The Crew im Test: Wozu noch Urlaub in den USA buchen?

Gameplay

Alle Missionen finden im Auto statt – aussteigen ist also nicht. Alltägliche Aufgaben bei The Crew sind unter anderem: Ganoven vor der Polizei in Sicherheit bringen, Offroad- und Straßenrennen meistern, Autos mit möglichst wenig Kratzern transportieren oder einen Konkurrenten von der Straße drängen. Ihr seht, ein reines Rennspiel 😉

Die Verfolgungsjagden finden außerdem nicht auf separaten Rennstrecken statt, viel mehr fahrt ihr auf nicht abgesperrten Straßen, genau da wo computergesteuerte Passanten herumlaufen und Autos fahren. Oft musste ich eine Mission bis zu fünf bis sechs Mal durchspielen, weil ich mit meinem Auto frontal in einen Lkw gerast bin. Nach einem Zusammenprall übrigens, wird man zurück auf die Straße befördert, verliert aber wertvolle Punkte! Auch kosten sie wertvolle Zeit – Der Schwierigkeitsgrad ist hier ganz eindeutig nicht einheitlich, einige Missionen habe ich mit Bravour gemeistert und den ersten Platz bekommen, bei anderen nur mit sehr viel Glück nach mehreren Dutzend Versuchen. 

Quell: Ubisoft

Immerhin kann man sein Auto recht umfangreich anpassen. Dazu zählen unter anderem: Polsterung , Felgen, Lackierung, Spoiler und Schürzen – natürlich nur, wer das passende Kleingeld dazu hat. 

Ich würde nun behaupten, dass die Autos in The Crew, mehr als nur ein „Gefährt“ sind. Da jeder im Spiel Alex ist, sind die Autos, die wir fahren Markenzeichen..praktisch unser Avatar. Drum macht es keinen Sinn diese Autos nach belieben zu wechseln, zumal die Autos bei den Händlern nicht gerade billig sind. Ich könnte zwar nachvollziehen, wenn jemand sein Auto gegen ein besseres eintauscht, da The Crew nach wie vor ein Rennspiel ist, doch der gesamte Fortschritt geht dadurch verloren. Heißt auf gut deutsch: Ihr fangt wieder bei null an. Alle Tuning-Teile, welche im laufe der Zeit eingesammelt und verdient wurden, lassen sich nicht übertragen.

Immerhin sind Herausforderungen, die überall in den Vereinigten Staaten verteilt sind, eine nette Abwechslung, vor allem dann, wenn der Weg von A nach B doch etwas länger dauert. Denn das Terrain ist riesig! Im Norden, Osten, Süden und Westen wurden Straßenzüge und Sehenswürdigkeiten bekannter Großstädte wie Miami, Seattle, Los Angeles, Chicago oder auch San Francisco, New Orleans, Washington, Dallas und New York detailliert nachgebaut. Damit ihr eine ungefähre Vorstellung von der immense Größe habt, hier ein paar Fakten: Es gilt 5.000 km² zu erkunden mit über 6.000 km Straßen, 1.000 reale Orte entdecken und 12 legendäre Städte.

Quelle: Ubisoft

Challenges lassen sich dann aktivieren, wenn ihr durch einen der Marker fahrt. Anschließend tauchen die Ziele nahtlos auf. Manchmal muss man zwischen zwei Markierungen fahren, ein anderes Mal erscheint eine Sprungschanze. Ihr werdet nach dem Challenge nicht aus dem Spiel gerissen, könnt das neue Tuningteil, welches ihr gewonnen habt, direkt verbauen und weiterfahren. Aber auch hier gibt es etwas nervig und unnötiges: Sobald ihr fertig mit der Challenge seid, werdet ihr gefragt, ob ihr es noch einmal probieren oder weiterfahren wollt. Entscheidet ihr euch für letzteres, wird der Bildschirm kurz schwarz und ihr steht plötzlich. Warum ist das so? Es haut einen einfach aus der Atmosphäre und stört immens.

Viele Stunden hab ich hinter dem Steuer verbracht und bin eigentlich begeistert, dass jedes Auto, dass ich fahren durfte ein komplettes Cockpit lieferte, doch jedes Mal wenn ich in den Rückspiegel schauen wollte, sah ich nichts weiter als einen grauen Brei. Und die Außenspiegel, sind im wahrsten Sinne des Wortes „Spiegel“, alles was ich darin sehe, ist mich bzw. Alex selbst. Das ist relativ schlecht, weil man die Spiegel eigentlich in den Missionen gegen die künstliche Intelligenz braucht. 

Das Fahrverhalten an sich ist gut, doch sehr schwammig. Bei fast jeder Mission verzweifelt man regelrecht, weil entgegenkommende Autos viel zu spät sichtbar werden. Außerdem rutschen einige der Autos leider mehr als andere.

Übrigens: Solltet ihr einen Wegpunkt gesetzt haben, erscheint ein blauer streifen über euch. Dieser ist praktisch euer Navi!

Grafik & Sound

In Sachen Grafik habe ich viel mehr erwartet, weshalb ich wahrscheinlich auch so enttäuscht bin. Die Umgebung wird erst sehr spät eingeblendet, vor allem Autos. Regelmäßig kracht man gegen eines davon, weil sie plötzlich wie aus dem nichts auftauchen. Und wo wir schon dabei sind: Manche Autos sehen einfach schrecklich aus. Wie eckige Container..Die PlayStation 4 Version läuft mit 60 Bilder pro Sekunde in einer 1080p-Auflösung. Bei dem Flimmern und Kanten die jedoch entstehen, wäre es mir lieber gewesen, es gebe einen Schalter, welcher zwischen einer 720p-Auflösung und Kantenglättung und der normalen 1080p-Variante switchen könnte.

Was ich übrigens noch anmerken will: Ich habe bei den Rennen so einige Leute überfahren und angefahren, keiner dieser Menschen lag hinterher am Boden. Ich bin einfach durch sie hindurch gebrettert, auch hier bin ich genervt. Es ist ja wohl nicht wirklich schwer, dies zu implementieren. Es hätte auf jeden Fall realer gewirkt.

Ansonsten sind alle Orte wunderbar nachgestellt worden, ich hab oft sogar das Gefühl gehabt in Amerika zu sein. 

Quelle: Ubisoft

Soundtechnisch wurde noch einmal alles rausgeholt. Zumindest gefällt meinen Ohren was es hört. Die Motoren der Autos klingen authentisch und überzeugen. Darüber hinaus habe ich leider kein Vogelgezwitscher oder Menschen gehört, etwas schade. Außerdem mussten Abstriche bei der Synchronisation gemacht werden. Die deutschen Sprecher sind unteres Mittelmaß, um es nett auszudrücken. Wer die Wahl hat, sollte die Sprache daher auf englisch wechseln.

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Lieblings-Genre: Shooter, Horror || Bei Fragen, Anregungen oder Wünschen, schreibt mir an oe@gamersplatform.de

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