8K? Raytracing? Die PS5 Gerüchte in der Analyse!

Quelle: Sony

Es sind nun über 6 Jahre her, dass Sony die Playstation 4 offiziell vorgestellt hat. Eigentlich ist das doch gar keine so große Zeitspanne, wenn man bedenkt, dass es 8 Jahre gedauert hat, bis man nach der Playstation 3 die Playstation 4 ankündigte. Und doch rumort es dieser Tage schon ordentlich. Jeder weiß, dass bald etwas kommen muss, aber wann genau? Und da plappert Mark Cerny diese Woche plötzlich wie aus dem Nähkästchen über die nächste  Playstation, als wäre da gar nichts Ungewöhnliches. Für die, die den Mann nicht kennen, er ist Chefarchitekt in der Playstation Sparte und wenn einer etwas über die Playstation 5 erzählen kann, dann er.

Was er gegenüber Wired in einem Exklusivinterview allerdings Preis gab, schwankt zwischen Selbstverständlichkeit und Wahnsinn. Was davon allerdings auch wirklich stimmen könnte, haben wir uns genauer angeschaut:

1. PS4 Spiele laufen auf der PS5

Um ehrlich zu sein: Das war abzusehen. PS4 Jünger trachten ja nicht oft nach Dingen, die Microsoft mal besser machen sollte, aber als man bekannt gab, dass Xbox 360 Spiele und später sogar die ersten Xbox Spiele auch auf der Xbox One laufen werden, da fragte man sich schon, warum Sony das nicht eigentlich auch macht. In Foren wurde Sony dafür heftigst kritisiert. Mit PS Now bot man dann später aber einen Service an, mit dem auch alte PS3 Klassiker gespielt werden können. Zudem wurden einige PS3 Spiele im PS4 Store angeboten. Die Anzahl ist aber überschaubar, und selbst wenn ihr das Spiel für die PS3 besitzt, müsst ihr es nochmal kaufen, um es auf der PS4 nutzen zu können. Zumindest in der kommenden Generation möchte man denselben Fehler aber nicht wiederholen, somit ist die Abwärtskompatibilität auch damit quasi bestätigt.

Quelle: Sony

2. Das Laufwerk verschwindet nicht

Na wie denn auch wenn man Abwärtskompatibilität anbieten möchte? Aber nicht nur deswegen, denn Sony scheint sich sicher zu sein, dass eine Only-Streaming Konsole im Stile von Google’s Stadia noch zu früh käme. Die Strukturen scheinen noch nicht so gefestigt und zudem wollen viele immer noch eine Disc zuhause haben, die sie auch mal verleihen oder weiterverkaufen können. Entgegen so mancher Prognosen bleibt das Laufwerk somit glücklicherweise.

3. 8K Auflösung

Hier stoßen wir in den Bereich vor, der mir und vielen anderen Redakteuren etwas Kopfweh bereitet. Mit der PS4 Pro versprach man eine 4K-Konsole auf den Markt zu bringen, die Realität sieht aber etwas anders aus. Nur selten schafft die PS4 Pro auch tatsächlich die 4K Auflösung, meist liegt sie darunter. Wenn die Auflösung doch mal erreicht wird, dann teils auch nur per Checkerboard-Rendering, also mit einer kleinen Schummelei. Natives 4K trifft man nicht sehr häufig an, selbst die teurere Xbox One X schafft dies nicht immer, zwar deutlich häufiger, aber 4K und insebesondere 60 fps sind selbst für Microsofts Powerhouse Konsole eine Herausforderung. 8K ist die vierfache 4K Auflösung. Zudem werden die Spiele größer und aufwendiger, detailreicher und physikalisch komplexer. Eine Hybrid-Lösung zwischen Hardware-Power und Streaming klingt da ebenfalls vorstellbar. Ohne Schummeleien wird 8K nicht realisierbar sein. Es sei denn, Sony bezieht sich überhaupt nicht auf Games sondern auf Videos. Denn Filme, Serien oder Youtube Videos könnte die Konsole mit moderner Technik durchaus in 8K darstellen. Das Problem an der Sache dürfte nur der fehlende Inhalt sein, denn selbst 4K Inhalte sind noch nicht der Standard, im Filmsegment ist es eher nur den Liebhabern in Benutzung. Dazu sind 8K Fernseher noch sehr teuer. Stand heute ist 8K Unterstützung kaum zu gebrauchen, aber immerhin ist Sony für die Zukunft gerüstet.

