auf jedenfall für jüngere Spieler gedacht ist. Zum Vergleich hatte ich mir auch die ersten Folgen der Anime Serie angeschaut, welche auf eine Art zwar sehr witzig aber auch völlig absurd ist. Interessanterweise ist da die Story vom 3DS Spiel sogar ernster. Doch wie fand ich den Titel? Ehrlich gesagt ist es nicht ganz einfach. Die ersten Stunden hatte ich sehr viel Spaß dabei, gerade weil es mich stark an Dragon Quest Monster erinnert hat. Das Kampfsystem ist hier sogar ein wenig taktischer als im Vergleichsspiel und meine Sammelleidenschaft war auch schnell geweckt, dass ich jeden Yo-Kai haben wollte.  Gerade das Fusionieren und die freundliche Umgebung hatten es mir sehr angetan. Jedoch bin ich in einem Alter wo ich mir zumindest im Verlauf einen steigenden Schwierigkeitsgrad wünsche. Dieser war hier nicht gegeben, da alles relativ schlich gehalten wurde um gerade jüngere Spieler in den Bann zu ziehen. Mich persönlich kann auf Dauer das simple Gameplay nicht wirklich fesseln, wobei ich noch nicht mal wirklich sagen kann, wo es hakt. Bei Dragon Quest Monster war das Gameplay auch nicht viel besser, aber irgendwie hatte der Hintergrund mit den Turnieren und den Monstern damals mich mehr gepackt. Vielleicht liegt das aber auch einfach daran, dass ich älter werde. Dennoch ist es eigentlich wert den Titel mal anzuspielen, da gerade Level 5 immer noch ganz weit oben steht bei Rollenspielen, die mal auf eine andere Art gespielt werden und bin gespannt wie sich ein Yo-Kai Watch 2 entwickelt.

Good

  • Viele Monster zum Sammeln
  • Bunte und fröhliche Umgebung
  • Mehr Story als in Pokémon
  • Andere Herangehensweise an Kämpfen

Bad

  • Story leider eher simpel
  • Kämpfe sehr leicht ohne taktische Tiefe
  • Sidequests oft ähnliches Schema
8.1

Toll

Gamer aus Leidenschaft, Nerd aus Liebe, Liebhaber aller Konsolen Bei Fragen, Anregungen, Wünschen oder einfach Small Talk schreibt mir an sascha.mensfeld@gamersplatform.de

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