Disney Infinity 3.0 – Nun darf auch die Star Wars Riege dabei sein

Disney Infinity 3.0 ist inzwischen die dritte Auflage der gerade bei Kindern beliebten Toys-to-Life Reihe. Während ganz zu Anfang das Studio vor allem ihre Charaktere als Figuren rausbrachte, die in dem Videospiel Abentuer erleben durften, kamen später die Helden des Marvel Universums hinzu und nun endlich auch die bekannten Star Wars Charaktere. Natürlich ein kluger Schazug, kurz vor dem Release der Episode VII im Dezember. Ob der Titel mit den Star Wars PlaySets aber nur etwas für kleine Kinder ist oder auch Erwachsene ihren Spaß haben werden, erfahrt ihr hier.

Einmal Star Wars Mash-Up zum mitnehmen bitte!

Quelle: Disney

Dass die Version 3.0 ganz im Stile von Star Wars steht merkt man schon beim ersten Einschalten des Titels. Ihr werdet sofort in ein Gefecht geworfen als Anakin Skywalker, um die zu Grunde legende Steuerung zu erlernen, während wir über Dächer hüpfen um einen Flug-Droiden zu verfolgen. Dabei dürfen wir schon unser Lichtschwert und auch die Macht einsetzen. Kurz darauf machen wir einen Sprung und wir sehen die Han Solo Crew im Millenium Falken, der von Tie Fightern verfolgt wird. Hier müssen wir den Falken steuern, in einem Asteroidenfeld diesen Ausweichen und feindliche Jäger abwehren. Dann wieder ein Sprung und wir befinden uns in dem neuesten Disney und Pixar Film „Alles steht Kopf“. In diesem steuern wir die verkörperten Emotionen durch eine kurze Sprungpassage und dann wieder ein Sprung, wir spielen Mickey Maus, der gerade gegen Donald und Co. ein Autorennen fährt, was wir gewinnen müssen. Also Abwechslung pur!

Mit den neuesten PlaySets dürft ihr nun also die Geschichten aus dem Star Wars Universum mit den dortigen Charakteren erleben, aber auch andere PlaySets wird es wieder geben, wie eben zu „Alles steht Kopf“. Dabei ist im Starter Set, dem die wichtige Infinity Base zu Grunde liegt, auch das PlaySet „Star Wars: Twilight of the Republic“ enthalten, indem ihr eine Geschichte erlebt, die die Handlung der Episoden I-III und die Clone Wars Serie zu Grunde haben. Passend dazu erhaltet ihr die Figuren von Anakin Skywalker und Ahsoka Tano dazu. Charaktere wie Yoda, Obi-Wan Kenobi und andere können nachgekauft werden, um auch diese einsetzen zu können. Wie sich dieses PlaySet spielt und optisch ausschaut, kommen wir gleich zu.

Quelle: Disney

Denn neben dem mit gelieferten PlaySet, sind noch zwei weitere im Star Wars Universum geplant, die erst im Laufe des Jahres noch erscheinen werden. Zum einen wäre da „Star Wars: Rise of the Empire“, indem ihr Handlungsstränge aus Episode IV-VI erleben werdet. Dort sind dann natürlich Charaktere wie Han-Solo, Chewbacca, Prinzessin Leia und Luke Skywalker mit von der Partie. Für die Wii U Version konnten wir bisher nur das sehen, was wir aus der Introsequenz erleben durften. Die Charaktere wirken optisch dabei wie Figuren aus der Clone Wars Serie, aber ein wenig detailärmer, aber wenn man das Publikum bedenkt, für dass der Titel ausgelegt ist, dann ist das vollkommen in Ordnung, da es immer noch den Niedlichkeitslook hat. Dieses PlaySet Szenario entwickelt der britische Studio Gobo, wofür bei Twilight of the Republic das Studio Ninja Theory die Entwicklung machte. Dadurch wird sich am Ende wahrscheinlich auch die Qualität unterscheiden, aber wenigsten Leute von Rang und Namen, die daran sitzen.

