Wird das Spiele-Streaming der nächste große Trend?

Die Spiele Branche muss immer wieder etwas Neues bieten, damit Gamer am Ball bleiben. Die Wii machte z. B. Bewegungsspiele mit Kamera populär, Oculus und Co. machten die Virtual Reality fit für den Verbrauchermarkt und aktuell spricht alle Welt über das Spiele-Streaming oder auch Cloud Gaming. Doch was steckt dahinter? Ist die Technik wirklich das nächste große Ding, welches die Spielewelt verändern wird?

Den Anfang, oder sagen wir: den kommerziell einigermaßen erfolgreichen Anfang, hat letztes Jahr Google mit seinem Dienst Stadia gemacht. Für 9,99 Euro im Monat bekommen Spieler Zugriff auf eine Spielebibliothek ohne zusätzliche Kosten. Wer aktuelle Blockbuster spielen möchte, muss diese dagegen im Stadia Store erwerben. Auch ohne diesem Pro Abo kann man jedoch Spiele kaufen, nur die kostenlos verfügbaren Games fallen dann weg.

Google macht den Anfang

Google Stadia Logo

Quelle: Google

 

Der Vorteil des Cloud Gamings ist die Tatsache, dass man weder physische Datenträger mehr benötigt, noch ein Spiel auf die eigene Festplatte herunterladen muss. Zudem ist keine kostspielige Hardware mehr vonnöten, denn die Berechnung erfolgt nicht mehr lokal zu Hause, sondern auf einem Server in der Cloud. Alles, was man braucht, ist daher eine im besten Fall flotte Internetverbindung.
Im Großen und Ganzen erinnert das Spiele-Streaming an die beliebten Casino Games. Musste man sich früher noch Blackjack, Poker oder gar eine ganze Simulation bestehend aus Craps, Roulette und mehr herunterladen, so benötigt man für moderne Online Casinos nur noch einen Browser – egal ob auf dem Smartphone oder dem herkömmlichen Personal Computer. Statt sich mit der Frage, was man zum Zocken benötigt, auseinander zu setzen, muss man sich maximal nur noch damit beschäftigen, wie man Casino-Boni nutzen kann.

Microsoft setzt den Standard

Während es neben Stadia noch kleine Anbieter wie Magenta Gaming oder Grafikkarten-Hersteller Nvidia mit seiner Plattform GeForce Now gibt, steht im Zentrum des allgemeinen Interesses derzeit wohl am ehesten das Xbox Cloud Gaming von Microsoft. Nachdem seit einiger Zeit das sog. Project xCloud für erste Beta-Tester zur Verfügung stand, ist der Dienst nun innerhalb des Xbox Game Pass Ultimate für alle Abonnenten erhältlich. Spieler können hier für regulär 12,99 Euro auf eine wachsende Spielebibliothek zurückgreifen und über 150 Games auf Android-Geräte streamen. Ohne zusätzliche Kosten versteht sich.

Ob das Cloud Gaming sich auf Dauer durchsetzen wird, muss sich zeigen, denn es hängt auch stark mit der Infrastruktur ab. Wer nur einen langsamen Internetanschluss besitzt, schaut hier in die Röhre. Aber auch die Entwicklerstudios sind teilweise skeptisch, denn sie werden die Abo-Einnahmen unter sich aufteilen müssen. Strauss Zelnick von Take-Two glaubt daher auch nicht, dass das Cloud Gaming eine große Einnahmequelle sein wird. Jede neue Vertriebsform sei zwar erst einmal gut für das Geschäft, doch am Ende müsse sich zeigen, ob das Thema nicht das gleiche Schicksal erleidet wie bspw. der Hype um VR.

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