Duke Nukem Forever Review: Der lang erwartete Action-Shooter im Test – Technisch veraltet, spielerisch nett

 

Oldschool ist cool!

Mein Gott, was waren das Zeiten. Neben den vorgegebenen Bewegungsmustern, heute nennt man es wohl KI, finden auch andere, längst vergessene, Shooter-Elemente in Duke Nukem Forever ihr Comeback. Duke Nukem Forever ist einfach anders im Vergleich zu anderen aktuellen Top-Titeln auf dem Markt. Es ist irgendwie eine Art Opa, der mal am Geburtstag vorbeikommt und aus seiner Jugend erzählt: „Damals, da mussten wir noch Dutzende Gegner in einem Raum erledigen, bevor sich die Tür auf wundersame Weise öffnete!“ Okay, zugegeben, das ist etwas weit hergeholt, würde der Großvater jedoch Duke Nukem Forever heißen, dann würde er genau das möglicherweise erzählen. Die lauschenden Kinder vor dem Schaukelstuhl wären erstaunt, ähnlich wie wir es waren, als wir den Titel anspielten. Unglaublich Oldschool und dann doch auf irgendeine Weise erfrischend, so lässt sich Duke Nukem Forever wohl am besten beschreiben. Erfrischend wohl auch durch die zahlreichen Minispiele, Rätsel und merkwürdigen Dinge, die man so nebenbei macht. So beginnt das Spiel beispielsweise damit, dass wir unsere Blase auf einer Toilette entleeren (Anm. d. Red. eine liebevollere Beschreibung fiel uns an dieser Stelle leider nicht ein…). Und jetzt mal im ernst, in wie vielen Spielen könnt ihr das schon tun? Und auch wenn es etwas merkwürdig klingen mag, ja verdammt noch mal: Es macht Spaß!

„Setze Objekt X in Öffnung Y ein!“ ?

Minispiele wie dieses hier bringen frischen Wind in das angestaubte Genre.

Ebenso Oldschool sind die zahlreichen Rätsel im Spiel die, zugegeben, teilweise wirklich etwas zu knifflig sind. Wer jetzt denkt, die Entwickler würden einem an jeder Stelle sagen, was man zu tun hat, der irrt. Anders als heute nämlich, gab es bis Ende der 90er kaum Hilfen in Videospielen und die Spieler mussten wirklich einmal selbst nachdenken! „Setze Objekt X in Öffnung Y ein!“ ? Nie im Leben! 2011 setzt Duke Nukem Forever hier knallhart gegen den Trend und das erfolgreich. Es macht Spaß, die letzten Gehirnzellen zum Nachdenken zu bewegen und sich des Rätsels Lösung selbst zu erarbeiten. So müssen wir im Spiel beispielsweise einmal das Gewicht eines Containers verlagern, um diesen dann als eine Art Brücke nutzen zu können. Gelingen tut uns das, indem wir den Container mit herumliegenden Fässern beladen. Ein anderes mal müssen wir einen Kran so ausrichten, dass wir über dessen Greifarm ein Haus hinaufklettern können. Diese kleinen Rätsel sind zahlreich im Spiel vorhanden und eine willkommene Abwechslung zu „Rätsel“-Spielen der heutigen Zeit.

Nett sind auch die Minispiele. So muss der Duke gegen Anfang des Spiels ein Spielzeugauto via Fernsteuerung so steuern, dass er einen Gegenstand, an den er selbst nicht gelangen kann, am Ende des Raumes nach draußen bewegen kann, um ihn selbst aufzunehmen. Später dann müsst ihr als Mini-Duke in jenes Spielzeugauto einsteigen und den fiesen Aliens ausweichen, oder ihnen ganz frech ans Bein fahren. Diese netten Spielereien bringen frischen Wind in das angestaubte Genre.

Witzig finden wir die Methode der Lebensanzeige. So verwendet Entwickler Gearbox eine sogenannte „Ego-Anzeige“ für den Duke. Erreicht diese den 0-Punkt, ist es aus, der Duke erniedrigt. Die Anzeige lässt sich jedoch steigern, und zwar durch Dinge, die euer Ego bekräftigen. So reicht beispielsweise ein Blick in den Spiegel oder das Trinken von Bier, und schon steigert sich euer Ego. Das ist bizarr, lustig, cool; das ist der Duke! „Duke“ ist auch die Spielwelt, denn neben der heimischen „Duke-Burger“-Kette macht ihr Popcorn in einer Mikrowelle von „Dukem“ und schaut die Nachrichten auf einem Fernseher der bekannten Marke „Dukia“. Genial!

Duke Nukem Forever ist also wirklich oldschool, macht jedoch gerade deshalb Spaß. Dennoch gibt es Dinge, die uns weniger gut gefallen haben. Welche das sind, das erfahrt ihr auf der 3.Seite.

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