Red Orchestra 2 – Game of the Year Edition: WWII Shooter bei uns im Test

Ich liege im Schmutz des kriegerischen Schauplatzes, mein Gewehr hat eine Ladehemmung. Der Feind kommt immer näher, ich höre feindliche Panzer anfahren. Meine Kameraden sind entweder tot und liegen regungslos im Schlamm oder kämpfen mit dem Tod, während sie vor Schmerzen nach ihrer Mutter rufen. Mein Gewehr lässt sich endlich nachladen, ich entsichere es, ducke mich und lege es endlich an – In diesem Moment hör ich ein zischen .. ich war zu langsam.

Gameplay: Der Singleplayer

Der Singleplayer ist recht simple aufgebaut: Wir bekommen den Auftrag bestimmte Gebäude oder Bereiche entweder einzunehmen oder zu verteidigen. Nach dem Briefing befinden wir uns in der Haut eines Soldaten und rennen mit unseren Kameraden von Missionsziel zu Missionsziel; auf dem Weg dahin erledigen wir natürlich feindliche Soldaten. Das Ganze klingt recht langweilig und stupide, jedoch haben die Entwickler nicht ganz auf der faulen Haut gehockt und Däumchen gedreht: Während man mit seinen Kameraden in Richtung Kirche rennt, um diese einzunehmen, wird die Atmosphäre wirklich gut aufgefangen. Warum man Zeit hat, so etwas zu erkennen? Probleme wie Steuerung oder Gameplay-Stocks sind nicht vorhanden –  Flüssiges Gameplay, leicht zu verstehendes Deckungssystem, gut von der Hand gehende Steuerung und interessantes Waffenhandling (denn um diese richtig zu nutzen, muss man Entfernungen und Bulletdrop gut einschätzen können).

So toll sich auch die positiven Eindrücke des Singleplayers auch anhören, man merkt jedoch, dass das Spiel eher auf Multiplayer ausgelegt ist. Die NPC-Kameraden finden oft den Weg nicht zum Missionsziel oder bleiben einfach an bestimmten Stellen der Level-Architektur hängen und lösen sich auch partout nicht. Es kam vor, dass 3 oder 4 Soldaten an einer Treppt feststecken und sich nicht bewegen wollten, bis sie erschossen wurden. Und wirkliche Gameplay-Abwechslung hat man – bis auf die Panzermission – nicht wirklich. Zwar versucht Tripewire Interactive Spannung einzubauen, aber im Prinzip versucht man bloß Gebäude einzunehmen … und das immer wieder auf der gleichen Weise. Immerhin: Stupide CoD-Action wird einem nicht aufgetischt; rennt man wie von der Biene gestochen übers das Schlachtfeld, ist man innerhalb von Sekunden tot. Taktik und intelligenter Einsatz von Rauchgranaten und Deckung sind hier gefragt.

Gameplay: Der Multiplayer

Hier spielt Red Orchestra 2 und vorallem die Game of the Year Edition seine Trümpfe aus: Ob wir nun den Action Modus (Fadenkreuz, verringerter Rückstoß, Zugang zu zahlreichen Waffen) oder den Classic Modus (Eine Art „Hardcore“ Modus, weniger Hilfen, etc) wählen, liegt ganz am Geschmack des einzelnen Spielers – Spaß machen beide definitiv, nicht zuletzt weil die Maps gut designed wurden und eine gewisse Portion an Vorsicht verlangen, da ein Scharfschütze sich überall verstecken könnte. Hinzu kommt, dass GOTYE-Käufer die Map „Mamayev Kurgan“ bekommen, die Karte des berühmten Stalingrader Hügels.

Ob wir mit Kollegen uns in die Infanterie-Schlacht begeben und die Feinde mit unseren Blei-Spritzen den Garaus machen oder uns in einen Panzer setzen und eine bestimmte Position in der fahrenden Festung einnehmen, spielt keine Rolle: Alles macht extrem viel Spaß und führt zum Suchtfaktor – Alles scheint vom Entwickler gut durchdacht zu sein, was Map-Design oder Spielerbalancing angeht. Lediglich Anfänger werden eventuell ihre Einstiegsprobleme haben, jedoch bietet der Singleplayer eine recht gute Einführung in die Spielmechaniken und somit auch in den Multiplayer. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit kann man aber schon auf Feindjagd gehen und sich in der Online-Welt von Red Orchestra 2: Heroes of Stalingrad austoben.

Inhaltsverzeichnis:

~~ Game Genres ~~ (J)RPGs, FPS, (Survival-)Horror, Rhythmus Games & Visual Novels ~~ Musik Genres ~~ Metal, Alternative, diverse Cross-Over Varianten, J-Rock & -Metal http://anilist.co/animelist/7768/Reitax

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