Lang ist die Reise in Dragon Age – Inquisition: Bei uns im Test

Die Welt ist voll von Aufgaben

Generell gibt es Unmengen an Nebenquests in Dragon Age: Inquisition und diese sind nicht unbedingt von schlechten Eltern. Viele Quest haben eine so verwobene Story und sind packend inszeniert, dass sie schon fast das Potential für eine Hauptquest hätten. Hier liegen sie aber eher am Wegesrand und warten darauf eingesammelt zu werden. Natürlich sind dabei nicht alle Nebenaufgaben so packend. Es gibt auch Sammelquest und Transportmissionen von Gegenständen. Allerdings muss man sagen, dass viele Quest sehr zeitintensiv sind, was sowohl positiv und negativ ist.

Um das näher zu erläutern, wollen wir euch erst mal etwas über die Welt erzählen. Insgesamt gibt es zehn Gebiete die ihr erkunden könnt. Dabei unterscheiden diese sich nicht nur in der Landschaft wie Wüstengebiete, Schneelandschaften, Küsten, neblige Sümpfe und andere, sondern auch in der Größe der Gebiete und Aufgabenvielfalt. Dabei werden schon die kleinsten Gebiete den Spieler aber mehrere Stunden beschäftigen. Nicht nur, dass ich unglaublich viel Spaß hatte die Landschaft zu erkunden, da es unzähliges zu entdecken gibt, wie Ruinen, geheime Höhlen hinter Wasserfällen, Festungen, Dörfer, versteckte Lager und vieles mehr. Auch die Weitsicht und Landschaft ist teilweise einfach atemberaubend, so dass ich auch öfter mal auf einer Bergkuppe stehen blieb um mir die Landschaft im Sonnenuntergang anzuschauen. Schade ist jedoch, dass die Landschaften keine wirkliche Dynamik aufweisen. Gegnergrüppchen spawnen sporadisch nach und viele Plätze ändern sich einfach nicht. So zum Beispiel ist im Hügelland der Kampf zwischen Magiern und Templern immer am selben Ort und bleibt statisch, da keine Seite da Fortschritte macht.

atemberaubend
Quelle: Electronic Arts

Neben all diesem Erkundungsdrang und den Hauptquest gibt es natürlich auch die erwähnten Nebenquests. Wenn ihr ein Gebiet komplett abschließen wollt, werdet ihr schon einiges an Zeit investieren müssen. Die Nebenquests sind zum einen äußerst zahlreich vertreten und bekommt ihr durch diverse Leute mit denen ihr euch unterhaltet oder Gegenstände die ihr findet. Ich erwähnte hierbei schon, dass die meisten dieser Nebenaufgaben sehr gut gemacht sind, jedoch gibt es auch in Dragon Age teilweise Aufgaben, wo ihr einiges sammeln müsst. Zum Beispiel findet ihr Kristallschädel, mit denen ihr den Bildschirm nach diversen Scherben absuchen müsst. Wenn ihr die dann entdeckt habt, müsst ihr dorthin laufen und diese Aufsammeln. Dies ist ein wenig Spielzeitstreckung und unnötig, da Bioware es im Großteil des Spiels deutlich besser machte. Leider hat Bioware von solchen Quest ein paar eingebaut. Dennoch kann mich DA Inquisition ohne Probleme mit seinen schönen Landschaften und weitläufigen Gebieten lange von der Hauptquest fernhalten und es macht mir in der Regel auch Spaß.

