Lang ist die Reise in Dragon Age – Inquisition: Bei uns im Test

Action in Kämpfen

Kommen wir doch nun zum Kernstück, dem Kampfsystem. Nach dem taktiklastigen Kampfsystem aus Dragon Age: Origins und dem sehr actionlastigem aus Dragon Age 2, wollte Bioware die Fans nun versöhnen und hat im Prinzip beides eingebaut. Dabei funktioniert der Action Modus schon fast wie ein Action RPG. Mit den beiden Sticks lauft ihr in der Welt herum und könnt die Kamera drehen. ihr habt sogar eine Taste zum Springen. Mittels R3 könnt ihr Gegner locken und dann mit R2 eure Standardangriff ausführen und die Taste gedrückt halten. Mittels Kreis, Quadrat und Dreieck könnt ihr dann eure Skills nutzen und mittels R1 und den Tasten habt ihr nochmal Platz weitere Fähigkeiten zu nutzen. Ihr könnt auch jederzeit mit dem Digi-Pad die Charaktere durch switchen und den spielen. Über L1 ruft ihr dann ein Radial Menu auf, indem ihr z.B. Tränke einwerfen könnt.

Quelle: Electronic Arts

Hört sich doch alles nach Standard Third Person Action Spielen an und spielt sich auch so. Alles geht flott von der Hand, sieht sehr schön aus und wirkt manchmal aber ein bisschen unkoordiniert, da man vielleicht nicht gerade weiß, was die anderen Charaktere tun. Man muss aber ehrlich sagen, dass viel Taktik bei den meisten Kämpfen nicht gefordert ist. Bei den großen Bossen oder den epischen Kämpfen gegen einen der zehn Drachen im Spiel, sieht das ganze jedoch anders aus.

Taktiksteuerung mit dem Controller

Dafür kann man dann jederzeit in den Taktikmodus schalten über das Touchpad des Controllers. Dadurch wird das Spiel dann pausiert und ihr bekommt eine Obendrauf Sicht, wo durch ihr mehr überblicken könnt. Hier könnt ihr dann die Charaktere einzeln auswählen und ihnen Befehle geben, was sie tun sollen, wen sie angreifen sollen, wo sie hinlaufen sollen und so weiter. Sobald ihr dies gemacht hat, könnt ihr den Modus entweder beenden und ihr gelangt wieder zurück in die Action Ansicht und die Befehle werden ausgeführt. Andererseits könnt ihr auch im Taktik Modus verweilen und mittels Taste einfach die Zeit weiterlaufen lassen, solange ihr diese gedrückt haltet. Eigentlich eine sehr nette Funktion, aber in den meisten Kämpfen läuft das ganze doch zu träge ab und ist auch nicht nötig. Für Konsolenspieler ist diese Funktion sowieso eher eine nette Dreingabe, als zwingend gewollt, aber gerade PC Spieler hätten sich wohl doch lieber ein Modus wie im ersten Dragon Age Origins gewünscht. Dennoch ist es zumindest bei großen Bossen empfohlen diesen Modus in Teilen zu nutzen. Bei den normalen „Trashmobs“ nützt meistens jedoch alle Mitglieder auf einen Gegner zu schicken.

Generell müsst ihr euch im Gameplay auch ein wenig umstellen, gerade in Sachen Heilung. Wie ich erwähnte könnt ihr wieder Tränke einwerfen, dies ist aber auch eure einzige Heilungsmöglichkeit im Kampf. Jegliche Heilzauber gibt es nicht mehr, lediglich Schutzzauber, die den Schaden verringern. An Tränken könnt ihr immer 8 Heiltränke dabei haben, die sich die gesamte Gruppe teilt und weiterhin andere Tränke herstellen lassen. Eure Heiltränke könnt ihr dann umsonst an bestimmten Truhen wieder auffüllen oder wenn ihr im Lager rastet. Keine Sorge aber, denn die meisten Kämpfe sind so ausgelegt, dass ihr sie gewinnen könnt, wenn ihr nicht gerade unterlevelt seid. Auch stehen besagte Truhen immer kurz vor Boss Gegnern, damit ihr nicht umsonst versucht gegen diese anzutreten.

