Beyond: Two Souls – Test der PS4-Fassung

Beyond: Two Souls polarisierte Ende 2013 die Gamer-Szene, die einen loben die fantastische Inzenierung und filmreife Präsentation, die anderen kritisieren eben diese Präsentation, da es an Spielerischen-Elementen mangelt und zugleich einige Lücken in der Story aufweißt. Doch inzwischen gewinnen Spiele nach diesem Prinzip an immer mehr Fans, wie zum Beispiel auch Until Dawn erst kürzlich zeigte. Nun hat Quantic Dreams den PS3-Hit ein wenig aufgemotzt und für die PS4 angepasst. Ob das Remaster dem Spiel gut tut oder nicht, erfahrt ihr in unserem Test.

Story, der Rest ist unwichtig.

Wie ich in der Überschrift schreibe, setzt man in Beyond: Two Souls in erster Linie auf die Story. Als junge Jodie Holmes (verkörpert durch Ellen Page) durchlebt ihr kein normales Leben, denn seit der Geburt ist Jodie mit einer mysteriösen Entität namens Aiden verbunden. Jodie kann mit Aiden kommunizieren, hat aber nicht die volle Kontrolle über ihn, weshalb ihr immer wieder in unangenehme Situationen gebracht werdet. Dies führt dazu, dass Jodie bei der CIA in einer Spezialeinheit landet. Im PS3-Original wurde die Story in kleinen Häppchen mehr oder weniger durcheinander erzählt, während ihr in der PS4-Fassung zusätzlich die Möglichkeit besitzt, die Geschichte in Chronologischer Reihenfolge zu erleben. Diese Variante gefällt mir eigentlich besser als das wirre durcheinander, da sonst zu viel in der Story unter geht und man immer wieder aus der jeweiligen Atmosphäre gerissen wird. Auf die eigentliche Story gehe ich hier nun nicht weiter ein, da es zu viele Spoiler enthalten würde.

Quelle: Sony

Die Geschichte ist sehr interessant und fesselt den Spieler in vielen Abschnitten regelrecht an den Bildschirm. Leider weißt diese an einigen Punkten ziemlich große Lücken auf. Klar, man kann 15 Jahre von Jodies Leben wohl kaum komplett in gerade einmal 9 Stunden darstellen, doch es werden zu große Zeitabschnitte (mehrere Jahre) übersprungen, welche man mit sehr kleinen Ergänzungen hätte überbrücken können. Ein weitere Kritikpunkt, der bereits bei der PS3-Fassung auffiel ist, dass Entscheidungen im Sinne von Lügen oder Wahrheit sagen ebenso wie Entscheidungen von Haus abfackeln oder nicht keine wirklichen Konsequenzen auf den Spielverlauf haben. Erst gegen Ende des Spieles tragen die Entscheidungen deutlich zum Spielverlauf bei, schließlich besitzt das Spiel auch unterschiedliche Enden. Als kleines Extra der PS4-Fassung werden am Ende von jedem Zeitabschnitt die eigenen Entscheidungen mit denen von anderen Spielern verglichen ohne die anderen Wege zu verraten. Doch gerade in Zeiten von Until Dawn und co. haben die Entscheidungen einfach zu wenig Bedeutung.

Gameplay Diät

Ich hatte bereits geschrieben, dass Beyond: Two Souls eher wenige Gameplay-Elemente aufweist, doch genau auf diese komme ich nun zu sprechen. Im Prinzip muss man in der Regel nicht viel mehr als die Analogsticks bedienen. Hin und wieder einmal Aiden mit einer Taste einsetzen oder in Deckung gehen und Schießen -das war’s dann auch schon. Interagieren mit Objekten erfolgt in der Regel durch das Bewegen des Analogsticks in die jeweilige Richtung. So erscheint an einer Tür zum Beispiel ein kleiner weißer Punkt, drückt man dann in Richtung des Punktes öffnet Jodie die Tür. Nicht gerade eine Spielerische Glanzleistung, zumal es öfters auch so wirkt, als wollen die Entwickler nur kurz dem Spieler suggerieren, dass er auch Teil des ganzen ist. Nur die Kampfszenen bieten etwas mehr Action, da man zum richtigen Zeitpunkt in die richtige Richtung drücken muss um zu Schlagen, Parieren oder Auszuweichen. Aiden sollte aufgrund der Fähigkeit sich frei umzusehen und Objekte zu manipulieren ebenfalls Abwechslung bieten (wenn auch nicht in Sachen Komplexität). Schade ist hier, dass das Spiel immer vorgibt, wann Aiden einzusetzen ist.

Ob das alles aber jetzt positiv oder negativ ist, muss jeder selbst entscheiden. Ich persönlich halte Spiele nach diesem Prinzip hin und wieder für eine schöne Abwechslung. Spieler, die allerdings weniger auf Story und Inszenierung und mehr auf Gameplay aus sind, die wird Beyond: Two Souls aufgrund der Art als interaktiver Film enttäuschen.

Zusammenfassung der Änderungen

Quelle: Sony

Der wichtigste Teil dieses Tests für alle, die Beyond: Two Souls bereits auf der PS3 gespielt haben kommt jetzt: Was hat sich denn alles geändert?

Erst einmal wurde die Grafik hochgeschraubt, denn jetzt läuft das Spiel mit 1080p, Motion Blur und verbesserter Beleuchtung. Gerade die Auflösung fällt auf, da jetzt auch die kleinen Objekte schön scharf wirken und auch die Wände nun natürlicher aussehen. Natürlich muss man aber auch sagen, dass es auf der PS3 bereits sehr gut aussah, besonders die lebensechten Animationen und Gesichtsausdrücke sorgten bei vielen Spielern für Freude. Eine weitere Neuerung in der PS4-Fassung wäre das bereits erwähnte Feature, dass man die Kapitel nun Chronologisch durchspielen kann und am Ende von jedem Kapitel die Entscheidungen verglichen werden. Zudem wird nun der DualShock-Lautsprecher genutzt und die Steuerung in Actionszenen leicht verbessert. Der DLC „Fortgeschrittene Experimente“ in welchem man eine Reihe von (zum Teil wirklich kniffligen) Rätseln lösen darf ist ebenfalls in der PS4-Fassung enthalten.

Fazit

Beyond: Two Souls besticht nicht gerade durch Spielerische-Elemente, sondern viel mehr durch eine fesselnde Story und schöne Grafik. Eines ist klar, wer nicht dazu bereit ist, mehr zuzusehen als zu agieren, der wird auch mit der PS4-Fassung des Spieles keinen Spaß haben. Wer sich hingegen darauf einlässt und die Zeitlücken außen vor lässt, der erlebt in ca. 9h eine sehr interessante und gut präsentierte Geschichte. Ich persönlich halte Quantic Dreams Spiel für sehr gelungen und empfehle es weiter, auch wenn es einige Probleme hat. Ob man sich allerdings die PS3- oder die PS4-Version zulegt, ist eher eine Frage des Geldes und welche Konsole man besitzt. Grundsätzlich könnte man sich noch immer die PS3-Fassung zulegen, da diese nur etwas schlechter aussieht und ansonsten kaum Änderungen aufweist. Kaufen solltet ihr es euch aber allemal, sofern ihr Beyond: Two Souls noch nicht gespielt habt.

Good

  • Starke Story
  • Schöne Präsentation
  • Realistische Charaktere
  • Mehrspielermodus

Bad

  • Kaum gameplay
  • Große Zeitlücken in der Story
  • Entscheidungen oft ohne Auswirkung
8.2

Toll

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