Morgen am 11. Februar kommt ein Film in die Kinos, auf den viele, viele Fans seit langem warten. Marvel’s Deadpool mit Ryan Reinolds in der Hauptrolle als den wahnsinnigen Superhelden mit dem großen Maul, der der Gewalt nicht abgeneigt ist. Zwar konnte ich selber aus Zeitgründen den Film noch nicht anschauen, aber im Auftrage von uns hat mein Kollege Diego Ahlschläger sich die Pressevorführung von Deadpool angeschaut und hier einen Bericht zu verfasst. Lest, was er als Fan von dem Film hält und ob es sich lohnt sich diesen reinzuziehen! Natürlich ohne Spoiler!
Der Aufhänger des Ganzen
Endlich ist es soweit! Deadpool hat Marvel davon überzeugen können, das Zeug zum Kino-Antihelden zu haben und erobert nun mit seinem dreisten Mundwerk und seinem Faible für Waffen aller Art die Leinwand.
Der Fan bekommt, worauf er lange gewartet hat, aber auch Neulinge weiß Deadpool zu begeistern. So beginnt der Film mit einer grandiosen Creditscene, wobei sich die Kamera durch ein eingefrorenes Actionbild bewegt. So erhält man einen ersten Eindruck davon, was von Deadpool zu erwarten ist und wird ganz nebenbei mit dem coolen Humor des Films konfrontiert.
Die Story hinter Deadpool ist schnell erzählt: Wade Wilson (Ryan Reynolds), ein knallharter Söldner, verliebt sich Hals über Kopf in Vanessa (Morena Baccarin). Dem jungen Liebesglück droht, durch seine unheilbare Krebsdiagnose, das vorzeitige Aus. Um seine Liebe vor dem Unheil zu bewahren, entschließt sich Wade Wilson an einem Verfahren teilzunehmen, welches ihn von seinem Leiden befreien kann. Die Prozedur verleiht ihm übermenschliche Selbstheilungskräfte. Er bezwingt so den Tumor, wird dadurch allerdings komplett entstellt. Er geht seiner Freundin aus dem Weg, schlüpft in die Rolle von Deadpool und macht es sich zur Aufgabe, seine Peiniger zur Strecke zu bringen und einen Weg zurück zu seiner Lady zu finden.
Das macht Deadpool zu einer klassischen Rächer-Story, welche durch eine neue Art von Held aber einen frischen Blickwinkel erhält.
Was gibt es zu sehen?
Deadpool wird zu Beginn unchronologisch erzählt, zum einem will man hier das Publikum abholen und zum anderen dieses emotional an die Figur binden. Was auf seine Art auch sehr gut funktioniert. Der Zuschauer steigt mitten in ein actiongeladenes Setting ein, man lernt eine neue Art von Held kennen, welcher die 4. Wand durchbrechen kann, einen derben, heftigen Humor hat und seine Kreuzzüge sehr blutig vollzieht. In immer wiederkehrenden Flashbacks erfährt das Publikum langsam seine Geschichte und seine Motivation.
Marvel gibt uns mit Deadpool eine völlig neue Figur. Einen Helden, der sich klar von den anderen Marvel-Charakteren abhebt und doch perfekt hineinzupassen scheint. Der Film bricht sein eigenes Genre. Ganz im Stil der Comics gibt es viele popkulturelle Anspielungen: Deadpool parodiert andere Superhelden, veräppelt Ryan Reynolds als Schauspieler und nimmt nicht zuletzt sich selbst aufs Korn. Mit Deadpool haben wir es aber auch mit einer verrückten und labilen Figur zu tun, die auch gegen seinen Wahnsinn einen harten Kampf zu führen hat, ohne, dass der Film dabei ins Absurde abdriftet.
Es gibt rasante Kampfszenen mit tollen Settings, die den harten Look des Films unterstreichen. Die Kamera wird an vielen Stellen aus der Sicht des Erzählers großartig in das Geschehen des Films integriert: Deadpool, er zum Publikum spricht, coole Slow-Mos, unterlegt mit witziger Musik und Bildausschnitten, welche ihren Witz erst durch die Fahrt in die Totale zur Geltung bringen.
Ryan Reynolds performt dabei perfekt einen Deadpool, wie man ihn aus den Comics kennt. Hier gibt es nichts zu meckern.
Diego's Fazit und Tod
Doch auch bei diesem Film hat Hollywood seine Spuren hinterlassen. Für meinen Geschmack bräuchte ein Deadpool kein Love Interest und auch die Geschichte selbst dürfte ruhig etwas abgedrehter sein. Nicht zuletzt haben mir ein wenig seine Stimmen im Kopf gefehlt, die das Bild des wahnsinnigen Antihelden perfektionieren. Aber davon sollte sich jeder sein eigenes Urteil bilden. Abgesehen von meinem Wunschbild macht der Film unglaublich viel Spaß. Deadpool ist einfach Deadpool.
Einen Superhelden wie ihn gab es einfach noch nicht.
Gut Wade, du kannst nun aufhören, auf mich zu zielen. Ich hab alles so aufgeschrieben, wie du es wolltest. Wie?? Aber… Nein, warte Wade! Ich schreib es einfach nochmal. Neeeiinnnn. Wade. Warteeeeeeeee……Ahhhhhhhhhh……
Quelle: 20th Century Fox
Bildquelle: 20th Century Fox