Entschlacktes Skillen und unnötiges Menugeklicke

Natürlich gibt es auch für das Besiegen von Gegnern und Erledigen von Quest Erfahrungspunkte, immerhin befinden wir uns in einem Rollenspiel. Doch scheinbar meinte Bioware das Ganze ein wenig entschlacken zu müssen. So könnt ihr diesmal keine Attributspunkt verteilen, das geschieht automatisch bei Levelaufstieg. Dafür bekommt ihr aber wie gewohnt einen Skillpunkt, den ihr in verschiedene Bäume investieren könnt. Dabei hat jede Klasse bestimmte Talentbäume, die ihr auch alle jederzeit nutzen könnt. Magier haben z.B. Feuer, Eis, Arkan und Schutz, Krieger Zweihand Waffe, Schwert und Schild oder Führerschaft. In jedem Baum gibt es dann passive und aktive Fertigkeiten, die ihr teilweise auch aufwerten könnt. Wie ihr aber anhand der Talentbäume merkt, gibt es lediglich Kampffähigkeiten zu erwerben. Keine Funktionen wie Überreden oder Schlösserknacken. Letzteres kann z.B. jeder Schurke automatisch und da ihr auch keine Attributpunkte verteilen könnt, könnt ihr z.B. kein Charisma steigern wodurch sich euch auch keine weiteren Dialogoptionen auftun. Ihr habt von Anfang alle Optionen zur Verfügung und lediglich eurer Begleiter können euch neue Optionen liefern.

Sobald denn einer eurer Gefährten Level 10 erreicht, bekommt dieser einen weiteren Talentbaum freigeschaltet, der zu seiner Klasse, bzw. Charakter passt. Cassandra z.B. bekommt einen Templerbaum. In diesem Baum hat dann auch jeder Charakter eine Spezialfähigkeit, die sehr mächtig sind, für die aber auch Fokuspunkte gesammelt werden müssen. Dies könnt ihr z.B. dadurch erreichen, dass euer Magier einen Gegner einfriert und dann ein anderer Charakter den zerschmettert. Somit ist hierbei das Zusammenspiel einiger Fähigkeiten sehr nett gemacht. Magier Dorian kann mit seiner Fähigkeit z.B. die Zeit verlangsamen.

Quelle: Electronic Arts

Generell muss man sagen, dass die Fähigkeiten RPG Standard Kost sind und eigentlich nur die Zauber spektakulär aussehen. Jedoch erwähnte ich oben schon, dass bei den normalen Gegnern Taktik nicht wirklich benötigt wird. Sicherlich macht es Sinn Feuerdämonen mit Eis anzugreifen, aber großartiges Zusammenspiel wird nicht wirklich benötigt, da oft auch einfaches Masse statt Klasse wirkt.

Neben Erfahrung hinterlassen Gegner auch gerne Gegenstände, die wir aufsammeln und im Inventar anlegen. Hier ist wohl einer der größten Kritikpunkt des Spiels. Das Menu sieht nicht nur unschön aus, auch die Bedienung ist teilweise umständlich. Mittels linkem Analogstick können wir halt Gegenstände auswählen und mit den Schultertasten durch Kategorien durchschalten. Sicherlich kann man auch Gegenstände vergleichen, aber dass man dafür dann nochmal zwei Tasten drücken muss und sich ein großes Fenster aufmacht ist irgendwie unnötig. Auch muss oft durch Gegenstände durchgescrollt werden bis man findet, was man haben möchte. Eine vernünftige Sortierfunktion fehlt. Stattdessen werden uns da relativ lieblose Listen vorgesetzt, so dass einfach alles ein wenig zu lange dauert, wenn wir unseren Charakter ausrüsten wollen. Natürlich ist dies jammern auf hohem Niveau, aber Bioware konnte es schon besser, weswegen man diesen Rückschritt nicht versteht. Genauso wenig wieso es keine eigenen Kategorien für Handschuhe und Stiefel gibt, sondern diese in der Rüstung mitintegriert sind. Gerade dies war ja ein Kritikpunkt in Dragon Age 2, dass man die Begleiter nur noch marginal ausrüsten kann. Hier können wir zwar diese auch wieder komplett ausrüsten, dafür wurde insgesamt aber auch weniger Ausrüstungsplätze uns gegeben.

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Gamer aus Leidenschaft, Nerd aus Liebe, Liebhaber aller Konsolen Bei Fragen, Anregungen, Wünschen oder einfach Small Talk schreibt mir an sascha.mensfeld@gamersplatform.de

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