XFX Radeon R9 380X Black im Test

Mit der ca. 260€ teuren XFX R9 380X Black soll die Lücke zwischen 200€ und 300€ Grafikkarten geschlossen werden. Für die Grafikkarte sprechen eine hohe Energieeffizienz, AMD-Freesync Unterstützung, 4GB DDR5-Speicher und laut Angaben des Herstellers auch noch bis zu 50% mehr Leistung im Vergleich zu R9 380 Modellen mit 2GB RAM. Welche Features die Antiqua-Vollausbau-Grafikkarte nun alle hat und wie sich diese in der Praxis schlagen, erfahrt ihr in folgendem Test.

Einleitung

AMD hat die Grafikkartenserie vor einiger Zeit von 200 auf 300 geändert. Dadurch sollte neben Leistungsverbesserungen auch noch die Vielfalt, welche die Radeon 200 Serie recht unübersichtlich machte, reduzieren. Dies gelang auch ziemlich gut, doch schnell haben Spieler nach einem Mittelweg zwischen der R9 380 und der R9 390 gesucht, da diese (ähnlich wie bei der Nvidia GeForce GTX 960 und GTX 970) immerhin 100€ weit auseinander liegen und deutliche Unterschiede in der Performance bieten. Doch leider konnte man bisher nur vergeblich suchen. Mit der XFX R9 380X für ca. 260€ wird diese Lücke nun allerdings geschlossen. Es handelt sich hierbei um eine Grafikkarte, welche mit dem Antiqua GPU im Vollausbau ausgestattet ist (dabei handelt es sich von der Architektur um eine Tonga, wobei der Name geändert wurde) und einen solchen GPU im Vollausbau gab es beim Vorgänger noch nicht. Das heißt, dass der Karte nun alle 2048 Stream Prozessoren zur Verfügung stehen. Eine Premiere. Des Weiteren bekommt man mit der Karte 32 ROPs und 128 Textureinheiten bei einem Takt von 1030 MHz, wenn man hingegen eine nicht übertacktete GPU möchte möchte, greift man zu einem der Standardmodelle, welche einen Takt von 990 MHz aufweisen. Die Ähnlichkeit zum Modell der 280X ist unverkennbar, jedoch hat die 380X ein leicht geringer ausfallendes Speicherinterface von 256 Bit anstatt 384 Bit. Doch arbeitet die Antiqua-GPU nun etwas anders und so landen beide Karten in etwa auf demselben Leistungsniveau, allerdings ist die TDP um mehr als 50 Watt gesunken und ein Support für AMD Freesync hinzugekommen. Da ich leider aktuell keine anderen Karten der R9 300-Serie zur Verfügung habe, muss ich mit leicht veralteten Werten an die Benchmarks herangehen. Außerdem stand relativ wenig Zeit für den Test zur Verfügung, weshalb ich mich hier auf das Wichtigste beschränke.

 

Hier noch die wichtigen Infos zum Testsystem (selbstverständlich mit aktuellsten Treibern am 1. Dezember 2015):

XFX Radeon R9 380X Black

Intel Core i7 4790k @ 4,4GHz

ASUS Z87-Pro Mainboard

4×8 GB DDR3 240 MHz

Seagate 240 GB SSD

Western Digital 2 TB HDD

 

Wichtigste technische Daten im Überblick:

Quelle: XFX

Allgemein:

Version: P9-380X-4DB5

Bus  Typ: PCI-E 3.0

Chip: Antiqua

Takt: 1030 MHz

Stream Prozessoren: 2048

Textureinheiten: 128

Minimale Energieversorgung: 550 Watt

AMD Freesync: Ja

 

Speicher:

Speicherinterface: 256 bit

Takt: 5,8 GHz

Größe: 4GB

Typ: GDDR5

Benchmarks und allgemeine Performance

Natürlich haben wir auch versucht, die XFX R9 380X Black an ihre Grenzen zu bringen. Wir nutzen die Spiele The Witcher 3, Battlefield 4, Crysis 3 und das sehr anspruchsvolle Anno 2205 um die FPS zu messen. Leider hatten wir kaum andere GPUs rechtzeitig als Referenz zur Verfügung und zu wenig Zeit um diese in der kurzen Zeit breitflächig zu vergleichen, daher müssen eher wenigere Referenzwerte reichen. Allerdings können wir mit älteren Werten noch eine allgemeine, breitere Performance-Beurteilung im 4k Bereich liefern.

