Test: Die Sims 4 – Warum der Titel seinem Vorgänger doch hinterherläuft

Nette Features sind übrigens auch in den Kreativ-Modi, dem „Baumodus“ und „Erstellen einen Sim„, anzutreffen. Beide Elemente sind interaktiver und um ein vielfaches leichter zu bedienen. Durch einfaches ziehen und klicken lässt sich der Sim ganz ohne nervige Regler formen. Tatoos, Gangart, Stimme, sowie 4 Persönlichkeitsmerkmale und ein übergreifender Lebenswunsch, der innerhalb des laufenden Spiels aber noch geändert werden kann, müssen gleich am Anfang gewählt werden. Gerade die Integration der Tatoos ist ein schöner Fanservice,  da Spieler sich  beim letzten Ableger erst mit  speziellen Erweiterung an der bunten Körperkunst bedienen konnten.

Der Baumodus ist ähnlich übersichtlich gestaltet und interaktiv wie sein kreativer Partner. Durch einfaches Ziehen können Räume erstellt und als besonderes Feature auch im Nachhinein noch versetzt und vergrößert werden. Damit wird das langwierige Erstellen eines Hauses zum Kinderspiel.
Weiterhin können die fertig erstellten Familien und Häuser über die neue Galerie hochgeladen sowie, mit nur einem Mausklick, die einfallsreichen Kreationen anderer in das eigene Spiel übertragen werden. Nette Idee und vor allem gute Umsetzung der Entwickler, besonders da bekannterweise Die Sims- Community einige sehr kreative und talentierte Fans beherbergt.

Generell bietet Die Sims 4 eine Menge nett modellierter Möbel, neue Kleidungsstücke sowie moderne Frisuren. Freunde des 3. Teils werden aber hier genervt aufhorchen, denn die Möglichkeit Gegenstände oder Kleidung selbst einzufärben oder zu bemustern wurde aus der Lebenssimulation gestrichen. Einige wenige Vorgaben schränken die Kreativität des Nutzers hier ein.
Positiv zu Bewerten sind  die relativ geringe Bugdichte und das einsteigerfreundliche Tutorial, welches aber leider auch nicht ausgestellt werden kann, weswegen kleine Fenster mit Erklärungen ständig ungewünscht über den Bildschirm huschen.

Die bereits vorgestellten neuen Features sind zwar ganz nett, täuschen aber nicht über den spielspaßraubendsten Aspektes des neuen Teils hinweg.
Spieler von Die Sims 3 kennen noch die großen, offenen Welten mit jeder Menge frei besuchbaren Gemeinschaftsgrundstücken und mit unglaublich vielen Sims, die in der großen Nachbarschaft ihr Zuhause gefunden haben. Damit ist jetzt leider Schluss. 
Das damals groß angepriesen Feature aus Die Sims 3 wurde einfach aus dem Franchise entfernt. So bleiben dem Spieler 2 kleine Nachbarschaften mit jeweils 9 Häusern und lediglich 3-4 Gemeinschaftsgrundstücken. Sims- Fans werden jetzt fragen wo genau Krankenhäuser, Parks, Clubs und alle Karriere-Gebäude geblieben sind und die Antwort liegt leider auch auf der Hand. Sie existieren nämlich einfach nicht mehr. Die bekannten Rabbit-Holes, in denen die virtuellen Charaktere verschwunden sind, wurden aus dem Spiel entfernt.

Dafür gibt es auch einen guten Grund, denn die sowieso schon kleine Karte ist in diverse Bereiche gegliedert, die nur mit Unterbrechung durch einen Ladebildschirm zu erreichen sind. Egal ob man zu einem der 4 Gemeinschaftgrundstücke möchte oder eben nur den Nachbar nebenan besuchen will, ein Ladebildschirm unterbricht den Spielfluss. Die Sims 4 geht mit Auslassung des Features der offenen Welt einen großen Schritt zurück zum zweiten Teil der Serie und schränkt die Spieler wieder auf ihre eigenen Wohngrundstücke ein.

Die bekannte Liste der 89 Inhalte, die aus die Sims 4 gestrichen wurden und noch vor Release im Internet kursierten, machen das ohnehin schon wehleidige Schluchzen der treuen Fans noch lauter. Natürlich gehören Pools, Stammbäume, Geister und Kleinkinder zu der Simulations-Reihe dazu, fehlen aber nicht so stark im Spielverlauf wie die große, lebendige Umgebung- mal abgesehen davon dass EA die vermissten Inhalte mit den nächsten Erweiterungen mit großer Sicherheit nachreichen wird.

 

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