Im Test: Battleborn – Zum Kämpfen geboren?

Nach langer Zeit veröffentlichten 2K Games und Gearbox Software ihren neuesten Titel namens Battleborn. Nur eines von diversen Spielen demnächst, dass Helden in den Mittelpunkt rückt um kompetetives Multiplayer Erlebnis zu bekommen. Doch wartet Battleborn auch mit einer eigenen Kampagne auf sich, die allein oder im Coop Modus gespielt werden kann. Doch wie erging es uns auf dem letzten Planeten Solus im Universum? Haben wir uns gefreut in jede einzelnen der Charaktere zu schlüpfen oder wollen wir lieber davon wieder runter ins kalte leblose Universum? Findet es heraus!

Wovon zur Hölle redet ihr?

Quelle: 2K Games

Okay storytechnisch ist Battleborn wirklich nicht das gelbe vom Ei. Wir erfahren innerhalb eines Zeichentrick-Intros von einer alten Prophezeiung, dem letzten Planeten namens Solus, zu dem die letzten Völker ziehen. Zwar werden uns die Namen der verschiedenen Völker genannt und das sich eigentlich alle untereinander nicht leiden können aber das war es auch schon irgendwie.

Aber wirkliche Motivation der verschiedenen Völker oder Informationen wie sie leben gibt es nicht. Auch warum man in den Missionen dann zusammen loszieht mit den anderen fehlt storytechnisch oder man bekommt es nur schwer mit. Dennoch ziehen am Ende alle gemeinsam gefen den Feind Varelsi. Warum die übrigens der Feind sind, keine Ahnung, Es ist schwer einen Sinn hinter der Handlung des Titels zu finden.

Quelle: 2K Games

 

 

Man versucht zwar eine ganze Zeit lang diesen zu erforschen, gerade über die Dialoge der Charaktere, aber irgendwann gibt man es doch auf. Die Dialoge haben zwar den typischen Humor den wir von Gearbox Software kennen, aber einen größeren Handlungsstrang haben sie nicht.

Generell sind die seltenen Zeichentrick Sequenzen auch von ihrem Stil sehr gewöhnungsbedürftig. Somit ist die Geschichte nicht wirklich spannend oder logisch. Obwohl sich Gearbox in dem Bereich Mühe gibt und man schon weiß, dass mittels DLC’s dieser ausgebaut werden soll, erscheint das ganze eher um den Kern des Spiels drumrum gestrickt worden zu sein.

 

Mit laufender Zeit nimmt die Qual der Wahl zu

Quelle: 2K Games

In Battleborn habt ihr eigentlich die Auswahl zwischen 25 verschiedenen Helden mit unterschiedlichen Fähigkeiten, die ihr im Laufe einer Mission aufleveln könnt. Jedoch habt ihr zu Beginn des Spiels nur die Auswahl aus sechs, nämlich dem Supporter Miko, dem Tank Montana, Fernkämpferin Thorn, Assault Oscar Mike, Sniper Marquis und Nahkämpfer Rath. Alle anderen schaltet ihr im Spielverlauf nach und nach frei.

Jeder Charakter ist unterschiedlich in Bewaffnung und Fähigkeiten. Zu Beginn eines Matches stehen auch jedem zwei eigene Spezialfähigkeiten zur Verfügung, die zur Klasse passen. Durch Erfahrung und aufleveln steigt man im Helix System auf, bis zur zehnten Stufe. Pro erreichter Stufe darf man zu anfangs zwischen zwei verschiedenen Verbesserungen wählen, später wenn ein Charakter öfter gespielt wird, werden auch sogenannten Mutationen freigeschalten, die auf bestimmten Leveln eine dritte Auswahlmöglichkeit bieten. Auch bekommen alle Charaktere im Laufe eines Matches noch eine dritte Spezialfähigkeit mit dem Levelaufstieg. Jede Fähigkeit hat nach der Benutzung eine kurze Abklingzeit und kann dann wieder genutzt werden.

Quelle: 2K Games

Natürlich habt ihr auf den verschiedenen Single- und Multiplayerkarten noch weitere Möglichkeiten das Spiel zu beeinflussen. So sammelt ihr Splitter mit denen ihr an bestimmten Stellen zum Beispiel Geschütze bauen könnt oder Drohnen ordern. Auch gibt es verschiedene andere Boni auf der Map zu sammeln, wie Schilde, Extraleben, Punkte und anderes.

