Ersteindruck: Lords of the Fallen das Action-RPG von Deck 13

Heute durfte ich endlich persönlich Hand an Lords of the Fallen anlegen, das Spiel aus dem Deutschen Entwicklerstudio Deck 13. Während des Spiels begleitete mich der Creative Producer Jan Klose durch zerstörte Welt, in der unser Protagonist Harkyn sich durchkämpft um die Menschheit vor den Armeen der lang besiegten Götter zu retten…. oder vielleicht auch nicht.

Harkyn, erklärt mir Klose, ist nämlich ein verurteilter Verbrecher, der von den Anführern der Menschen nun die Gelegenheit bekommt, für seine Taten zu büßen in dem er für die Menschheit einsteht. Harkyn ist nicht der einzige Verbrecher, dem diese „Ehre“ zu teil wird, sondern auch andere, die wir auf unserer Reise treffen können. Im Laufe des Spiels werden wir dabei Entscheidungen treffen können, die nicht nur den Verlauf der Geschichte ändern werden sondern auch zu unterschiedlichen Enden führen kann.

Doch zum eigentlichen Spiel. In der mir gezeigten Version konnt ich zwischen drei Charakterklassen wählen, die alle um die lvl 32 waren und schon ein gutes Stück im Spiel voran gekommen waren. Die auswählbaren Klassen sind hierbei Kleriker, Schurke und Krieger. Unterscheiden tun sich diese Klassen in ihren Anfangsattributen und dem Skillbaum, der im ersten Durchlauf damit festgelegt wird. Dennoch seid ihr durch die Klasse nicht an Rüstungen oder Waffen gebunden, sondern könnt alles nutzen, solange ihr entsprechend Attributpunkte bei einem Level Aufstieg dafür investiert. Wenn ihr das Spiel durch habt, wartet dann der NG+ Modus auf euch, der es euch erlaubt eine weitere Klasse zu wählen, so dass ihr dann zwei Skillbäume habt. Wie die Klassen gedacht sind zu spielen, sollte anhand der bekannten Archetypen offensichtlich sein. Ich entscheide mich erstmal für den Kleriker und beginne damit das Spiel.

Kaum bin ich drin muss ich sagen, dass ich von der Grafik doch beeindruckt war. Die eigens programmierte Fledge Engine zaubert wirklich schöne Landschaften mit goßer Weitsicht und lief ohne Ruckler. Die Details der Kreaturen und Harkyns Rüstung ist sehr hoch, so dass sie teilweise von derUmgebung ablenkt. Dabei muss sich diese nicht verstecken. Zwar gab es hier und da mal eine unscharfe Bodentextur aber der Rest des gezeigten Levels strotzte nur so von Details.

Nachdem mir kurz dann die Steuerung erklärt wurde, die große Ähnlichkeiten zu den Souls Spielen besitzt, geht es auch los. Auf einer Hängebrücke treffe ich auf den ersten Gegner. Ein großes fleischliches Etwas, das sich schnell bewegt und eine Waffe mit langer Reichweite hat. Das dies kein Kinderspiel ist, wird mir schnell klar als ich 3 mal an diesem ersten Gegner sterbe. Lords of the Fallen ist auch ein Taktik Spiel, ihr müsst das Angriffsmuster eures Gegners analysieren und die Lücke in seiner Verteidigung finden um ihn den Gar aus zu machen. Also warte ich ab, lerne und schaffe es das Muster zu durchbrechen. Gegner ist tot, ich freue mich wie ein Schneekönig und der Gegner steht wieder auf. Verdutzt schaue ich zu Klose rüber, der mich angrinst und mir erklärt, dass einige Monster auch Tricks auf Lager haben, die man beim ersten Mal nicht sofort sieht. So hat dieser Gegner sich sein Herz aus der Brust gerissen und versteckt. Erst wenn ich das gefunden habe und an mich genommen habe, kann ich das Viech in die Hölle zurückschicken.

Auch der zweite Gegner ist nicht einfacher, eine Art Untoter Magier der mir meine Stamina oder auch Lebensenergie klauen kann, wenn ich nicht bei bestimmten Attacken ein Hindernis zwischen uns bringe. Jedoch konnte ich dank einer großen verzehrten Menge an Heiltränke auch dieses Hindernis überwinden. Dabei ist das Design der Monster wirklich großartig. Manchmal fragt man sich, was für Menschen das sein müssen, damit solche Wesen erdacht werden können. Das Aussehen reicht in der mir gezeigten Version von Skelett ähnlichen Wesen bis zu, mit Eiterblasen übersäten und schrecklich entstellten menschlichen Lebewesen denen grüner Speichel aus dem Mund tropft. Man kann förmlich spüren, dass die Welt am Ende steht und jemand gebraucht wird, der sie rettet.

