Sharkoon hat uns ein neues Headset vor die Tür geliefert, diesmal handelt es sich um das neue Shark Zone H30, welches neben bulligem Design auch noch eine starke passive Geräuschunterdrückung bieten soll. Selbstverständlich sollen der Sound und das Mikrofon bei diesem für ca. 38 Euro erhältlichen Headset auch nicht zu kurz kommen. Was das Headset wirklich bietet, erfahrt ihr in unserem Test.
Verpackung und Umfang
Wie auch bei anderen Produkten der Shark Zone Serie ist der Karton größtenteils in schwarz gehalten und besitzt auf der Vorderseite lediglich das gelbe Shark Zone Logo mit dem darin enthaltenen Namen des H30. Auf der linken Seite und der Rückseite befinden sich Abbildungen des Headsets, während auf den rechten Seite ausschließlich Produktinformationen zu lesen sind. Selbstverständlich befinden sich auf der Rückseite ebenfalls Informationen in verschiedenen Sprachen. Die Vorderseite ist zudem aufklappbar (mit Magnet verschlossen) und verbirgt ein Plastikfenster, durch welches man einen Blick auf die linke Seite des Headsets werfen kann. Wem das nicht genügt, auf der Innenseite der Klappe befindet sich noch einmal eine Abbildung des gesamten Headsets. Oder man packt es eben aus, anstatt die Verpackung anzustarren. Neben dem Headset mit abnehmbarem Mikrofon befindet sich noch ein klassisches Kabel mit zwei 3,5mm-Klinkensteckern für Mikrofon und Sound sowie eines mit 3,5mm-TRRS-Stecker für den Anschluss an PS4 und Handys. Des weiteren bekommt man eine kleine Stofftasche, in welcher man das Headset aufbewahren oder zur LAN-Party transportieren kann und ein „Bitte nicht stören“/ „Komm herein “ Türschild im Gaming-Style.
Design und Tragekomfort
Das Design des Shark Zone H30 ist wirklich mal etwas anderes. Anstatt auf massenweise dünnes Plastik und kleine Ohrmuscheln zu setzen findet man hier bullige Ohrmuscheln, Metall und (Kunst-)Leder. Die Ohrmuscheln selbst erinnern etwas an kleinere Versionen der Ohrschützer, welche man von Fluglotsen und co. kennt. Allerdings sind diese in schwarz gehalten und besitzen ein leichtes Naturleder-Muster, was dem ganzen einen etwas hochwertigeren Eindruck verschafft. Auf der Außenseite beider Ohrmuscheln befindet sich außerdem noch jeweils das Shark Zone Logo. Wie bereits erwähnt, ist die Größe der Ohrmuscheln sehr angenehm, wodurch das gesamte Ohr hinein passt -auch große Ohren sollten gut Platz haben. Die mit Kunstleder überzogenen Ohrpolster aus Schaumstoff sind angenehm weich, weisen allerdings keine Perforierung auf, wodurch man bei längeren Sitzungen schnell die berühmten warmen Ohren bekommen kann. Anders als bei den meisten anderen Headsets ist dir Größe von dem H30 nicht über einen ausziehbaren Plastikbügel zu verstellen, sondern durch jeweils zwei Metallschrauben, welche man ganz einfach mit der Hand lösen und feststellen kann. Der Vorteil daran ist, dass man die ideale Größe nicht immer wieder ausversehen verstellt, sondern nur einmal auf eine etwas umständlichere Art einstellen muss. Außerdem sieht die Metallhalterung für die Ohrmuscheln auch schick aus, zumindest für Fans von bulligerem Design. Da zwischen Ohrmuschel und Kopfbügel kein Plastik ist, in welchem ein Kabel geführt werden könnte, liegt dieses frei. Klar, dass ist auch ein optisches Gimmick aber leider auch gefährlich für das H30, da das dünne Kabel eine große Angriffsfläche bietet. Der mit Kunstleder überzogene Kopfbügel besitzt fünf kleine Polster, wodurch es etwas angenehmer zu tragen ist. Des weiteren wirkt der Kopfbügel sehr robust und lässt sich zugleich leicht und weit aufbiegen und springt daraufhin direkt wieder in die alte Form zurück ohne dabei zu viel Druck auf den Kopf auszuüben.
Leider lässt sich das abnehmbare Mikrofon etwas schwer verbiegen, doch dazu später noch mehr. Das Kabel am H30 selbst ist ca. 15cm lang, doch an dieses schließt man ja -je nach genutzter Plattform- noch eines der beiden anderen mitgelieferten Kabel an. Im Falle des Kabels mit den 3,5mm-Klinkensteckern für Mikrofon und Sound ist das Kabel dann insgesamt ganze 260cm lang, während es mit dem 3,5mm-TRRS-Stecker nur 120cm Länge aufweist. Beide längen sollten allerdings bei den meisten Spielern ausreichen.
Sound
Soweit so gut, doch kommen wir nun zu dem Abschnitt, welcher jedem Headset den Todesstoß verpassen kann. Was hat das Shark Zone H30 also im Soundbereich zu bieten? Um dies herauszufinden haben wir das Headset sowohl in Spielen als auch in verschiedenen Musikgenres und beim reinen Kommunizieren getestet. Das H30 verspricht durch 40mm Lautsprecher sowohl kräftige Bässe als auch angenehme Höhen und soll durch die passive Geräuschunterdrückung noch ein besseres Klangerlebnis bieten. Also die Geräuschunterstützung funktioniert schon mal super, die Ohrmuscheln schotten die Ohren wirklich von den meisten Außengeräuschen ab und wenn dann noch Sound auf die Ohren kommt, kann man einen entspannten Zockerabend ohne Telefonklingeln oder nervende Nachbarn genießen.
