Die Hunnen kommen! – Total War: Attila im Test

Hier mach ich’s mir gemütlich

Wie eingangs erwähnt, gibt es einen großen Unterschied zwischen sesshaften Völkern und den Nomaden. Die barbarischen Völker sind quasi eine Hybrid-Klasse. Sie können sesshaft in einer Region leben und sich eine Stadt zu Eigen machen, oder aber sie migrieren und zerstören ihre alte Heimat. Diese können sie in Brand setzen, was sich auf das Umland auswirkt und es für Feinde ebenfalls unbewohnbar macht. Ihr werdet dann zu einer Horde die auf Wanderschaft ist, könnt aber eine sporadische Siedlung errichten und diese erneut aufbauen. Die Vielfalt des Spiels und selber innerhalb der Fraktionen dürfte die Herzen der Fans erfreuen. 

Quelle: Creative Assembly/ Sega/ Koch Media

Verwehrt ist die Möglichkeit den Hunnen. Sie sind ein reines Nomadenvolk, immer auf Wanderschaft. Anfangs sind sie noch keine ernst zu nehmende Macht, doch sie entwickelt sich schnell und mit dem heranwachsenden Attila zu einer großen Macht. Jedoch spielen sich die Hunnen, dadurch dass sie im Horden-Modus sind, deutlich anders. Sie sind leichter zu verwalten als die gigantischen römischen Gebiete, können aber nicht die Vorzüge einer festen Stadt genießen. Auch sie können nur ihre Zelte aufschlagen und kurzfristig eine Siedlung errichten. Dies empfiehlt sich besonders im Winter. Denn die Jahreszeiten haben großen Einfluss auf das Spielgeschehen. So erfrieren oder verhungern eure Truppen im Winter schneller, wenn ihr sie nicht durch eine Siedlung schützt. Im Laufe der Zeit werden auch wichtige Ereignisse von einigen schönen Zwischensequenzen untermalt, wie etwa die Geburt Attila’s und seiner Bestimmung zu einer großen Persönlichkeit in der Geschichte. 

Quelle: Creative Assembly/ Sega/ Koch Media

 

Auf in den Kampf

Aber was wäre ein Total War wenn sich große Armeen nicht ordentlich eins auf die Rübe hauen würden. Richtig, kein Total War mehr! Aber genau das ist in Attila auch wieder ein fester Bestandteil. Wieder einmal setzt das große Schere-Stein-Papier Prinzip ein und lässt euch als Feldherr ins Grübeln kommen. Welche Formation wäre geeignet? Soll ich über die Seiten flankieren? Sollen die Bogenschützen und Plänkler vorne platziert werden? Wie kann ich mir die Wälder zunutze machen? All dies sind Fragen, die in (fast) jedem Gefecht aufkommen. Die Gefechte bieten euch einmal mehr viele strategische Optionen. Barrikaden eurer Befestigung könnt nun ebenfalls zu eurem Vorteil nutzen, indem sich eure Einheiten dahinter verschanzen und die heranpreschenden Einheiten aus der Deckung befeuern. Auch das Wetter spielt eine Rolle. Ob Nebel, Schnee oder Regen. Ein Gefecht spielt sich nie gleich, da ihr und eure Einheiten mit Einschränkungen zu kämpfen habt.

Quelle: Creative Assembly/ Sega/ Koch Media

Neben den gewohnt umfangreichen Möglichkeiten fallen aber auch einige Dinge nicht allzu positiv auf. So ist das neue Ausdauer-Feature der Truppen zwar nachvollziehbar, dass Einheiten nach einem Sprint sich aber zunächst kurz ausruhen müssen ist dann doch etwas zu viel des Guten. Auch ärgerlich: Ihr wollt bei einer Belagerung ein feindliches Tor angreifen und dieses in Flammen setzen? Dann haben eure Einheiten die Angewohnheit eine lange Schlange zu bilden und nur die an vorderster Front leben ihre pyromanische Lust aus. Ansonsten gibt es aber über die KI wenig zu meckern. Der Gegner peitscht seine Krieger nicht nur wahllos nach vorne, sondern flankiert gerne und versucht mich einzukesseln. An Herausforderung mangelt es da kaum, denn die KI stellt sich überwiegend geschickt im Kampf an. 

Auch Seeschlachten sind wieder dabei. Allerdings spielen diese nur eine kleine Rolle, anders als noch in Empire: Total War. Denn die Kutter sind, der Entwicklung geschuldet, ohne Geschosse ausgestatte, weshalb gegnerische Schiffe geentert werden müssen. In einer Schlacht mit vielen Schiffen kann man sich ausdenken, wie chaotisch das ausfällt. Zudem sind die Verluste sehr hoch, weswegen Seeschlachten nur eine untergeordnete Rolle spielen. 

Wenn ihr wenig für Diplomatie und Wirtschaft abgewinnen könnt, dürft ihr euch auch im Gefechtsmodus austoben. Hier könnt ihr eigene Gefechte austragen oder historische Schlachten nachspielen. Doch bis auf den Namen und die richtigen Fraktionen bieten diese wenig Mehrwert.  Hier hätte man noch mehr Wert auf Inszenierung legen können um den Flair der Schlacht besser einzufangen. 

Auch ein Multiplayer ist wieder an Board. Neben Gefechten, die ihr online austragen könnt, besteht auch die Möglichkeit eine Kampagne online zu bestreiten. Der Clou: Nicht nur gegen einen Gegner lässt sich diese spielen, ihr könnt sogar mit einem Freund eine Koop-Kampagne spielen. Unterschiede zur Einzelspieler Kampagne gibt es nicht, einen Mehrwert hat man aber dennoch, da es nochmals spannender ist mit einem Freund die Welt zu überrennen. 

Inhaltsverzeichnis

The Guy who loves Videogames

Lost Password