Bücher in Spielen lesen – eine Zeitverschwendung, oder?

Skyrim Bücher

Quelle: Bethesda

Notizen, Terminal-Einträge und ähnliches findet man heute ja in nahezu jedem Spiel. Egal ob diese nur eine kleine Geschichte erzählen, oder etwas mehr Sinn zum Großen und Ganzen beitragen, die meisten von uns werden sie zumindest einmal kurz durchlesen. Doch was, wenn es etwas mehr als nur ein paar wenige Notizen und kurze Geschichten werden, oder es gleich In-Game-Buchreihen werden, die sich über viele Seiten erstrecken? Oft höre ich, dass es eine Zeitverschwendung sei, in Spielen alle Notizen, Tagebücher, Terminal-Einträge, Geschichtsbücher und so weiter zu lesen, schließlich geht es darum ja nicht. 

Doch gerade wenn ich an Spiele wie Fallout denke, in denen jede Menge kleine Geschichten abseits von Quests und viel Action erzählt werden, finde ich es immer wieder schade zu hören, dass viele gar nicht in Erwägung ziehen, so etwas zu lesen. Wenn ich hier zum Beispiel an die interessante Geschichte des Dunwich-Gebäudes in Fallout 3 (Lovecraft-Leser werden das Interesse verstehen) denke, oder all die kleinen anderen, in sich abgeschlossenen Geschichten, welche man sich selbst in mühevoller Kleinarbeit zusammensuchen muss, kommen gleich gute Erinnerungen hoch. Auch in anderen Spielen, wie etwa The Elder Scrolls V: Skyrim, findet man dutzende Tagebücher und ähnliches, hier findet man sogar richtige Geschichtsbücher. Will man alle Bücher lesen, so hat man auf jeden Fall etwas zu tun, denn schon das finden von allen, wird nicht einfach. Aber dafür hat man einen entscheidenden Mehrwert zum Spiel, man findet dadurch zum einen immer wieder Referenzen auf vergangene Spiele, als auch zum anderen wirkliche Hintergründe zu der kompletten Spielwelt. 

Natürlich gibt es auch abseits von Bethesdas Spielen eine Menge (wenn auch nach meiner Meinung nicht genug), in denen man kleine und große Geschichten nur durch das Lesen von Büchern erfährt, so zum Beispiel auch The Witcher 3: Wild Hunt, um noch ein weiteres prominentes Beispiel zu nennen. Hier lernt man ebenfalls viel mehr über die ganze Welt und die Personen darin, wenn man sich einfach mal etwas Zeit nimmt. 

Immer wieder wird behauptet, man möchte sich in den Bann eines Spieles ziehen lassen und hin und wieder einmal als (Anti-)Held in dieser Welt leben und diese kennenlernen. Wieso hört es also genau dann auf, wenn es an das Lesen geht? Möchte man nicht alles über diese Welt erfahren, sodass man sich auch noch Jahre später an die ein oder andere bemerkenswerte Geschichte erinnert und nicht nur an die Quests? Und was ist schöner: Nur Questmarker folgen, oder ein Buch finden, welches einen interessanten Ort mit ebenso interessanter Geschichte erwähnt, diesen dann zu erforschen und eben diese Geschichte nachvollziehen zu können, oder zu zeigen, dass die Barden hier mit ihren helden-Hymnen etwas übertrieben haben? Also ich würde mich immer für letzteres entscheiden und lege jedem, der ein Spiel in vollen Zügen genießen will ans Herz zumindest ab und zu mal eine kleine In-game Geschichte zu lesen.

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