Kurz nach dem zweiten Kampf komme ich schon zu dem Boss. Normalerweise, wird mir erzählt, ist die Bosstür noch verschlossen und man muss erst in die andern beiden Flügel damit die Tür geöffnet werden kann, doch auf Grund von Zeitdruck haben die Entwickler das schon erledigt. Der Boss Kampf erfolgt gegen einen Krieger in Rüstung, der vor allem mich anstürmt und Combos ausführt. Zugleich sind auf dem Kampffeld mehrere Feuerschalen verteilt, an denen der Boss seine Klingen entzündet oder zwischendurch Feuerbälle beschwört und auf mich schießt. Auch hier heißt es wieder, ein Zeitfenster finden in dem wir Schaden machen können. Der Tipp von Klose, immer anzugreifen wenn er die Feuerbälle beschwört, funktioniert für mich leider nicht. Irgendwie bin ich als Kleriker doch ein Tacken zu langsam und die Rüstung die ich anhabe schützt mich nicht wirklich. So muss ich mich nach mehreren Versuchen auch geschlagen geben und konnte den Boss gerade mal auf die Hälfte der Lebensenergie prügeln. Dabei hatte ich noch nicht mal alle Angriffsmuster des Gegners gesehen, so gab man mir am Anfang den Tipp, dass ich später mit dem „Shield Bash“ die Feuerschalen verlöschen lassen könnte. Dass der Boss die angezündet hat, hatte ich aber in den ganzen Versuchen nicht erlebt. Entweder wird das erst später getriggert oder der Gegner fand mich einfach nicht würdig dafür.

Schön bei dem Kampf ist, dass der Gegner nicht einfach nur eine bestimmte Reihenfolge von Angriffen wieder und wieder abfertigt, sondern sich diese ein wenig an den Spieler anpasst. Dies macht die Sache zwar zum einen schwieriger, aber auch spannender, da man das Gefühl bekommt als würde wirklich eine Intelligenz auf dich reagieren.

Vom Skillsystem hat man selber nicht soviel gesehen. Ihr sammelt pro getötetem Gegner Erfahrung und könnt an Checkpoints diese gegen Attributs-punkte oder Skillpunkte eintauschen, je nachdem was ihr hoch bringen wollt. Solltet ihr einmal mit der Erfahrung sterben, fällt diese auf den Boden und ihr habt, wie in Dark Souls, die Chance diese wieder auf zusammeln. Jedoch müsst ihr die Erfahrung nicht mit euch herumtragen, sondern ihr könnt sie an den Checkpoints auch hinterlegen und sammeln. Wenn ihr diese aber mit nehmt auf eurem Abenteuer macht es die Erfahrung wertvoller und ihr bekommt mehr Erfahrung pro getötetem Gegner.

Lords of the Fallen ist ein echter Überraschungshit. Während ich nach den ersten Videos eher enttäuscht war, dass gerade die damals gezeigten Szenen der Spielumgebung so generisch wirkten, merkte ich in der Session, dass auch ganz andere Umgebungen dran kommen werden, die individuell gestaltet sind und sich in die Welt hineinfügen. Die Deck 13 Entwickler haben nicht einfach nur paar Level zusammengebaut, Monster reingeklatscht und eine billige Dark Souls Kopie abgeliefert, sondern setzen dem ganzen ihren eigenen Stempel auf und liefern hohe Qualität ab. Es wird Rätsel geben, ihr werdet an Orte später zurückkehren können, da dort vielleicht Türen waren für die ihr erst später woanders einen Schlüssel finden werdet und ihr werdet sterben und das nicht zu wenig. Wir bekommen hier nicht einfach einen Haufen hirnloser Gegner entgegen geworfen, sondern wirklich individuell gestaltete Wesen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und und Taktiken, die es zu besiegen gilt. Ihr werdet Schwachstellen herausfinden müssen und auch an den kleineren Gegnern lernen müssen was zu tun ist. Teilweise könnt und müsst ihr sogar eure Umgebung sinnvoll einsetzen um die Monster zu besiegen. Und es wird vor allem eine Story geben, die ihr selber beeinflussen könnt, und ein für mich noch unverbrauchtes Setting und Ideen nutzt die Lust darauf machen zu erfahren wer Harkyn ist und wie die Welt auf mich reagieren wird.

Ich kann eigentlich jedem Souls Spieler nur raten sich dieses Spiel in der Entertainment Area einmal anzusehen, um euch selber ein Bild davon zu machen ob euch das Spiel zusagt und ich denke das wird es. Auch Leute die Darksiders gemocht haben, werden wahrscheinlich ihre Freude daran haben, da gerade das Setting in den dystopischen Look reinpasst, der auch schon in Darksiders 1 vorherrschte, auch wenn wir uns hier mehr in einer Fantasy Welt befinden. Lords of the Fallen hat das Potential einer der großen deutschen Hits werden, der auch international ankommen könnte und vielleicht eine neue Franchise starten wird. Bisher ist es ein grandioses Fantasyspektaktel das zum abtauchen einlädt.

Lords of the Fallen wird dabei am 30. Oktober für PC, Xbox One und PlayStation 4 erscheinen. Auf der nächsten Seite könnt ihr übrigens das Interview lesen, welches ich mit Jan Klose nach der Anspielsession geführt habe.

Hier geht es zur Seite 2 und dem Interview

Gamer aus Leidenschaft, Nerd aus Liebe, Liebhaber aller Konsolen Bei Fragen, Anregungen, Wünschen oder einfach Small Talk schreibt mir an sascha.mensfeld@gamersplatform.de

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