 

 

 

Koop Singleplayer sei Dank

Quelle: 2K Games

In der Regel wiederholen sich die Aufgaben in den acht Story-Missionen immer über. Ihr setzt euch gegen Gegnerhorden zur Wehr während ihr euch nach vorn kämpft. Mal müsst ihr ein Areal sichern, mal ein Objekt verteidigen, mal etwas Eskortieren. Dabei trefft ihr dann auf Mid- und Endbosse, die gewohnt witzig eingeführt werden und auch zu den eigentlichen Highlights gehören. Jedoch sind diese nicht wirklich anspruchsvoll. Die Mechanik ist schnell herausgefunden und meist zieht sich dann der Kampf ein wenig. Gerade wenn man die Kampagne alleine spielt merkt man, dass sich das ganze ein wenig zieht und auch durchaus schwieriger ist. So müsst ihr ein Extraleben opfern, wenn ihr als Solo-Spieler unterwegs seid und am Checkpoint neu starten, während Koop Spieler sich noch wieder beleben können. Jedoch ist es egal, wenn ihr ein Missonsziel nicht erreichen solltet, denn dann müsste ihr die ganze Mission von neu starten. Da nützen Checkpoints komischerweise nichts, was frustrieren kann.

Daher kommt der richtige Spielspaß nur im Koop Modus aus, wodurch ihr dann die acht Missionen, außer dem Prolog, zu zweit oder bis zu fünft angehen könnt. Sogar der Couch Koop Modus ist mit von der Partie, jedoch dort nur zu zweit und jeder Spieler muss sich mit seinem Profil einloggen und erstmal den Prolog absolviert haben, was ein wenig nervig ist. Auch gab es komische Meldungen, dass der zweite Spieler auch ein PS Plus Konto benötigt. Ob dies ein Fehler war ließ sich erstmal nicht feststellen.

Hier hat das Spiel dann seine Stärken, da sich die verschiedenen Klassen und Fähigkeiten gut ergänzen. Feinde gehen viel schneller down und mit einem guten Support lebt man auch weitaus länger. Natürlich steht aber auch hier der kompetetive Gedanke im Vordergrund und Punkte, Kills, Tode und ähnliches wird notiert und am Ende ausgewertet. Der Beste darf sich dann natürlich auch über Belohnungen freuen!

Generell ist der normale Schwierigkeitsgrad ab Level 4 relativ anziehend, kann aber noch auf fortgeschrittenem Modus gesteigert werden.

Kann ich auch meine Charaktere individualisieren?

Quelle: 2K Games

Bei so vielen Charakteren und Punkten die man sammeln kann, möchte man doch sich auch irgendwie unterscheiden von einander. Hierbei gibt es natürlich neue Taunts, Skins und ähnliches für die verschiedenen Charaktere, die ihr per Zufall am Ende einer Mission erhaltet oder euch gegen Ingame Credits kaufen könnt. Auch könnt ihr für jeden Helden bestimmte Herausforderungen absolvieren, wodurch ihr neue Teile der persönlichen Geschichte des Charakters freischalten könnt.

Weiterhin findet ihr im Spiel und in Beutepaketen Ausrüstungsgegenstände. Mit drei könnt ihr ein Loadout erstellen ab Level 3 und euren Charakter damit ausrüsten. Dadurch erhaltet ihr mehr Lebenspunkte, verringerte Abklingzeit, bessere Schilde und anderes. Jedoch sind die nicht von Anfang an im Match nutzbar, sondern müssen erst aktiviert werden. Hierfür sammelt ihr wieder Splitter und könnt dann die Items aktivieren, die bis zum Ende der Runde anhalten

Verschiedene Multiplayer Modi verlängern den Spaß

Quelle: 2K Games

Wer keine Lust mehr auf die Kampagne hat, kann sich dann im Multiplayer Modus austoben. Jedoch seid gewarnt, dass Teamplay gerade dort ungemein wichtig ist und eigentlich nichts für Einzelgänger. Dabei gibt es insgesamt drei verschiedene Modi für euch.

Der erste ist Capture und ist eigentlich einer der bekanntesten Modi. Drei Kollektoren gilt es einzunehmen und je länger man diese Punkte hat, desto schneller hagelt es Punkte. Wer die vorgegebene Anzahl zuerst erreicht, hat gewonnen. Ein altes Prinzip, was wir schon aus dem ersten Battlefield kennen, aber nach wie vor Spaß macht.

 

Quelle: 2K Games

 

 

Als zweites haben wir den Modus Schmelze. Hier muss man seine Einheiten sicher zu sogenannten Opfertoren geleiten um Punkte zu erzielen. Praktisch Eskort Missionen.

