Assassins Creed Unity im Test: Lang lebe die Revolution!

Gameplay

Gehen wir erst einmal auf die Spielwelt von Unity ein und eines vorweg: Paris ist riesig! Mit sieben Bezirken und einer Fläche von beinahe 4 Quadratkilometer könnt ihr hier zahlreiche Tunnel und Kanäle nutzen, einen Besuch in die Katakomben wagen oder eine Sightseeing-Tour unternehmen. Lauscht den Gesprächen der Einwohner, besucht die wichtigsten Demonstrationen der Französischen Revolution, in Assassins Creed Unity ist fast nichts unmöglich. Befolgt einmal meinen Rat und setzt euch für ein paar Minuten auf eine Bank. Schaut zu wie Passanten anfangen zu streiten, wie Bettler nach Geld flehen oder wie jemand die Waren seines Verkaufsstands vorbereitet. Das Szenario ist einfach glaubwürdig, selbst das hochklettern wird amüsant. Denn dann können wir Familien in ihren eigenen vier Wänden beobachten.

Doch nicht nur das, überall treffe ich auf zahlreiche Einwohner, sie jubeln mir zu, sobald ich Patrioten aus dem Weg schaffe oder bei einer Demo ganz vorne mitmische. Auch das lauschen von Gesprächen ist wieder ein Thema in Unity, zwar nicht immer verständlich, da vieles auf französisch ist, aber wenn Arno ein paar Parkour-Stunts ablegt kommentieren sie unser tun auf deutsch, für mich ist das der Inbegriff vom Leben, Paris schläft nicht! Denn Ubisoft kann bis zu 5.000 KI-Spielfiguren mit der neuen Version der Anvil-Engine darstellen. 

Quelle: Ubisoft

Sollten sich mir Wachen in den Weg stellen habe ich mit Arno verschiedene Möglichkeiten sie auszuschalten. So kann ich frontal angreifen, einen Beserkerpfeil abfeuern, die Phantomklinge nutzen und nicht zu vergessen, die versteckte Assassinen Klinge. Anders als in den vorherigen Teilen kann die Klinge nun nicht mehr ausgewählt werden um damit in den Kampf zu gehen, auch Zivilisten lassen sich nicht mehr angreifen, es sei denn sie klauen, dann darf man sie rammen. Des Weiteren gibt es nun zwei Arten von Wachen. Wachen mit blauer Uniform und welche mit roter. Die roten Wachen sind Patrioten, die von hochrangigen Templern beauftragt werden. Sie quälen Zivilisten, zeigen gerne ihre Macht und nehmen sich mit, was ihnen ins Auge springt. Die blauen hingegen sind des Königs Wachen, sie dulden die roten Wachen zwar, greifen aber sofort ein, wenn diese ihnen zu nahe kommen. Diese Information könnt ihr auch nutzen, um sie gegeneinander auszuspielen. 
Beispielsweise hatte ich eben ein Szenario, in welcher ich eine Jungfrau in Nöten gerettet habe. Anschließend griffen mich 10 rote Soldaten an. Ich hätte es nicht geschafft, wenn nicht wie aus dem nichts blaue Soldaten gekommen wären um mir den Hintern zu retten. Natürlich verfolgen sie andere Ziele und hätten mich nach dem Sieg über die Patrioten ebenfalls angegriffen. Die Zeit jedoch könnt ihr nutzen um zu verschwinden, keiner wird euch folgen. 

Weitere Möglichkeiten um verborgen zu bleiben, sind die Zivilisten. Stellt euch zu ihnen wenn euch die Wachen beobachten oder folgen, setzt euch auf eine Bank oder aber ihr werft Geld in die Menge und verduftet. All das sind nur einige Möglichkeiten in Assassin’s Creed Unity. 