Quelle: Electronic Arts

Alleine unterwegs wäre doch langweilig

Im Laufe des Spiels seid ihr natürlich nicht auf euch allein gestellt. Insgesamt werdet ihr neun Gefährten treffen können, die alle auf ihre eigene Art und Weise mit euch agieren werden. Neben bekannten Mitgliedern wie der Zwerg Varric aus Dragon Age 2, trefft ihr auch auf viele neue Persönlichkeiten wie den Magier Dorrien oder die Elfen Schützin Sera. Jeder dieser Charaktere hat seine eigene Persönlichkeit und Neigungen, die auch immer wieder während des Spiels aufgegriffen werden, wenn sich die Gefährten unterhalten. Dabei gibt es Sticheleien über den Glauben, stilvolle Gespräche über Magie oder auch die ein oder andere Anzüglichkeit. Zwischendurch werdet ihr auch in das Gespräch involviert und sollt euch äußern, wodurch ihr eure Verbindung zu den Charakteren beeinflussen könnt. Jedoch passiert das viel zu selten und nach einiger Zeit wiederholen sich dies Gesprächsfetzen wieder.

Auch gibt es wieder die gewohnten Charakter-bezogenen Missionen. Diese erzählen euch mehr über die Hintergründe der Charaktere und sind eine äußerst nette Story Ergänzung, die schön erzählt werden. Dennoch muss man sagen, dass insgesamt die Charaktere blasser sind als früher. Sicherlich sind sie immer noch bei weitem besser, als die leblosen Hüllen aus anderen Spielen, dennoch vermisse ich das gewisse etwas. Gerade in Dragon Age: Origins sind mir alle sehr schnell ans Herz gewachsen, weil sie ihre eigenen Probleme und Ängste hatten. Diese gibt es zwar immer noch, aber während auch jeder Charakter in Erinnerung geblieben ist durch irgendein Event, welches sie ausgelöst haben, vermisse ich dies hier schon (und damit meine ich nicht die Nacht der Nächte die mein Charakter mit Morrigan verbrachte). Neben Varric gab es für mich nur einen anderen Charakter den ich jetzt noch sehr gut im Kopf habe und auch Varric ist blasser als im Vorgänger Spiel. Selbst seine Anekdoten reichen da nicht aus.

Der Eindruck wird auch ein wenig dadurch verstärkt, dass der Beziehungsaufbau zu den Charakteren keine wirklich bedeutende Auswirkung hat. Im ersten Dragon Age haben wir durch gute Beziehungen einen Bonus auf unsere Werte für die jeweiligen Charaktere bekommen. Im zweiten Dragon Age konnten wir bestimmte Skills freischalten und am Ende konnten sich einige Charaktere gegen uns stellen, wenn wir nicht mit ihnen einer Meinung waren. In Inquisition fehlt beides. Zwar können Charaktere die Gruppe verlassen, aber dies eigentlich auch nur, wenn sie konsequent nicht beachtet werden. Auf der anderen Seite können wir auch eine Romanze mit einem Charakter beginnen, wenn wir uns mit ihm gut stellen. Dabei ist sehr offensichtlich, welche Antwort bei Entscheidungen welchen Charakter wohl befriedigen wird. Aber eine Konsequenz eines Charakters durch Entscheidungen, die er nicht vertritt, gibt es so nicht. Auch sonst keine Reaktion bekommt man. In der Regel wird unsere Entscheidung stillschweigend akzeptiert und man bekommt währenddessen halt nur einen bösen Blick von einem unserer Mitstreiter. Bestraft wird man halt dadurch, dass man keine Beziehung mit dem Charakter eingehen kann, wenn man zu oft das Gegenteil zu dem wählt wie er wollte, oder absolute Ausnahme, dass er abhaut. Dafür muss man aber schon fast extra so reagieren, dass er raus soll. Dies ist halt ein wenig schade, da die Charaktere so wieder eher wie Mitläufer wirken, als eigenständige Persönlichkeiten. Man merkt halt ein gewisses Paradoxem, die eigene Persönlichkeiten der Mitstreiter während man unterwegs ist und die vollkommene Unterwerfung wenn wir Entscheidungen treffen.

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Gamer aus Leidenschaft, Nerd aus Liebe, Liebhaber aller Konsolen Bei Fragen, Anregungen, Wünschen oder einfach Small Talk schreibt mir an sascha.mensfeld@gamersplatform.de

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