Wie eben bereits angekündigt, können wir bei der allgemeinen 4k-Performance-Wertung nur auf etwas ältere Daten zugreifen, wodurch wir uns entschieden, die jeweiligen Mittelwerte zu berechnen und dies daraufhin in Prozent anzugeben. Als 100%-Wert nehmen wir die XFX R9 380X Black, damit ihr seht, um wie viel Prozent die anderen besser oder schlechter sind. Natürlich haben wir auch hier GPUs, welche zum Teil einige Preisklassen darüber oder darunter angesiedelt sind.  

Lautstärke, Stromverbrauch und Temperatur

Ähnlich wie bei anderen Modellen der R9 300 Serie steht auch hier eine geringe Temperatur über einer geringen Lautstärke. Im Leerlauf ist die XFX R9 380X Black im Gegensatz zu Vorgängermodellen kaum noch zu hören. Dies liegt daran, dass die Lüfter nur noch 1450 UPM bieten anstatt 1950 UPM und die Lautstärke somit von 35,21 dBA auf 28, 64 dBA bzw. von 1,92 Sone auf 0,87 Sone sinkt. Doch wer jetzt denkt, es geht zu kosten der Temperatur, der irrt sich, denn die Temperatur bleibt im Schnitt bei ca. 31,2 Grad, was den Vorgängern sehr ähnelt. Wem es immer noch zu laut ist, der kann die Lüfter mit entsprechender Software –aber auf kosten der Temperatur- noch auf unter 1130 UPM drosseln, wodurch die Karte wirklich kaum noch hörbar ist. Gerade freunde vom Übertakten hören es natürlich gerne, wenn Lüfter zu schnell laufen, denn so werden noch etwas höhere Taktraten ermöglicht. Unter Last bekommt man allerdings eine andere Geräuschkulisse geliefert, denn da kommen die Lüfter auf 3100 UPM und dementsprechend 48,8 dBA, was wirklich nicht gerade leise ist. Doch da muss ich sagen, lieber etwas lauter und dafür gut gekühlt mit guter Performance als zu hohe Temperaturen und ein drosseln der Karte zu riskieren.

Quelle: XFX

Was den Stromverbrauch angeht, so zeigen sich hier eindeutig Stärken der neuen Chip-Architektur. Die Radeon R9 380X verbraucht im Vergleich zur R9 280X ca. 20 Prozent weniger Strom. Leider steht uns hier kein genauer Messwert zur Verfügung, da die Werte der R9 2080X von einem leicht veränderten System kommen. Trotzdem kann man mit einer Einsparung von ca. 20 Prozent rechnen. In der allgemein eher Stromspaarenden Nvidia Konkurrenz schlägt die R9 380X noch die GTX 770 mit etwas mehr als fünf Prozent Einsparung. Die von der Performance auf einem ähnlichen Level liegende GTX 960 kommt die 380X allerdings nicht ran, da diese ca. 30 Prozent weniger Strom verbraucht.

Fazit

Jetzt kommt das Fazit, was ihr vermutlich sowieso zuerst gelesen habt. Die XFX R9 380X sowie die hier getestete, übertaktete Version mit dem Zusatz „Black“ soll die, mit der Umstellung auf die 300er Serie, zwischen Radeon R9 380 und R9 390 entstandene Lücke schließen. Dies funktioniert gut, wenn auch nicht perfekt, da sie näher an der R380 liegt als an der R9 390. Wie unserer Performance-Tabelle zu entnehmen ist, liegt die Leistung der R9 380X Black aber immerhin 20% über der R9 380. Zwar kann sich die GPU noch nicht an die GTX 970 von Nvidia anschließen, allerdings muss sie das auch nicht, denn bei Nvidia Karten klafft ebenfalls ein Loch zwischen GTX 960 und GTX 970, welche diese AMD Karte ebenfalls schließt und zugleich ein ganz anderes Preisniveau hat. Auch wenn Energieeffizienz und Lautstärke nicht besonders positiv hervorstechen, so sind die 2048 Stream Prozzessoren, Unterstützung von AMD Freesync und ein guter Video En- und Decoder für 4k Videos ein wirklicher Vorteil. Ich kann nur wiederholen, dass es eine gute Karte für die ist, die unter 300€ bleiben und zudem eine bessere Leistung als die R9 380 wollen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist wirklich gut und somit kann ich ohne Probleme unseren Award vergeben.

Good

  • Preis-Leistung
  • Füllt Lücke zwischen R9 380 und R9 390
  • Allgemein gute Performance
  • 4GB DDR5
  • Ab Werk übertaktet – trotzdem starke Lüfter

Bad

  • Unter Last recht laut
  • Energieeffizienz kann nicht überzeugen
  • Unterschiede zur 280X eher gering
9.3

Hervorragend

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