Deception IV: The Nightmare Princess – Fallen stellen und dem Teufel dienen

Bei Deception IV: The Nightmare Pricess handelt es sich um eine erweiterte Version von Deception IV: The Nightmare Princess. Außerdem erscheint dieses Spiel am 17. Juli 2015 für die PlayStation 4, während der ältere Titel dies noch nicht tat. Ob ihr euch das Spiel zulegen solltet oder nicht, erfahrt ihr in diesem Test.

Zwei Storys

Die Randgeschichte in Deception IV: The Nightmare Princess ist, dass der Teufel von 12 „Heiligen“ mithilfe eines „Heiligen Verses“ von der Erde verbannt wurde. Dieser Vers wurde in 12 Teile geteilt und an jeden der Heiligen wurde ein Stück gegeben. Nun ist es eure Aufgabe, dem Teufel zu helfen und ihm zu alter Macht zu verhelfen. Um dieses Ziel zu erreichen stehen euch zwei Story Modi zur Verfügung. Der eine ist ein klassischer Story-Modus rund um des Teufels Tochter Laegrinna.

Quelle: Tecmo Koei

Als Laegrinna versucht ihr die Besitzer der 12 Teile des Verses zu finden und ihnen die Teile abzunehmen um den Vers schlussendlich zu vervollständigen und den Teufel zurückzubringen. Dieser Modus ist in Deception IV: Blood Ties ebenfalls vorhanden. Der andere Story-Modus handelt von der zweiten Tochter des Teufels -Velguirie. Sie ist die Prinzessin der Alpträume und versucht Menschen in ihren Alpträumen so viel Schmerz zu verursachen, dass die Seelen gebrochen werden und sie diese daraufhin dem Teufel darbringen kann, damit er durch diese wieder zu alter Kraft kommt. Außerdem versucht ihr im Verlauf der Story auch die andere Tochter des Teufels (Laegrinna) zu Besiegen.  Dieser Modus ist nur in Deception IV: The Nightmare Princess vorhanden.

Die beiden Story-Modi sind allerdings recht unterschiedlich aufgebaut, da ihr in Lagrinnas Modus verschiedene (mehr oder weniger) zusammenhängende Kapitel nacheinander abarbeitet, während nach fast jedem Kampf eine Sequenz kommt, in welcher geredet wird um die Story voranzutreiben. Allerdings sind das in der Regel unnötige Floskeln, durch welche ihr leichte Einblicke in das Leben eurer Opfer bekommen sollt. In Velguiries Story-Modus wird auf so etwas glücklicherweise größtenteils verzichtet, da es hier schließlich auch nur Alpträume sein sollen, in welchen ihr immer andere Herausforderungen bewältigen müsst und nicht nur die Gegner besiegen müsst.

Spielprinzip

Egal welchen Spielmodus ihr wählt (Story oder frei), das Spielprinzip ändert sich nicht, lediglich ob eure Feinde und ihr eine Hintergrundgeschichte haben oder nicht. So tretet ihr in einer Arena- bestehend aus mehreren Räumen- alleine gegen einen oder mehrere Feinde mit unterschiedlichen Fähigkeiten an. Euer erklärtes Ziel ist es nun, die Gegner zu blamieren und zu töten. Dafür steht euch ein zu Beginn noch recht begrenztes Arsenal an Fallen zur Verfügung, welche ihr überall im Raum verteilen könnt. Es ist auch möglich, die Fallen während des Kampfes zu versetzen oder zu wechseln. Je nachdem welchen Modus ihr spielt, wird euer Arsenal schnell oder eher langsam erweitert. In Laegrinnas Modus müsst ihr die Feinde mit bestimmten Fallen treffen, um Punkte zu erhalten, mit denen ihr euch dann neue Fallen kaufen könnt, was zum Teil ganz schön mühselig sein kann. In Velguiries Modus hingegen müsst ihr bestimmte Herausforderungen à la „Besiege den Feind mit einer Combo aus drei Fallen“ erledigen, um neue Fallen zu bekommen. In der Regel läuft dies schneller ab und macht auch mehr Spaß als stumpfes Punkte farmen.

