Ersteindruck: Until Dawn lässt das Blut in den Adern gefrieren

Wie wir alle vermuteten und gestern Sony in ihrer Konferenz es auch ankündigte, kommt Until Dawn nun für die PlayStation 4 raus und ist auf der gamescom für jeden anspielbar bei Sony. Ich habe mir die Zeit genommen es anzuspielen und hier meine ersten Erfahrungen zu einem Spiel, welches mir das Blut in den Adern gefrieren lässt, niederzuschreiben.

Wenn man die Demo auf der gamescom anfängt, fallen einem sofort zwei Sachen auf. Zum einen der episodenhafte Charakter des Spiels. Kaum startet ihr es kommt eine aus Serien bekannte Zusammenfassung, was in der letzten Episode vorkam. Dies soll nicht heißen, dass Sony das Spiel in Episoden verkauft, sondern dies ist eine nette Eigenschaft, gerade wenn ihr länger mal eine Pause einlegen musstet um euch ins Gedächtnis zu rufen, was passiert ist.

Das zweite was einem auffällt ist die Grafik. Diese ist zwar recht hübsch, Umgebung und Characktere sind schön detailliert, es wirkt nichts matschig, aber was einem ins Auge sticht ist vor allem ein Kantenflimmern. Ich vermute einfach mal, dass dies daran lag, dass das Spiel doch für die PS3 angedacht war und nun auf Grund der Portierung das noch auf der Strecke geblieben ist. Gute Chancen bestehen aber, dass  die Entwickler das noch in den Griff bekommen, da es bis zum Release noch etwas hin ist und das Flimmern später im spiel nicht mehr auftauchte.

Doch zum Spiel, ihr übernehmt die Rolle einer jungen Frau, die zusammen mit einem ebenfalls jungen Mann im Keller eines Hauses ist und dort nach einer Freundin sucht die scheinbar verschwunden ist. Wir scheinen somit wohl schon etwas weiter im Spiel drin zu sein, da gerade auch die Jacke unserer Protagonistin Blut überströmt ist. Zu Anfang müssen wir dem Spiel jedoch ein paar Fragen beantworten, z.B. ob wir lieber im Dunkeln spielen, Gewalt oder Erschrecken bevorzugen, anderen helfen und weiteres. Anhand dieser Fragen soll das Spiel optimal auf uns zugeschnitten werden und eine ganz eigene Erfahrung liefern.

Als wir dann endlich loslegen können, bekomme ich sofort ein Gefühl der Beklemmung. Wir befinden uns im besagten Keller, lediglich mit Taschenlampen bewaffnet und sind auf der Suche. Keller machen schon genug angst, da passt es gar nicht, dass unsere junge Frau panisch und hysterisch Kommentare von sich gibt in der Richtung, was denn hier los sei und sie habe etwas gesehen. Wir erkunden aber erstmal unseren Raum. Dabei steuern wir wie gewohnt den Charakter mit den Analog Sticks, aber unsere Taschenlampe steuern wir via Motion Control mit dem Controller. Dies ist am Anfang recht fummelig, aber nach einiger Zeit hat man sich daran gewöhnt und lernt es zu schätzen, dass man die Taschenlampe frei bewegen kann.

Items können wir in die Hand nehmen und auch per Motion Control drehen und uns so diese genauer ansehen. Aber was sehe ich im Spiel eigentlich. Wir können uns im ersten Raum lediglich wenig umschauen und finden schnell ein Puppenhaus, indem wir Figuren sehen, die uns und unseren Freunden ähneln. Dieses ist aber abgeschlossen und wir müssen einen Schlüssel finden.

Dieser liegt parktischer Weise nicht weit entfernt und ein „Wesen“ zeigt uns praktisch den Ort. Klar das unser Charakter wieder panisch wird, da der männliche Begleiter nichts gesehen hat. Im Puppenhaus finden wir schließlich ein Tagebuch der Person, die wir suchen. Eine Tür öffnet sich, das Wesen erscheint kurz wieder, wir folgen durch die Tür und BAM Jumpscare. Das Wesen taucht unmittelbar vor dem Bildschirm auf und ich weiche überrascht ein Schritt zurück. Sicher ist diese Methode alt aber ich erschrecke mich dennoch jedesmal wieder und mache mir umso mehr Sorgen was gleich als nächstes kommt.

Da die Zeit relativ kurz zum anspielen ist, sehen wir auch nicht mehr wirklich viel. Zum einen gehen wir weiter durch Gänge und plötzlich beginnt eine Unterhaltung zwischen den beiden Charakteren einzusetzen und wir bekommen verschiedene Antwortmöglichkeiten. Stimmen wir z.B. dem Begleiter zu, dass eine andere Person aus der Gruppe einfach hysterisch reagiert oder nehmen wir die in Schutz. Ich hatte mich für erstes entschieden und scheinbar haben die Entwickler wirklich den Charakteren eine Hintergrund Story gegeben. So biedert sich mein Charakter regelrecht an als ich die Antwort wähle, als ob sie für den Begleiter schwärmen würde, ganz klassisch wie in den Teen Horror Movies. Scheinbar scheint die Story also größer zu sein als man in den paar Minuten sieht. Das sieht man auch daran, dass man „versteckte Beweise“ finden kann, z.B. einen gefakten Zeitungsstapel oder eine versteckte Kamera. Diese sollen mehr über die Story verraten wenn man sie findet und diese auch beeinflussen. Aber auch die Entscheidungen des Charakters sollen die Story beeinflussen und nicht nur makulatur sein.

Für einen kurzen Ersteindruck bin ich begeistert. Als großer Fan von Horror Spielen finde ich, dass aktuell einfach zu wenig auf dem Markt sind. Until Dawn kommt demnach genau zur rechten Zeit. Die beklemmende Atmosphäre, die gewalthaltigen Szenen und die Handlungen der Charaktere lassen mich fast vergessen ein Spiel zu spielen und wirklich ein typischen Slasher Movie zu sehen wie er gerade in den 80zigern populär war. Man hat zwar noch nichts von Kämpfen gesehen bzw. ob diese überhaupt existieren, aber das muss es ja auch nicht. Ich würde mich auch über ein Spiel freuen, wo ich mich verstecken muss und eher Beobachter bin, denn das macht ein Horror Film ja auch aus. Der letzte der überlebt, der darf vielleicht, aber nur vielleicht den Antagonisten töten. Wenn die Entwickler die Grafik noch ein bisschen stabiler machen und das Niveau halten können, steht uns ein Titel ins Haus welches euch erschrecken wird wenn ihr es nicht erwartet. Vor allem da es einen anderen Weg geht, als der andere kommende Horror Highlight The Evil Within macht das Spiel umso bedeutender, da es etwas Eigenständiges ist.

Until Dawn wird von Supermassive entwickelt und soll nächstes Jahr für die PlayStation 4 erscheinen.

Gamer aus Leidenschaft, Nerd aus Liebe, Liebhaber aller Konsolen Bei Fragen, Anregungen, Wünschen oder einfach Small Talk schreibt mir an sascha.mensfeld@gamersplatform.de

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