Auch soll wohl passend zum Film dann noch ein drittes PlaySet erscheinen. Worum es dann aber bei „The Force awakens“ gehen wird, ist noch ein Geheimnis. Ihr könnt natürlich auch für die neueste Version von Infinity mit der neuen Base auch die alten PlaySets verwenden. Umgekehrt müss ihr bei bestehendem Disney Infinity 2.0 oder älter, keine neue Base kaufen. Solltet ihr 3.0 z.B. digital erwerben, wird eure Base auf de aktuelle Version geupgraded. Wer will auch schon 3 Bases Zuhause stehen haben?

Auf ins Droidengetümmel

Quelle: Disney

Großartig zur Steuerung muss man eigentlich gar nichts erzählen, da sich jeder Disney Infinity Spieler sofort heimisch fühlen wird, auch mit den neuen PlaySets.

So werden wir in Twilight of the Republic entweder als Ahsoka oder Anakin direkt ins Getümmel abgeworfen und dürfen uns gegen eine Heerschar von Androiden zur Wehr setzen. Ihr selber wählt einfach aus, welchen Charakter ihr spielen möchtet, indem ihr die physikalische Figur auf die Infinity Base setzt und könnt diese jederzeit während des Spiels wechseln Dabei können wir unsere Machtangriffe nutzen oder unser Laserschwert oder kombinieren beides. Durch besiegte Gegner und zerstörbare Objekte, sammelt dann unsere Figur Erfahrungspunkte, mit der sie in Talentbäumen neue Fähigkeiten freischalten kann. Dies können neue Machttalente sein, mehr Gesundheit, Schwertfähigkeiten und mehr. Dabei unterscheiden sich die Fähigkeiten der verschiedenen Charaktere von einander.

Doch nicht nur solche Kämpfe zu Fuß gibt es, oder die gegen Bosse wie Darth Maul oder General Grievious. Es gibt natürlich auch die bekannten Pod-Rennen oder Weltraumschlachten. Man merkt deutlich, dass es eine gute Idee war, die Entwicklung in Hände eines namhaften Studios zu geben. Wirkten die Vorgänger PlaySets oftmals wie Minispiel-Sammlungen, hat man hier einen großen Umfang und abwechslungsreiche Szenarien, dem vor allem auch zu Gute kommt, dass man nicht simple Schlauchlevels hat. Nach dem ersten Level öffnet sich nämlich die Spielwelt und ihr habt zwar keine vollständige Open World Erfahrung, könnt aber vieles einfach Erkunden und auch Nebenaufgaben annehmen. Quasi schon ein echtes eigenes Spiel habt ihr hierdrin.

Quelle: Disney

Jedoch ist das Missionsdesign und die Story jetzt kein Höhepunkt. In ersterem habt ihr meist nur Lieferquests und „Haut-Alles-Um“ und Story…naja sie ist zumindest vorhanden kann ich sagen. Auch wenn es eingefleischte Fans nicht freuen wird, dass wegen der Koop-Erfahrungen einige Ansätze umgeschrieben wurden.

Natürlich könnt ihr auch jederzeit zu zweit das Spiel bewältigen, hier wird Coop noch groß geschrieben. Einfach zweite Figur auf die Base setzen und der zweite Spieler kann mitmachen. Jedoch dürfen nur Star Wars Charaktere in den entsprechenden PlaySets mitmachen. Mickey Maus und Co. haben dort nichts verloren. Gut, dass beim Start Set gleich zwei dabei sind. Dafür dürfen wir aber auch die Charaktere aus der Star Wars: Rebells Animated TV-Serie einsetzen.

Übrigens sehen die Figuren hier stark ihren originalen, aus der Animated Clone Wars Serie und der eben andern genannten, zum verwechseln ähnlich. Den Look, den man bereits kennt und inzwischen auch mag, konnten sie sehr gut einfangen.