Quelle: Tecmo Koei

 

Die Fallen selbst bieten ausreichend Abwechslung und genügend Potential miteinander verbunden zu werden, um mächtige Combos zu erzeugen. Gerade hier liegt auch der Reiz des Spieles, denn es macht einfach Spaß, zu sehen, wie eine richtige Kombination aus Fallen -zum richtigen Zeitpunkt ausgelöst- einen starken Gegner in kurzer Zeit besiegen kann. Das Gute an den Fallen ist, dass die wenigsten den Gegner auf der selben Position lassen, sondern diesen immer wegdrücken, wegstoßen oder zumindest in eine Richtung taumeln lassen. Die Entfernung, welche der Gegner nach Kontakt mit der Falle zurücklegt, wird in dem Screen, in welchem man die Fallen platziert, auch immer angezeigt. Damit lassen sich Combos auch immer sehr schön planen, allerdings fast schon zu leicht. Hat man zum Beispiel vier Slots für Fallen frei, so kann man direkt planen: Läuft der Gegner in die Bärenfalle, trifft ihn die schwingende Axt, woraufhin er gegen die Stachelfalle an der Wand fliegt um anschließend von riesigen Stein überrollt wird. Die Fallen müssen lediglich im richtigen Zeitpunkt aktiviert werden, was in der Regel keine große Herausforderung bietet, obwohl der richtige Zeitpunkt bei fallenden Gegenständen wie dem blamablen Kürbis zum Teil recht schwer abzupassen ist. Etwas interessanter wird es dann dadurch, dass einige Feinde eine Resitenz gegenüber manchen Fallen besitzen, oder sogar immun gegen diese sind. Außerdem sollte man bei gepanzerten Gegnern zuerst die Panzerung mit einer bestimmten Falle zerstören.

Strategie mit Schwächen

Quelle: Tecmo Koei

Viele Spieler von Strategie-Spielen sind es gewohnt, dass man zuerst den Ablauf plant und dann sieht, wie der ganze Plan aufgeht (oder eben nicht). Bei Deception IV: The Nightmare Princess muss man oft etwas nachhelfen und die Gegner auf stumpfsinnige Art hinter sich herlaufen lassen und sie so auf eine der Fallen zu bringen. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Fallen sich aufladen müssen, bevor sie aktiviert werden können. Das heißt, ihr solltet die Fallen nicht in den Weg der Feinde legen, da diese sonst einfach drüber laufen und die Falle noch nicht aktiviert werden kann. Das ist vor allem dann ärgerlich, wenn mehrere Feinde im Raum sind, denn es ist zum Teil schwer, beide im Auge zu behalten und es grenzt an Unmöglichkeit, beide zugleich in unterschiedlichen Fallen-Combos zu halten. Und konzentriert man sich wieder auf einen der Gegner, so ist das ganze Prinzip, dass mehrere Gegner auf einmal im Raum sind, auf einmal unnötig. Einen nach dem anderen töten ist dann sogar eher lästig, da einer dann immer unbemerkt abhauen kann oder euch etwas Schaden zufügt und ihr so die Falle nicht im richtigen Moment einsetzen könnt. Außerdem gibt es nun mal Fallen, die sehr effektiv sind, und welche, die das eher nicht sind. Dies hat schlussendlich zur Folge, dass ihr euch oft widerfindet, wie ihr mit den immer selben Fallen kämpft und somit auch die immer selben Combos erzeugt. Die einzige Abwechslung bieten hier die bereits angesprochenen Resistenzen und Immunitäten gegenüber manchen Fallen, sowie die Rüstung einiger Feinde.