Doch wie ist der Sound denn nun? Gleich vorab, die Bässe sind wirklich Kräftig und bleiben es auch auf niedriger Lautstärke. Allgemein ist der Tieftonbereich sehr deutlich und man merkt, dass doch etwas Power in den 40mm Lautsprechern steckt. Nach einem ausführlichen Bass-Check muss ich sagen, dass man für einen Preis von nicht einmal 40 Euro sehr selten so etwas zu hören bekommt. Im Hochtonbereich sieht das alles aber leider etwas anders aus. Die Höhen sind zwar nicht abgehackt, klingen aber dumpfer als sie sollten, was aber nicht heißen soll, dass diese schlecht sind. Gerade wenn man einen Test speziell für die Höhen macht oder auch einfach nur sehr hohe Musik hört, fällt dies schon etwas auf. Und wie das so ist, einmal aufgefallen und nicht mehr vergessen. Allgemein merkt man, dass das gesamte Tonspektrum etwas dumpfer ist als gewöhnlich. Während Konversationen oder dem Spielgeschehen wird dies aber kaum jemandem Auffallen. Auch mir ist es erst richtig während dem Höhentest aufgefallen. Alles in allem ist der Ton trotz dem etwas dumpferen Klang sehr gut. Von Rauschen, Überlagerungen oder Ähnlichem ist nichts bemerkbar und die Kopfhörer rauschen auch nicht einmal bei kompletter Stille.
Mikrofon
Gerade für Spieler, die gerne mal mit Freunden online oder auf LAN-Partys spielen ist ein gutes Mikrofon ein Muss. Es gibt nicht ärgerlicheres, als während der heißen Phase in einem Team-Shooter nur noch abgehackte oder verzerrte Worte sowie Rauschen von Mitspielern zu hören. Leider bieten gerade im Preissegment bis 40 Euro nicht besonders viele Headsets ein gutes und vor allem rauschfreies Mikrofon. Umso schöner ist es zu sehen, dass das Shark Zone H30 eines dieser wenigen ist. Getestet wurde das Mikrofon sowohl in Audacity bei reiner Stimmaufnahme als auch in verschiedenen Team-Spielen selbst. Gerade in Audacity wurde ich überrascht, denn bei kompletter Stille im Raum während der Aufnahme war das Ergebnis auch tatsächliche Stille. Ein minimales Rauschen wird aufgenommen, welches sich aber auch quasi nicht verhindern lässt, vor allem nicht in der Preisklasse. Und wenn ich von minimalem Rauschen rede, meine ich das auch so. Sehr positiv auffallend! Außerdem wird die Stimme auch sauber übertragen und von Abbrüchen oder Verzerrungen fehlt jede Spur. Falls man Podcasts aufnehmen möchte, sollte man zwar eher zu einem hochwertigeren Mikrofon greifen (welches auch einiges mehr kostet), will man allerdings nur Spielen und sich unterhalten, so wird dieses Mikrofon den meisten Ansprüchen gerecht werden.
Der einzige Abzug, den ich dem abnehmbaren Mikrofonarm geben muss, ist, dass sich dieser nicht so einfach verbiegen und in eine gute Position bringen lässt. Man muss es immer um einiges weiter verbiegen als man als Position haben möchte, da das Mikrofon immer etwas zurückspringt.
Technische Daten
Hier noch einmal eine kurze Übersicht über die Daten des Sharkoon Shark Zone H30:
Allgemein:
- Typ: Stereo-Headset
- Anschluss: TRRS/Klinkenstecker
- Inline Controller: Ja
- Modulares Kabel: Ja
- Gesamt-Kabellänge 1x 3,5-mm-Klinkenstecker (TRRS): 120cm
- Gesamt-Kabellänge 2x 3,5-mm-Klinkenstecker: 250cm
- TRRS Pinbelegung: CTIA
Lautsprecher:
- Lautsprecher Durchmesser: 40mm
- Impedanz: 32 Ω
- Frequenzbereich: 20 Hz – 20.000 Hz
- Empfindlichkeit: 92 dB ± 3 dB
- Max. Leistung: 100 mW
Mikrofon:
- Richtcharakteristik: Omnidirektional
- Impedanz: 2,2 kΩ
- Frequenzbereich: 50 Hz – 10.000 Hz
- Empfindlichkeit: -58 dB ± 3 dB
- Abnehmbares Mikrofon: Ja
- Mikrofon-Stummschaltung: Am Inline-Controller
Fazit
Der Test des Shark zone H30 hat mich wirklich überrascht, da ich bisher nur sehr wenige Headsets in dieser Preisklasse gefunden habe, die ein ähnlich gutes Gesamtpaket bieten. Für einen Preis von ca. 38 Euro erhält liefert Sharkoon ein solides Gaming-Headset mit überzeugendem Sound, der nur leicht schwächelt und einem wirklich guten Mikrofon. Natürlich ist das Design wohl Geschmackssache, allerdings trägt dieses zu mehr Tragekomfort bei und dadurch verfügt das Headset auch noch über eine gute passive Geräuschunterdrückung. Tatsächlich habe ich beinahe keine negativen Punkte an diesem Headset gefunden. Das einzige was ich wirklich schade finde, ist der etwas zu dumpfe Klang. Natürlich könnte ich nun noch diverse Kleinigkeiten aufzählen und auf Frequenzgang etc. zu sprechen kommen, jedoch werden die meisten damit nichts anfangen können. Daher sage ich abschließend: Das Shark Zone H30 Stereo Headset bietet ein wirklich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ist für Spieler, die keine 150 Euro für ein Headset ausgeben möchten sicher einen Blick wert. Daher auch die gute Wertung, denn für diesen Preis kann man nicht viel mehr erwarten.