Sniper Elite 3: Der Shooter bei uns im Test!

Gameplay


Sniper Elite 3 ist ein Third-Person Shooter. Doch schon in den ersten Minuten fällt einem auf, dass man etwas vermisst was man mittlerweile von diesem Genre gewohnt ist. Man kann sich nicht „direkt“ hinter Mauern, Kisten oder sonstigen Deckungen verstecken. Man muss sich lediglich ducken und dahinter laufen. Wieso man hier nicht einfach eine Taste eingebaut hat, bei dem der Protagonist sich automatisch die Deckung sucht, bleibt mir ein Rätsel. Zwar ist es möglich, hinter einer Deckung heraus zu zielen, allerdings gestaltet sich das oft schwerer als gedacht. Da man nicht genau weiß wie der Charakter hinter der Deckung steht, fällt es einem schwer den Helden so zu steuern, das er gewollt links/rechts bzw. über einem Objekt hervorzielt.

Bereits in der ersten Mission, werden wir von den Kriegskameraden zu einem Aussichtspunkt gerufen, von dem aus wir feindliche Kundschafter mit dem Scharfschützengewehr ausschalten sollen. Hier kommt die Stärke von Sniper Elite 3 ins Spiel. Also stellt man sich an die gewünschte Position mit dem größten Ausblick und setzt das Gewehr per linken Schultertaste an. Da Sniper Elite 3 eine Art „Simulator“ ist, kann man natürlich nicht einfach blind drauflosschießen. Auf dem HUD sehen wir die Herzschlaganzeige unseres Helden. Dieser erhöht sich sobald gesprintet wird und sinkt wenn man ruhig steht. Ist der Herzschlag unter 80 schlägen die Minute, lässt sich die Luft anhalten. Die klassische Bullettime beginnt, in der die Gegner langsamer werden und wir besser Zielen können. Mit einem Roten kristallförmigen Fadenkreuz wird euch angezeigt, wo eure Kugel landen wird. Somit wird der Wind und die Entfernung zum Ziel mitberechnet. Denn schießt ihr eure Kugel auf großer Entfernung einfach nach eurem normalen Fadenkreuz, wird eure Kugel ohne weiteres warscheinlich das Ziel verfehlen. Es ist noch hinzuzufügen, dass auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad das rote Fadenkreuz nicht zu sehen ist. Somit müsst ihr den Wind, der am oberen Bildschirmrand angezeigt wird und die Entfernung selber berechnen.

Habt ihr gut gezielt und eure Kugel trifft den Gegner tödlich, kommt das größte Merkmal von Sniper Elite 3 zum Einsatz. Nach dem Abdrücken dürft ihr eine Bulletcam betrachten. Diese zeigt wie eure Kugel vom Gewehr, bis zum Gegner fliegt und wird dabei stark Inszeniert in Szene gesetzt. Ist die Cam beim Gegner angelangt, ist der Körper des Gegners in einer Röntgenaufnahme zu sehen. Man sieht alle Organe und die Anatomie des Menschen. Dann dringt die Kugel in den Gegner ein und verletzt die von euch getroffenen Organe und Körperteile in Stücke. Sehr brutal? Ja das stimmt. Allerdings habe ich mich mehrmals dabei erwischt, wie ich sarkastisch darüber schmunzelte, vorallem wenn man bestimmte Regionen des Körpers trifft und diese danach auch noch in einem Schriftzug auf eurem Bildschirm angezeigt werden. Ab und an dürft ihr sogar sachen wie „Hodentreffer“ auf eurem Bildschirm lesen. Wir finde diese Inszenierung sehr gelungen und je nach eintreffen der Kugel, passieren verschiedene Dinge mit den Organen und Knochen der Gegner. Allerdings fängt die Inszenierung, spätestens nach der hälfte des Spiels, an zu nerven und man drückt sie weg oder schaltet sie gar in den Optionen aus.

Eure Schüsse werden natürlich vom Gegner gehört, also müsst ihr nach einem Schuss einen Standortwechsel durchführen. Das heißt, ihr rennt einfach 50 Meter in eine andere Richtung und schon sind die Gegner verwirrt und hören nach kurzer Zeit auf euch zu suchen. Da lässt sich für euch warscheinlich schon etwas vermuten. Ja die Gegner KI ist sehr schwach. Schaltet man per schallgedämpfter Waffe einen Gegner aus, neben dem nicht weit entfernt ein anderer steht, reagiert dieser meist garnicht und starrt Löcher in die Luft. Oft stehen sie auch sinnlos vor Wänden und schreien, nach eurem Standortwechsel, die Wand an mit: „Hier muss er irgendwo sein!„. Außerdem scheinen sie ziemlich blind zu sein. Ihr könnt ohne Probleme 10 Meter vor dem Gegner stehen ohne das er euch wahrnimmt.

Eure Schüsse könnt ihr auch im Lärm ersticken. Bahnt sich z.b. gerade ein Gewitter an und es donnert sehr stark. Könnt ihr im richtigen Moment eure Kugeln abfeuern ohne das der Gegner die Schüsse wahrnimmt. Sollte das alles nicht klappen und der Gegner findet euch irgendwann, könnt ihr auch im Nahkampf die Maschinen Pistole ziehen oder gar einen Gegner mit dem Messer erstechen. Scheitert ihr hier und nehmt zuviel Schaden, könnt ihr euch mit einem Medipack heilen.

Sniper Elite 3 bietet euch 8 Missionen. Diese dauern je nach Spielweise unterschiedlich. Wir finden es schade, das man nicht gezwungen wurde, unentdeckt nur mit dem Scharfschützengewehr Missionen zu beenden. Im Prinzip sind, bis auf einige Stellen, alle Missionen komplett ohne Scharfschützen Gewehr machbar. Die Missionen lassen euch allerdings trotzdem die Wahl, wie ihr vorgehen wollt. Es ist also natürlich auch möglich „Stealth“ vorzugehen oder mit der MP erst einmal reinzustürmen. Je nachdem dauern die Missionen länger bzw. kürzer. Mit einer ruhigen Spielweise haben wir pro Mission im schnitt 30 bis 60 Minuten gebraucht. Ihr könnt euch also die länge der Kampagne ausrechnen. Wir waren nach ca. 6 Stunden fertig mit dem ersten Durchlauf. Allerdings gibt es auch optionale Ziele in jeder Mission, die ihr auf Wunsch erledigen könnt. Das dauert dann natürlich noch einmal etwas länger und bringt einen gewissen Wiederspielwert des Titels. Zu Beginn jeder Mission, könnt ihr eure Waffen auswählen und ausrüsten. Ob ihr mehr Dynamit, Handgranaten oder Medipacks wollt, hängt von euch ab.

Leider wiederholt sich das ganze Spiel in den Missionen sehr schnell. Man weiß eigntlich ab der zweiten Mission schon, wie das ganze Spiel verlaufen wird. Ein wenig mehr Abwechslung, in den eigentlich ziemlich offenen Maps der Missionen, hätte nicht geschadet. Hier wird viel Potential verschenkt und das monotone Gameplay kann bei dem ein oder anderen, die Motivation schnell in den Keller sinken lassen. Vor allem aufgrund dessen, da die Story, wie oben beschrieben, auch nicht grad das Gelbe vom Ei ist.

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