Kreiert eure eigenen Welten in der Toybox

Quelle: Disney

Für die kreativen Köpfe gibt es auch seit der letzten Version (wenn ich mich nicht irre) die sogenannte Toy Box. Dort soll man eigentlich ähnlich wie in Little Big Planet nicht nur seine eigenen Welten, sondern auch seine eigenen Spiele erstellen können. Dabei wird euch ein riesiger Baukasten mitgeliefert, der euch Hintergründe, Figuren, Fahrzeuge, Gegenstände und noch viel mehr aus den verschiedensten Disney-Welten liefert. Ihr wollt dass Sully das Set aus Cars besucht? Kein Problem. Oder doch lieber soll er Captain Jack Sparrow ablösen? Auch in Ordnung! Hier soll eigentlich nur eurer Fantasie Grenzen gesetzt werden, bei mehr als 6500 Elementen, die es gibt. Das Wort ist hier jedoch eigentlich. Denn um alle Elemente freizuschalten, braucht ihr die entsprechenden Spielfiguren oder Bonusmünzen, auf denen die Daten gespeichert sind. Somit kann man hier schon einige Euros lassen.

Dennoch ist die Idee gar nicht schlecht, kann man z.B. seine Werke auch mit anderen Usern teilen übers Internet. Jedoch war die Toy Box bisher gerade für Kinder, auf die dieser Titel ja abzielt, zu komplex, da es kein wirklich intuitives Interface gab. Dem wurde nun zum Glück abhilfe geschaffen. Die Entwickler überarbeiteten die komplette Toy Box und nun gibt es zu jedem Schritt eine ausführliche und kindgerechte Anleitung. Damit zeigten bekannte Entwickler schon was möglich ist und bauten z.B. Mario Kart mit Charakteren aus den Disney Universen nach.

Jedoch geb ich zu, dass ich einiges immer noch ein wenig unverständlich finde und gerade wenn ich in meinem Haus, welches ihr in der Toy Box besitzt, versuche zu erweitern, ich immer Probleme hab. Dafür gibt es aber auch andere Neuerungen wie z.B. Sidekicks, die euch in den Tox Box Abenteuern im Kampf und auch beim Bauen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Kamera und Wii U Steuerung

Quelle: Disney

Ein wenig negativ fällt bei dem Titel vor allem die Steuerung auf. Diese wirkt bei dem Twilight of the Republic PlaySet ein wenig schwammig und gerade die Kamera ist manchmal ein echtes Hindernis.

Während die Charaktere und die Umgebung mich wirklich in die Animated Clone Wars Welt eintauchen lassen wundert es mich jedoch, dass der Charakter sich manchmal anscheinend teleportiert, wenn er von einem Gegner zum nächsten dashed. Dies sieht dann wirklich nicht mehr aus, als würde er schnell mit der Macht hinspurten, sondern als ob er sich komplett teleportiert und auch die Kamera dreht sich mit. Wirkt irgendwie ein wenig befremdlich und als ob man Animationen sparen wollte.

Auch sehr schade ist, dass das Wii U Pad gar nicht genutzt wird. Sicherlich, erscheint das Spiel für alle Konsolen, aber wenigstens irgendwas hätte man doch einbauen können, außer der Namenseingabe. So läuft die ganze Zeit auf dem zweiten Bildschirm nur das Spiel, parallel zum TV. Dabei könnt ihr auf dem Pad das Spiel auch gar nicht wirklich spielen, da die Auflösung dort um einiges schlechter aussieht und gerade Texte sich kaum lesen lassen. Da wäre mehr gegangen.

Quelle: Disney

Weiterhin sind die Kosten für ein neues PlaySet mit ca. 30 Euro ein wenig hoch. Sicher ihr bekommt eine neue Welt und zwei Figuren und das rechtfertig irgendwie den Preis, aber man merkt natürlich, dass hier versucht wird die Kinder an den Titel zu binden, dass sie nichts anderes haben wollen. Andererseits hat man früher auch Pokemon Karten gesammelt die ins Geld gingen und es erscheint auch nicht jeden Monat ein neues PlaySet…okay einzelne Figuren vielleicht, aber die kosten dann auch nur um die 15 Euro. 

