Klein aber oho
Vom optischen her kann man ansich nichts negatives sagen, wenn man auf den Pixel-Look steht. Die Figuren sind nett gestaltet und abwechslungsreich und auch die Levels bietem einen optisch immer was anderes. So verkommt halt nichts zum Einhaltsbrei, auch wenn die 16-Bit Optik in Spielen den ein oder anderen inzwischen wohl ermüden lässt. Im ganzen kann man das Spiel wohl beschreiben als auf niedlich getrimmt, mit den Blobs, den Minotauren oder Gegnern die aussehen, als hätten sie einen Spiderman Anzug an. Wer den Look mag, wird auch hierdran seine helle Freude haben, ein Vergleich zu aktuellen Spielen sollte man jedoch natürlich nicht sehen. Aber im Vergleich zu anderen Pixel Spielen ist dieser Titel im oberen Mittelfeld anzusiedeln.
Dennoch passt die Optik sehr zu dem Titel und wirkt atmosphärisch. Auch der Hub, mit seinen kleinen Räumen, den Treppen zu den verschiedenen Orten und Charakteren versprüht einen Charme. Es wirkt nichts, als wäre es mal eben dahingeklatscht, damit das Spiel schnell erscheinen kann. Gerade auch das Disco Feeling, wenn die Felder die Farben verändern, wenn der Combo Meter hochgeht, ist sehr schön umgesetzt und wirkt nicht aufgesetzt.
Fire and Ice ist die Thematik dieser ZoneWas einem vielmehr auffallen sollte ist natürlich der Sound. In einem Spiel, indem Rhytmus sehr wichtig sein sollte, darf die Hintergrundmusik, die den Takt vorgibt einen nicht nerven oder stören. Das haben die Entwickler auch hervorragend hinbekommen.
Ob es jetzt Songs sind, die sich in die Techno oder House Ecke einordnen lassen können ist strittig, aber alle haben es einfach in sich. Die Stücke wurden wirklich schön komponiert und machen Freude sich anzuhören. Wichtig war vor allem auch, dass man die Stücke auch mehrmals hören kann ohne Probleme, da man oft ein Level wiederholen muss und auch das ist wunderbar geglückt. Das Tempo variiert in den verschiedenen Levels und jede Ebene bringt einen neuen Track. Selbst thematisch kann man in den Beats die Levelstruktur erkennen, indem wir uns gerade befinden. So hat jedes Level auch einen anderen thematischen Musik Bezug wie Metal, Konga Beats, Orchestralisch.
Ein klasse Gimmick dabei ist auch, dass der Shop Händler in dem Level nach einiger Zeit anfängt mitzusingen, was sich einfach klasse anhört. Nicht ohne Grund liegt dem Spiel die komplette Musik zum downloaden bei, da diese wirklich ein kleines Fest für die Ohren ist.
Kingo Conga ist nur der erste Boss
Fazit
Am Anfang dachte auch ich, dass ich es wiedermal mit einem Roque-Like Spiel zu hab, welche ich in den letzten 12 Monaten schon zu Hauf gesehen hab. Es ist halt ein sehr „einfaches“ Spielprinzip und gerade der 16-Bit Look wird gerne verwendet um schnell ein Spiel herauszubringen. Doch ich bin froh, dieses Kleinod ausprobiert zu haben. Crypt of the Necrodancer lässt nämlich selbst meine Füße im Takt mithüpfen, so mitreißend ist der Sound im Spiel. Sicherlich ist das Grundprinzip von diesem Titel nicht anders, als bekannte Genre Vertreter, aber die Verknüpfung mit der Musik ist einfach herrlich. Sicherlich muss ich zugeben, dass mich durch die Beschränkung der Bewegunsrate auf den Takt der Musik manchmal doch gehörig genervt hatte, aber es immer wieder motivierend nochmal anzufangen und sei es nur um nochmal dieses Lied zu hören. Es wird einfach nie nervig es nochmal zu versuchen und dadurch, dass man sich stetig mit Items verbessert oder auch den Takt des Liedes lernt, vereinfacht sich auch das Spiel. Dieser Titel ist auf eine ganz besondere Art einfach faszinierend und hat es hinbekommen mit minimalistischsten Mitteln mich vor den Computer zu fesseln, so dass auch mein Herz in Necrodancers Takt gefangen ist. Und gerade ich, der eigentlich das Hauptaugenmerk eines Titels auf Story legt. Für die kleine Unterhaltung zwischendurch eignet sich der Titel wunderbar und gerade in Zeiten eines Sommerlochs hilft er uns beim Durchhalten. Ein Indie Titel zum verlieben.
Inhaltsverzeichnis
Bildquelle: Brace Yourself Games