Der letzte Modus ist dann Überfall und erinnenrt am ehesten an ein MOBA Spiel, welches oftmals ein wenig wuselig ausfällt. Beide Seiten haben einen Wachposten, den es zu zerstören gilt, aber die mit einem Schild geschützt sind. Eure normalen Angriffe richten kaum was aus gegen das Schild, dafür habt ihr aber eure Minions, die die Schilde deaktivieren können und ihr dann Schaden machten könnt. Folglich solltet ihr die beschützen. Aber auch eure eigenen Reihen mit Geschützen oder anheuerbaren Söldnern verstärken. Wenn dann beide Seiten an einem Punkt auf einandertreffen wird alles ein klein wenig hektisch dank der vielen Effekte der verschiedenen Charaktere und ihre Fähigkeiten. Da feuert man dann doch öfter mal blind herein.

Flaws des Sytems

Quelle: 2K Games

Natürlich sind gerade im Multiplayer vernünftige Teamkameraden wichtig, gerade im Überfall Modus. Daher sollte zumindest das Matchmaking es schaffen und gleichwertige Gegner vorzusetzen, doch gerade dies ist problematisch. So kam es öfter mal vor, dass das eine Team mehrere Spieler hatte, die zehn oder mehr Level höher waren, als der höchste Spieler im anderen Team. Da ist Frust bisschen vorprogrammiert. Vor allem scheint es so, als ob das Balancing der Figuren auch nicht das gelbe vom Ei ist und einige überpowert sind.

Quelle: 2K Games

 

 

 

 

Weiterhin ist es auch problematisch, dass leere Teamslots während eines Matches, wenn einer abhaut, nicht wieder aufgefüllt werden. Da kann man schon am besten direkt aufgeben.

Vor allem fragt man sich aber, wie lange das Spiel einen zum spielen auch bekommen kann. So gibt es pro Modi nur zwei Maps, was auf Dauer doch recht eintönig wird. Zwar hat man am Anfang die Motivation noch die Helden und neue Ausrüstung freizuspielen, da erste nicht wie in Overwatch sofort zugänglich sind. Jedoch muss man dafür dann immer wieder die Kampagne wieder spielen oder lange im Multiplayer zubringen. Etwas was einen nicht wirklich vom Hocker haut, auch wenn die Charaktere sehr cool sind und einem ans Herz wachsen.

Fazit

Ich hatte mich nachdem Anspieltermin auf der Gamescom im letzten Jahr echt auf das Spiel gefreut. Es hatte dort riesigen Spaß gemacht mit vier anderen Leuten die Story Mission zu spielen. Dies macht auch im fertigen Spiel noch Spaß, aber auch nur gemeinsam. Wer alleine den Planeten Solus erobern möchte, kämpft sich durch unzählige Gegnerwellen, die meist viel aushalten. Und der Motivationsfaktor fehlt für Solo Spieler total. Bei Borderlands gab es noch eine interessante und verständliche Geschichte und vor allem natürlich das Looten und Leveln. Hier ist die Geschichte konfus und Loot irrelevant, sofern man was bekommt. Da kann leider auch die sehr coole Comic Welt einen nicht rumreißen, für Solospieler ist die Kampagne zu langweilig. Im Koop macht sie nach wie vor Spaß, ganz ohne Frage, auch wenn der Wiederspielwert hier weiterhin fehlt, spätestens nach dem Freischalten aller Helden. Der Multiplayer Modus macht da dann natürlich länger Spaß, leiden aber unter Balance-Problemen, schlechtem Matchmaking und wenig Abwechslung dank weniger Karten. Dennoch hält er sich dadurch durchaus solide, vor allem wenn ihr mit bekannten zusammen spielt. Abzuwarten bleibt es daher, wie es in Zukunft mit den neuen kostenlosen Helden und kostenpflichtigen DLC’s wird. Positiv ist aber zu vermerken, dass es auf unserer PS4 Version keine Lags oder Verbindungsabbrüche gab. Performance wurde ganze Zeit gehalten. So ist das Spiel für Solospieler nicht zu empfehlen und Multiplayer Spieler sollten sich den Kauf auch eher zweimal überlegen.

Good

  • Coole Comic Grafik
  • 25 unterschiedliche Helden
  • Witzige Sprüche und Dialoge
  • Skillsystem lässt viele Möglichkeiten
  • Kampagne im Kop unterhaltsam

Bad

  • Konfuse Story
  • Kampagne für Solospieler sehr zäh
  • Matchmaking im Multiplayer funktioniert nicht gut
  • KI relativ simpel
  • Keine Langzeitmotivation
  • Nur zwei Karten pro Multiplayer Modi
7.4

Gut

Gamer aus Leidenschaft, Nerd aus Liebe, Liebhaber aller Konsolen Bei Fragen, Anregungen, Wünschen oder einfach Small Talk schreibt mir an sascha.mensfeld@gamersplatform.de

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