Immer mehr JRPG’s schwappen aus Japan rüber nach Europa, hierzu gehört auch Nights of Azure: Bride of the new Moon, der zweite Teil der Nights of Azure Reihe. Aber was dieses Spiel besser oder auch schlechter macht als die anderen Spiele seines Genres, das erfahrt ihr hier.
Bekannte Story neu verpackt
Die Story von „Bride of the new Moon“ unterscheidet sich anfangs nicht sehr von seinem Vorgänger. Als Aluche, der Protagonistin des Spiels, müssen wir die Priesterin Liliana die „Bride of the Moon“ und Kindheitsfreundin von Aluche eskortieren, damit diese die Bedrohung der „Moon Queen“ unterbindet. Das dies nicht einfach so klappen wird, war uns schon vornherein klar, denn die „Moon Queen“ überrascht Aluche, Liliana und Ruenheid, eine weitere Kindheitsfreundin von Aluche und ersticht Aluche. Wir konnten von Dr. Camilla gerettet werden, die uns mithilfe von Dämonenblut in einen Halbdämon verwandelte, nun ist es unsere Mission Liliana zu finden und ihre Mission abzuschließen. Aluche und Camilla machen sich auf den Weg und stellen fest, dass Aluches Heimatstadt Eurulm zerstört wurde und Ruenheid von fiesen Kreaturen bedroht wird. Wir eilen Ruenheid zur Hilfe und schließen eine Allianz mit ihr, die eigentlich andere Pläne mit Liliana hat.
Mehr Hack ´n Slash als RPG
„Bride of the new Moon“ spielt sich mehr wie Final Fantasy XV, als wie ein Standard JRPG, mehr als zwei Buttons brauch man nicht um normale Angriffe auszuführen, Quadrat für einen normalen und Dreieck für einen harten Schlag. Diese können miteinander kombiniert werden um Combos auszulösen und mehr Schaden zu verursachen. Neben dem normalen Move-Set stehen einem noch Ausweichmanöver, blocken, diverse Special Moves und Befehle zur Verfügung um Abwechslung ins Spiel zu bringen. Wie auch schon im ersten Teil, stehen mir Servans im Kampf bei, die um Verlauf des Spiels gefunden werden können. Jeder Servan hat spezielle Fähigkeiten und Attribute, zum Beispiel ist es möglich, dass ein Servan als Waffe eingesetzt werden kann oder er einem verhilft entlegene Orte zu erreichen. Über die Schultertasten lassen sich die Fähigkeiten aktivieren. Neu in „Bride of the new Moon“ sind die Lily, Gefolgsleute mit denen ich Special Moves auslösen kann, Camilla und Ruenheid gehören zu diesen Lilly. Auch diese haben verschiedene Attribute und Fertigkeiten, während Ruenheid mehr als „Tank/Support“ agiert und in den Nahkampf geht, bleibt Camilla lieber hinten und unterstützt uns mit ihrem Gewehr. Unseren Einheiten können Befehle zugewiesen werden wie, Focus, Guard oder Free um sich dem Kampfgeschehen anzupassen und uns in eine bessere Ausgangslange zu befördern. Je länger man mit einem bestimmten Lily spielt desto schneller steigt sein „Affinity Lvl“, der zusätzliche Skills für den Lily freischaltet.
Eigentlich kommt man spielend einfach durch die Level, wenn einem nicht die Zeit zu schaffen machen würde. Denn es ist so, dass wir nur eine bestimmte Anzahl von Minuten haben uns in der Welt umzusehen, danach kehren wir automatisch in unseren Stützpunkt zurück und müssen schlafen gehen. Hier erinnert das Spiel etwas an „Majoras Mask“, denn mit jedem Tag der vergeht, schreitet die Mondfinsternis voran, wenn diese vollständig verzogen ist, ist das Spiel Game Over. Also sollte gut überlegt sein, womit man seine Zeit verschwendet, macht man lieber ein paar Nebenmissionen und seinen Charakter aufzuleveln oder schreitet man lieber in der Story voran. Durch besiegen starker Bossgegner, kann die Mondfinsternis um ein Stück zurückgesetzt werden und erhält dadurch mehr Tage Zeit um die Welt zu erkunden.
Blood, Libra Servan Points
In unserer Basis besteht die Möglichkeit unseren Charakter, Lily oder Servan aufzuwerten und diese mit zusätzlicher Ausrüstung auszustatten. Jedes Mal, wenn wir Blut opfern steigert das unsere Attribute und erhöht zusätzlich die Zeit die wir zum Erkunden haben und schenkt uns Ability Points um Skills freizuschalten. Der Skill Tree ist in drei Spalten unterteilt, Waffenfertigkeiten, Statusfertigkeiten und Passivfertigkeiten. Ich persönlich haben den meisten Wert auf die Statusfertigkeiten gelegt, da diese die Chance auf Stun, Freeze, Gift und Feuer erhöht. Mit den Waffenfertigkeiten ist es möglich den ATK-Wert zu erhöhen und die Passivfertigkeiten erhöhen das gefundene Libra, die verbleibende Zeit oder reduzieren die Abklingzeit der Servan.
Über Servan Points kann ich den verschiedenen Servans LVL-Ups verpassen um diese stärker zu machen, wenn das maximale Level erreicht ist, besteht die Möglichkeit den Servan mithilfe von „Reincarnate“ weiter aufzuwerten. Aluche, Ruenheid und die anderen können mit Ausrüstungsgegenständen weiter aufgewertet werden, die Items können in der Welt gefunden oder im Shop für Libra erstanden werden.
Die Umgebung als Mittel zum Zweck
Wie in vielen Spielen dieses Genres ist es auch in „Bride of the new Moon“ so, dass die Texturen und die Umgebung Potential nach oben bieten. Die Welt wirkt eher kahl und einfach gestaltet, große Geheimnisse wird man neben ein paar Kisten, vergebens suchen. Auch die Animationen wirken teils sehr starr und reduziert, währen man sich an einem Seil nach unten befördert ist die gesamte Animation so starr, dass sich einfach nichts an den Charakteren bewegt. Auch von Lags und komischen Kamerabewegungen wurde ich nicht verschont, besonders wenn Gegner „locked“ entscheidet sich die Kamera mal gerne in einer Wand zu verschwinden. Aber es gibt auch positives zu sagen, der Soundtrack ist super komponiert und passt sich der Spielsituation richtig gut an. Währen man im Kampf rockige und schnelle Sounds auf die Ohren bekommt, erhält man in Sequenzen und Gesprächen melancholische Musik zum Entspannen. Auch die Charaktere sind sehr schön gestaltet und bewegen sich im Gegensatz zum Vorgänger deutlich flüssiger, wie bei den meisten Spielen dieses Genres gibt es auch nichts an den Artworks, die im Spiel enthalten sind, auszusetzten.
Fazit
Nights of Azure: Bride of the new Moon ist wie viele andere JRPG’s mit denselben Fehlern geplagt, wie eine unbeeindruckende Story oder eine kahle Welt. Aber trotzdem hat das Spiel es geschafft mich mit dem guten Kampfsystem und den zusätzlichen Features die man im Vorgänger gesucht hat, bei Stange zu halten. Klar ist es kein Meisterwerk, aber macht auch nicht sonderlich viel falsch. Wenn die aufgezählten Fehler korrigiert werden und sich etwas mehr Mühe für die Story genommen wird, würde ich bei einem Nachfolger sicher zuschlagen. Fans dieses Genres werden nicht enttäuscht und erhalten ein solides Rollenspiel aus dem fernen Osten direkt auf ihre Konsole.