Resident Evil Zero HD im Test

Resident Evil Zero HD ist das Remaster zu dem in 2002 auf dem Gamecube erschienenen Resident Evil Zero. Das bedeutet, die Version wurde lediglich technisch überarbeitet, während Inhaltlich (fast) alles gleich bleibt, also sowohl die schönen Locations und harten Gegner als auch die schlechte Kameraperspektive und problematische Steuerung. Was die HD-Version des 2002 auf dem Gamecube erschienenen Titels zu bieten hat, erfahrt ihr in unserem Test.

Zu zweit im Horror-Zug

Der Horror begann bei uns schon am Ticketautomaten beim sehen der Preise, daraufhin folgten 20 Minuten Horror in der Kälte am Überfüllten Bahnhof mit der merkwürdig klingenden Ansage, unser Zug habe Verspätung. Die nach dem Einsteigen in schlechtem Englisch durch piepsende Lautsprecher ertönende Begrüßung, sollte eine wahre Horrorfahrt mit der Deutschen Bahn vorausdeuten. In Resident Evil Zero HD werden die Zugbetreiber zwar mit anderen Problemen konfrontiert, allerdings sind diese nicht weniger Erschreckend.

Quelle: Capcom

Als junge S.T.A.R.S.-Rekrutin Rebecca Chambers befindet ihr euch an Bord eines führerlosen Zuges. Ganz alleine seid ihr nicht, denn ein verurteilter Massenmörder ist ebenfalls dabei. Doch dieser ist nicht euer Problem, auch nicht, dass euer Zug zu entgleisen droht, sondern viel eher, dass die restlichen Fahrtgäste untot sind und nur auf ihre nächste Mahlzeit warten. Als es um Rebecca nach Beginn des Spieles nicht gerade gut steht und sie beinahe getötet wird, kommt der Serienkiller Billy Coen zur Hilfe und kann sie retten. Dass das Abenteuer ab diesem Punkt zusammen weiter geht, ist kaum verwunderlich. Nun ist es euch möglich, den Zug zu erkunden -egal in wessen Gestalt. Der Wechsel läuft sehr einfach ab und dem jeweils anderen Charakter könnt ihr sagen, ob dieser euch hinterher laufen soll oder doch lieber in einem sicheren Abschnitt stehen bleiben soll -das war es dann allerdings auch schon wieder, also erwartet nicht zu viel. Die Charaktere haben dabei jeweils andere vor und Nachteile, wie zu erwarten hat Billy eine hohe Körperkraft und kann dadurch schwere Objekte bewegen, während Rebecca für Billy unzugängliche Orte erreichen und Heilkräuter mixen kann, ach und natürlich schnell sterben, sehr schnell. Glücklicherweise gibt es ja Speicherpunkte. Diese sind wieder in Form von Schreibmaschinen und Farbbändern in den verschiedenen Bereichen zu finden. Schnellspeichern sowie freie Speicherpunkte gibt es keine.

Während ihr euch dann gemeinsam durch den Zug kämpft und die Zombies, die ihr aufgrund der Kamera oft nicht seht, ordentlich mit Blei verseht (aber nur wenn ihr steht, laufen und schießen ist nicht), müsst ihr immer auf euer Inventar achten. Das heißt nicht nur, dass ihr einen Blick auf die Munition haben solltet, sondern auch, dass ihr nur sechs Trage-Slots zur Verfügung habt. Das heißt, haben beide Charaktere jeweils sechs Gegenstände im Inventar, kann nichts neuen dazu. Klar, dann schmeißt man ein wenig weg und kann den neuen Gegenstand mitnehmen. Leider ist auch das nicht so ideal, da man die ganze Zeit hin und her laufen muss um zuvor abgelegte Gegenstände, die nun benötigt werden, abzuholen.  Auf dem Weg durch Zug, Trainingsanlage und Forschungszentrum begegnet ihr Gegnern aller Art, aber auch den typischen Resident-Evil-Rätseln. Leere Sockel, ungleiche Waagen, zu verschiebende Regale und Türen mit diversen Symbolen stellen die Norm da. Natürlich muss man bei vielen dieser Rätsel mit dem jeweils anderen Charakter zusammenarbeiten. In der Regel nach Art, der eine muss etwas Betätigen und der Andere dort hingehen. Dass die Rätsel allerdings scheinbar willkürlich in das Spiel gesetzt wurden, fällt schnell auf. Teils sind die Zusammenhänge einfach nur an den Haaren herbeigezogen. lockern jedoch die Spielmechanik etwas auf.

Quelle: Capcom

Alte Stärken und alte Schwächen

Resident Evil Zero HD ist im Kern das selbe Spiel wie Resident Evil Zero. Man hat die selben Locations mit den selben Gegnern und Gegenständen. Das bedeutet, die ungenaue Steuerung in Verbindung mit den teils verwirrenden Kamerawinkeln sorgt nach wie vor für komische Bewegungen. Natürlich ist auch die Partner-KI nach wie vor nicht ganz ideal und die Animationen sind, aufgrund des Alters, ziemlich steif. Auf der anderen Seite besitzt das Spiel aber auch noch die altbekannten Stärken, denn die für ein Spiel aus dem Jahr 2002 sehr detaillierten und schön ausgestatteten Orte sind wirklich schön anzusehen. Auch der bereits bekannte Gelbstich bleibt bestehen und sorgt bei der Atmosphäre für einige Pluspunkte und ist auch in HD noch hübsch anzusehen. Allgemein sehen gerade die Charaktere und die Wände durch das HD einfach nochmal einiges hübscher aus. Auch die Musik wurde etwas überarbeitet und klingt somit ebenfalls besser als im Original.

Als Extra in dieser Version gibt es den Wesker Modus, welcher nach erfolgreichem Abschluss des Spiels freigeschaltet wird. Bei diesem wird Billy Coen durch den bekannten Bösewicht Albert Wesker ersetzt. Dieser kann wirklich gut austeilen und ist durch spezielle Kräfte und seine Nahkampffertigkeiten eine Klasse für sich.

Fazit

Fazits sind bei Remastered-Versionen immer so eine Sache. Wer Resident Evil Zero schon kennt, hat hier nicht viel anderes zu erwarten, abgesehen von einer etwas besseren Technik. Wer das Spiel noch nicht gespielt hat, sollte hier allerdings kein aktuelles Spiele erwarten. Anstatt auf dauerhaften Terror und möglichst viel Blut zu setzen, bekommt man hier eine beklemmende Atmosphäre geliefert. Man sollte allerdings versuchen, über das veraltete Design, die komische Kameraperspektive und ungenaue Steuerung hinwegzusehen und sich einfach auf das Spiel einzulassen. Zu aktuellen Spielen wie Outlast oder Alien: Isolation sollte man gar nicht erst versuchen, Vergleiche aufzustellen, zumal diese auf die Ego-Perspektive setzen und trotz dem Versuch, Platzangst zu erzeugen, es nicht so gut wie Resident Evil Zero schaffen, bei welchem man nicht selten in eine Ecke gedrängt ist und versucht, die Zombies fern zu halten. Wenn ihr Resident Evil Zero HD haben wollt, müsst ihr entweder 20 Euro für den Download zahlen oder die Origins Collection mit Resident Evil HD und Zero HD für 40 Euro auf der Disk kaufen.

Good

  • Optisch überarbeitet
  • Wesker-Modus
  • Nach wie vor gute Atmosphäre

Bad

  • Alter ist spürbar
  • 6-Slot-Inventar
7.5

Gut

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