Deception Studio

Quelle: Tecmo Koei

Wenn man keine Lust auf eine der Storys hat, kann man im Menü unter „Deception Studio“ auch einfach Prüfungen, die von anderen Spielern erstellt und geteilt wurden herunterladen. Selbstverständlich könnt ihr selbst auch eigene Prüfungen erstellen und diese teilen. Das ist allerdings auch auf das Mindeste reduziert, da ihr nur den Raum, die Herausforderungen und das Ziel, die Gegner und noch die ein oder andere Kleinigkeit auswählen könnt. Habt ihr das Spiel allerdings komplettiert oder wollt einfach einmal user created content spielen, ist das mal was Nettes. Interessanter hingegen (und unerwartet) ist, dass man im Deception Studio sogar die Feinde selbst erstellen kann. Man darf hier nicht an einen Rollenspiel-typischen Charakterbaukasten denken, sondern viel mehr an ein paar grobe äußerliche Anpassungen, wie etwa das Geschlecht und vorgefertigte Gesichter , einen personalisierten Namen und selbst ausgewählte Fähigkeiten und Gesundheitspunkte. Auch wenn es nicht viel ist, ist dies ein nettes Feature, wodurch man seinen selbst kreierten Prüfungen noch etwas an Schwierigkeit hinzufügen kann.

Unter dem Menüpunkt „Freier Kampf“ kann man ebenfalls eine Prüfung erstellen und spielen; allerdings nicht mit anderen Spielern teilen und hier kann man keine Gegner erstellen. Wozu genau dieser Modus also da ist, ist mir noch ein Rätsel.

Grafik und Sound

Grafisch ist Deception IV: The Nightmare Princess, genauso wie die meisten Koei Tecmo Spiele, nicht gerade aktuell. In den Storysequenzen, welche aus Standbildern mit Text bestehen, bekommt man zwar Details zu sehen, allerdings ist davon im Spiel selbst nicht mehr sonderlich viel zu sehen. Allgemein fehlt es an Texturen und dadurch fehlt dem Bild auch etwas an Schärfe, wobei die Personen (vor allem Velguirie und Laegrinna) etwas aus dem Bild herausstechen, da diese doch mehr oder minder detailreich sind -abgesehen von den Gesichtern. Natürlich liegt das Herausstechen aus dem Bild auch an der Farbe der beiden Hauptcharaktere, schließlich besitzt Velguirie rote Haare und ein zum Teil rotes Outfit, während Laegrinna blaue Haare und ein blaues Outfit besitzt und der Hintergrund des Spiels meistens nicht besonders Farbenfroh ist. Allerdings muss ich an dieser Stelle auch sagen, dass die Grafik bei diesem Spiel auch nicht absolut realistisch aussehen muss und die Grafik so wie sie ist zu dem Spiel passt.

Was den Sound angeht ist Deception IV: The Nightmare Princess nichts besonderes, da der Soundtrack und die Kampfmusik nicht gerade auffällig sind und einfach im Hintergrund in Dauerschleife laufen. Irgendwann verliert man dafür die Aufmerksamkeit. Eine deutsche oder englische Vertonung gibt es nicht, lediglich Untertitel. Die japanischen Sprecher sind allerdings glaubwürdig und lieber hört man etwas japanisches als völlige Stille, wie in manch anderen Spielen.

Fazit

Also ist Deception IV: The Nightmare Princess nun eine Empfehlung wert oder nicht? Das ist schwer so pauschal zu sagen, da es hier sicherlich sehr Geschmacksabhängig ist. Wenn ihr auf leicht zugängliche Spiele, ohne tiefgründige Story aber mit dem gewissen Witz, was z.B. die Fallen angeht, aus seid, dann könnte es durchaus etwas für euch sein. Wenn euch allerdings eine deutsche Vertonung, wunderschöne Grafik und tiefes/komplexes Spielprinzip wichtig sind, ist das Spiel wohl eher nichts für euch. Insgesamt kann ich aber sagen, dass das Spiel in sich stimmig ist und ich selbst es auch hin und wieder einmal Spielen werde. Falls ihr dennoch unentschlossen seid, könnt ihr im PlayStation Store eine kostenlose Demo herunterladen, in welcher ihr bereits Zugriff auf höhere Level besitzt.

Good

  • zwei Storys
  • viele Fallen
  • leicht zugänglich
  • Deception Studio
  • witzige Combos sind möglich

Bad

  • langweilige Story
  • keine deutsche Vertonung
  • Schwächen in der Grafik
  • zu wenig Strategie
7.2

Gut

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