WWE 2K17 im Test – Willkommen in Suplex City

2K und die WWE schicken erneut ihr neues Kampf-Monster in den Ring. Nach einem eher schwachen Start auf die neue Konsolen-Generation ging es mit dem letzten Teil glücklicherweise aber bereits in die richtige Richtung. Doch hält der Trend mit WWE 2K17 an?

Was gibt's Neues?

Quelle: 2K

An dem Sport lässt sich natürlich nichts verändern, doch daran wie man ihn umsetzt und was man alles integriert. Und da darf man sich über ein gigantisches Roster freuen, das natürlich viele aktuelle Wrestler beinhaltet, aber auch enorm viele Wrestling Legenden in verschiedenen Designs. Zudem sind viele Arenen und Titel enthalten und dennoch kann man sich nicht gänzlich zufrieden schätzen. Denn der so wichtige Roster Split wurde im Spiel noch nicht durchgeführt. Damit sind nicht nur die Logos im aktuellen Spiel bereits veraltet, auch die Titel existieren in dieser Form bereits nicht mehr. Für ein Spiel, dass gerade erst erscheint, ist der Inhalt also nicht gerade aktuell gehalten. Ebenfalls fragwürdig, die wieder zahlreichen DLC’S, wie etwa mit NXT Star Nakamura. Eine Vielzahl von Wrestlern, die im Spiel integriert sind, müssen freigespielt werden über Credits, das erinnert an alte Teile und ist auch weniger schlimm, zumal die Preise für jene, oder alte Titel oder Arenen noch in Ordnung gehen. 

Völlig sprachlos

Quelle: 2K

Doch gehen wir mehr ins Detail Obwohl scheinbar mehr Inhalte dazu kamen, wurde der Showcase Modus gestrichen. Dieser orientierte sich an früheren Fehden und stellte diese sehr genau zum Nachspielen dar. Falls hier bald ein kostenpflichtiger DLC erscheint, wenig verwunderlich, aber nicht gerade ein sauberer Schritt. Doch konzentrieren wir uns auf das was da ist, und das ist zunächst einmal der Karriere Modus. Auch hier kann man sich aus einem wieder unglaublich umfangreichen Editor seinen Wrestler erstellen, und nicht nur das, auch Move-Set und Entrance können individuell gestaltet werden. Erstmals können auch die Videos aus Highlights oder Vorlagen erstellt werden, sodass ihr eure Entrances noch individueller designen könnt. Schade ist hier nur, dass immer noch keine eigene Einzugsmusik implementiert werden kann. Aber was nicht ist kann ja noch werden. Nichtsdestotrotz profitiert dadurch die Atmosphäre enorm. Allgemein muss man dem Spiel ohnehin eine großartige Präsentation attestieren. Auch vor Showbeginn erscheint erst das offizielle Show-Intro und die Kamera schwenkt durch die Arena und die Zuschauer, die optisch etwas mehr hermachen und durchaus grafisch in Ordnung gehen, nur leider machen fast alle die exakt gleichen Bewegungen. Und das auch noch synchron.

Quelle: 2K

Insgesamt spielt sich die Karriere aber ähnlich zu der im Vorgänger. Man muss Matches gewinnen, um in die Haupt-Shows zu kommen, Interviews abliefern, Fehden meistern und natürlich seinen Kämpfer mit neuen Fähigkeiten ausstatten. Eine große Neuerung dafür sind die Promos, die auch im Universe Modus Einzug erhalten. Hier gilt es den Charakter zu definieren, in Bezug auf andere Wrestler und das Publikum. Ob man gut am Mikrofon ist und natürlich wie die Face oder Heel Ausrichtung ausfällt. Hierzu muss man innerhalb eines Zeitlimits, wie in einem Rollenspiel, aus verschiedenen möglichen Sätzen wählen. Dazu hat man eine ganz kurze Vorschau, was der Charakter sagen könnte, und muss dann wählen. Gut ist, dass die Konsequenzen auf Dauer auch definitiv spürbar sind, was sich in der Beliebtheit und der Entstehung von Fehden niederschlägt. Schade ist, dass die Promos stumm ablaufen. Ja richtig gelesen, dann wenn die Wrestler sprechen, hört man niemanden sprechen. Man kann lediglich lesen was gesprochen wird, das betrifft nicht nur erstellte Wrestler, auch die vorhandenen Superstars sprechen während der Promo nicht. Das macht diese zwar zu einer spielerisch wichtigen Komponente, aber nicht gerade zu einer authentischen. Das macht den Karriere Modus zwar wieder etwas besser, bleibt dennoch immer noch hinter seinen Möglichkeiten.