Neben den PlaySets wird es dann auch wieder die Toy Box Erweiterungsspiele geben, in denen ihr beliebige Figuren nutzen könnt. So sollen Toy Box Takeover und Toy Box Speedway, welches von Sumo Digital entwickelt wird, noch diesen Herbst erscheinen. Der Kostenpunkt wird dabei dann wohl auch um die 15 Euro liegen.

Ansonsten ist von der technischen Seite nicht viel zu sagen. Optisch sieht alles für einen kindgerechten Titel top aus, gerde der animated Comic-Look und auch Erwachsene werden die Stimmen, Sounds und die Musik aus den Star Wars Titeln wiedererkennen. Auch aus den den anderen Universen natürlich. Natürlich ist dies jetzt alles kein Grafik-Kracher wie Metal Gear Solid V oder ähnliches, will es aber auch gar nicht sein. Jedoch ist die deutsche Tonspur schlecht abgemischt, was das Gesamtgefühl dann doch trübt.

Fazit

Grundsätzlich Disney Infinity 3.0 zu empfehlen ist schwer. Als Spiel muss man eher die PlaySets einzeln betrachten. Dabei hatte ich mit Star Wars: Twilight of the Republic durchaus meinen Spaß. In beliebte Helden der Serie schlüpfen, Droiden eins auf die Möhre geben und gegen großartige Endgegner kämpfen, dass alles mit Lichtschwert und der Macht. Da macht natürlich das Star Wars Fanherz in meiner Brust einen Sprung. Aber ich denke dies ist auch nur bei wirklichen Fans so und kleineren Kindern, die gerade auf viel buntes stehen. Viele Erwachsene wird der Look wohl einfach zu niedlich sein und das Spielprinzip ist jetzt auch nicht fordernd und die Story auch nicht erwähnenswert. Der Titel zielt halt auf jüngere ab, wie ich immer wieder betone. Man kann als Erwachsener seinen Spaß haben, aber eher nur kurzweilig. Dann ist da auf der anderen Seite die große Toy Box, die eigentlich einen dazu verleiten soll eigene Welten zu bauen. Menschen wie ich, die eher für so was zu unkreativ sind bzw. lieber Geschichten erleben als sie bauen zu wollen, ist dieser Modus jetzt nicht so nützlich. Zumindest können wir die Ideen von anderen mal ausprobieren. Somit ist im Disney Infinity 3.0 im Endeffekt immer noch ein gutes Gesamtprodukt, dass einige Fehler des Vorgängers ausmerzt. Für Kinder definitiv zu empfehlen und auch Erwachsene sollten sich mal trauen in ein-zwei Welten ihrer Kindheit abzutauchen und sei es nur für ein paar Stunden. Länger dauert eine Welt leider nicht, hat mich dann aber auch erstmal wieder befriedigt. Wenn die nächsten PlaySets auf jedenfall so werden wie die Star Wars PlaySets, damit meine ich auch neue Marvel und Disney Sachen, die bestimmt kommen werden, sollte man sich diese auf jedenfall einmal ansehen. Bisher geht das ganze in die richtige Richtung, auch wenn ich mir wünschte die PlaySets, also zumindest die Welten, könnte man sich auch als Download holen, damit ich nicht 30 Euro dafür ausgeben muss. Wobei ich gestehen muss, dass das Design, die Details und die Qualität der Figuren sehr hochwertig scheint.

Good

  • Original Musik der Star Wars Filme und Serie
  • Riesiger Editor
  • Spielbares Disney Unviersen
  • Toy Box Tutorials verbessert
  • Abwärts- und Aufwärtskompatibel
  • Figuren haben sehr gute Qualität

Bad

  • Schwierigkeitsgrad zu einfach
  • Langweilige Quests
  • Wii U nutzt zweiten Screen nicht
  • Zusatzcontent kostet relativ viel
8

Toll

Gamer aus Leidenschaft, Nerd aus Liebe, Liebhaber aller Konsolen Bei Fragen, Anregungen, Wünschen oder einfach Small Talk schreibt mir an sascha.mensfeld@gamersplatform.de

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