Quelle: Ubisoft

Auch die Steuerung wurde erneut überarbeitet, geht aber wie gewohnt super leicht von der Hand. Arno klettert übrigens auch schneller als seine Vorgänger. Auch sehen seine Parkour-Stunts viel authentischer und besser aus. Um den Spielern eine realistische Spielumgebung bieten zu können, hat Ubisoft das Bewegungssystem nun komplett überarbeitet. So habt ihr einen Knopf für das Hochklettern und einen für das Herunterklettern – sehr intuitiv. Dadurch soll sich der Spieler viel präziser und kontrollierter bewegen. Leider klappt es dennoch nicht immer perfekt. Ich komm selten da hin, wo ich eigentlich stehen möchte. Auch schaffe ich es selten in offen stehende Fenster zu klettern.

Nun kommt meiner Meinung nach eine große Veränderung: Ihr müsst Gegenständen nicht mehr ausweichen indem ihr euch wie verrückt rechts und links bewegt. Auch hierfür baute Ubisoft einen Knopf ein. Durch drücken der Tasten kann Arno unter einem Tisch rutschen oder darüber klettern, kleine Wände hochklettern und elegant wieder herunterspringen ohne sich irgendwo festzuhalten und euch bei einer Verfolgung aus dem Konzept bringen. 

Doch wie sieht das Kampfsystem aus? Selbe leier? Nein, diesmal nicht! Auch ein neues Kampfsystem wurde eingebaut. Dies bietet einen taktischeren Ansatz, in welchem Spieler parieren, ausweichen und kontern können. Die Zeiten in denen die Gegner KI’s nichts draufhatten sind vorbei, nun ist taktisches Denken gefragt. Entweder sollte man variantenreicher vorgehen und sich sämtlicher Fähigkeiten Arnos bedienen oder aber so schnell wie möglich die Flucht ergreifen. Stehen vier Gegner vor euch wird es schon eine heikle Sache lebend wieder herauszukommen. Während der Gegner euch mit seinem Beil angreift, schießt ein anderer auf euch. Schüsse kann Arno nicht parieren und einstecken ebenfalls nicht. Auch ist es nicht mehr ganz einfach zu kontern. Solltet ihr die Taste nicht genau im richtigen Moment drücken, kassiert Arno nicht nur einen sondern gleich zwei bis drei Schläge.  

Quelle: Ubisoft

Oh, und solltet ihr ein Haus infiltrieren, macht Arno sich seine Umgebung zunutze, um nicht von Gegnern entdeckt zu werden. So kann er dank des neuen Deckungssystems in einem Schrank verschwinden, sich nah an Tisch und Wand pressen oder in Menschenmengen untertaschen, welche gerade demonstrieren, feiern oder einfach nur im Wege stehen.

Doch wo es Licht gibt, da gibt es auch selbstverständlich Schatten. Beim Neustart oder Tod dauert das Laden oft eine halbe Ewigkeit und auch einige Patzer wie ein fliegender Mensch habe ich schon beobachtet. Aber was mich persönlich bisher am gröbsten gestört hat, war ein Patzer, welchen ich immer und immer wieder in einer Mission hatte. Arno soll in eine Kirche und jemanden ermorden. Vor dem Tor stehen Patrioten und etwas weiter vorne blaue Wachen. Die Menge tobt und demonstriert, eine Revolte beginnt. Ich renne wie von der Tarantel gestochen auf die roten Wachen zu, in der Hoffnung, dass sie zu überrascht sind um zu reagieren. Tatsächlich aber zieht einer der Männer sein Schwert, während dieser Aktion trifft er mich mit seinem Arm und Arno fliegt (ungelogen) 20 Meter weg. WTF??? Erneut renne ich auf das Tor zu, selbes Spiel nochmal. Ich musste die Mission acht Mal spielen, ehe ich mir einen anderen Weg überlegen musste, da hier eindeutig KI Patzer stattfanden. 

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Lieblings-Genre: Shooter, Horror || Bei Fragen, Anregungen oder Wünschen, schreibt mir an oe@gamersplatform.de

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