Die WWE gehört mir

Quelle: 2K

Gerade schon erwähnt, und ebenfalls verbessert, der WWE Universum Modus. In diesem kann man wie eh und je seine eigene WWE gestalten. Und das mehr als zuletzt. Denn auch dank der Promos hat man noch mehr Möglichkeiten, wie man interne Geschichten vorantreiben will. Auch sind die Events nicht mehr willkürlich, da man seine Show komplett eigens editieren kann. Eigene Matches, Promos die beliebig angeordnet werden und ausgeführt werden können, sowie Unterbrechungen während der Matches. Somit bekommt der Modus auch mehr Relevanz und macht gewohnt viel Spaß. Doch zum Universum Modus gehört auch der Editor. Und wieder einmal können erstellte Inhalte natürlich wieder hochgeladen werden, und für andere Spieler verfügbar gemacht werden. Leider herrscht hier immer noch das Limit von 20 Objekten pro 24 Stunden, welches 2K, seit der Übernahme der Rechte von THQ, eingeführt hat. Doch glücklicherweise haben die Entwickler wieder genügend Instrumente bereit gestellt, dass es pfiffigen Leuten gelingt Charaktere wie Batman, Shrek oder Hulk nachzustellen.

Was ebenfalls Fans älterer Teile sehr freuen dürfte, ist die Rückkehr der Backstage Brawls. Dort können wir Kämpfe in den Gängen, Umkleidekabinen oder Büros ausfechten. Gut ist hier auch der Einbezug der Umgebung, bzw. der Objekte in der Umgebung, wodurch die Backstage Brawls herrlich viel Spaß machen und eine gelungene Bereicherung sind. Sinnvoll wurden die auch in den Universum Modus eingebracht, wo sie natürlich ebenfalls auf Wunsch ausgespielt werden können. Im Ring gibt es dagegen nicht so viel Neues. Es gibt zwar neue, und damit noch mehr Moves, aber das Geschehen fühlt sich recht ähnlich an, aber dennoch leicht verbessert. So kritisierte ich bei den beiden Vorgängern noch das Spieltempo und die nicht immer ganz flüssigen Abläufe der Moves. Das Ganze wurde dank des etwas erhöhten Tempos zwar leicht verbessert, aber noch ist Luft nach oben. Was immer noch Erwähnung verdient, ist das im letzten Jahr eingeführte Reversal System. War es zuvor ja immer möglich zu kontern wann man wollte, so hat man nur noch eine bestimmte Anzahl an Kontern, die nach Verbrauch erst wieder aufgeladen werden müssen. Auch in WWE 2K17 findet dieser Fortschritt sein Weiterbestehen, zum Glück. Dadurch sind die Matches deutlich ausbalancierter.

Die Aufmachung ist natürlich großartig, die Musikauswahl gelungen, die Atmosphäre ist nah an den TV-Shows, und dennoch gibt es wieder zahlreiche Clipping Fehler. Und das ist ein altes Leiden dieser Serie und sorgt zwar für manchmal witzige Momente, gerade aber in Online-Matches kann es dann aber auch ärgerlich sein. Die Grafik basiert immer noch auf dem gewohnten Engine-Gerüst, die zwar natürlich verbessert wurde, aber über die Wertung „geht in Ordnung“ nicht hinweg kommt. Sie ist solide, aber auch da ist Luft nach oben, gerade was Animationen und Details der Texturen angeht.

 

Fazit

Ich denke man schafft es wieder einen Schritt nach vorn zu gehen, allerdings fällt er mir dieses mal zu klein aus. Es gibt zum einen Ärgernisse, wie der Wegfall des Showcase-Modus, der vergessene Roster-Split, die immer noch vorhandenen Clipping Fehler und die stummen Promos. Zum anderen stehen dann aber die schier endlosen Möglichkeiten, die einem gegeben werden, sowie die Backstage Brawls. Das Spiel macht trotz all der Kritik natürlich richtig Spaß, gerade wenn man es liebt ein Spiel nach eigenen Vorstellungen aufzubauen. Somit können Fans, die den letzten Teil ausgelassen haben absolut guten Gewissens zugreifen. Ich fordere 2K nur zu mehr Mut auf. Denn wenn man Risiko einging, kam immer etwas Gutes bei herum. Und genau das wünsche ich mir auch für die Zukunft.

Good

  • Riesige Auswahl an Wrestlern
  • Gigantischer Editor
  • Endlich wieder Backstage Brawls
  • Promos für bessere Fehden ....
  • Nach wie vor eingängiges Kampfsystem

Bad

  • Fehlender Showcase Modus
  • viele Clipping Fehler
  • Roster-Split und neue Titel fehlen komplett
  • .... die durch die fehlende Vertonung aber nicht gerade atmosphärisch sind
8.1

Toll

The Guy who loves Videogames

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