Playstation Logo

Quelle: Sony

4. Raytracing

Der nächste kritische Punkt. Raytracing soll laut Cerny unterstützt werden, aber selbst auf PC’s steckt Raytracing noch in den Kinderschuhen. Besonders wenn Sony eine Konsole zu einem attraktiven Preis auf den Markt bringen möchte, dann kann Raytracing nur in abgespeckter Form funktionieren, denn es ist ein technisch enorm aufwendiges Verfahren das Ressourcen benötigt. In Kombination mit 8K kann man es auf der Playstation 5 wahrscheinlich nicht realisieren. Cerny’s Versprechen in dieser Hinsicht klingen etwas zu optimistisch. Vollständiges Raytracing wird auf der PS5 wahrscheinlich genauso oft anzutreffen sein wie natives 4K auf der PS4 Pro. 

5. 19-fache Laldegeschwindigkeit

Cerny begeisterte mit imposanten Ladezeiten des PS5 Developer Kits. Er gab an, dass eine Szene aus dem letztjährigen Spiderman Spiel auf der PS4 Pro eine Ladezeit von 15 Sekunden benötigte, während die kommende Konsole lediglich 0,8 Sekunden für dieselbe Szene brauchte. Das wäre fast die 19-fache Geschwindigkeit. Möglich sein soll das durch eine speziell angepasste SSD’s. In Relation muss man natürlich setzen, dass es sich um ein Spiel der aktuellen Generation handelt, die PS5 aber für die nächste Generation von Spielen gedacht ist. Sprich, wenn 8K auf Raytracing und größere Welten trifft, dann erhöhen sich auch widerrum die Ladezeiten. Nichtsdestotrotz sind das zunächst sehr tolle Werte! 

6. VR-Support

Dass Sony im Konsolenbereich der Vorreiter im VR-Segment ist, dürfte bekannt sein. Demnach überrascht es kaum, dass die PS5 laut Cerny auch das aktuelle PS VR Headset unterstützen wird. Allerdings ist ungewiss, ob es eine neue Version geben wird, aber im Zuge der neuen Spiele-Generation wäre es nur schwer vorstellbar, sollte Sony nicht auch PS VR 2.0 ankündigen.

Quelle: Sony

Preis, Release und weitere Gerüchte

So viel zur Faktenlage, aber es gibt natürlich auch noch unbestätigte Gerüchte. So etwa beim Preis, denn der wird wahrscheinlich höher ausfallen, als es bei der PS4 der Fall war. Im Interview mit Wired umging er die Frage, ob die PS5 mehr kosten werde als ihr Vorgänger. Auch die genannte Hardware spricht ganz klar für einen Preis über 400€. Denn wenn Sony im Media, bzw. Gaming Bereich auf 4K oder 8K Support setzt, dann muss ein UHD-Laufwerk verbaut werden, und die sind erheblich teurer als FHD-Laufwerke. Eine Konsole die 8K und Raytracing beherrschen soll ist ohnehin kaum für unter 500€ zu realisieren, nicht einmal die RTX 2080 Grafikkarte schafft es in Battlefield 5 etwa eine konstante Framerate von 60 fps darzustellen, wenn man die Grafikeinstellungen hochsetzt, in 4K Auflösung spielt und dann Raytracing auf höchste Stufe stellt. Zur Erinnerung, diese Karte kostet um die 1400 -1500€. Der Kompromiss? Grafikeinstellungen runter schrauben, Raytracing auf niedrig stellen und die Auflösung bei Full HD oder WQHD belassen. Die GTX 1080, eine Grafikkarte für 550-600€ schafft es zum Beispiel Full HD, hohe Settings und Raytracing auf niedrig oder auch noch Medium bei 60fps darzustellen, das ist die Schmerzgrenze. Falls Sony also nicht gerade eine 600€ Konsole auf den Markt bringt, müssen wir mit herben Einschränkungen rechnen, wenn Raytracing funktionieren soll, gerade wenn man von 4K Gaming spricht, geschweige denn 8K. Darin ist nicht einmal einberechnet, dass die Welten größer, die Texturen detaillierter und die Menge an KI’s größer werden wird. Auch eine SSD, die 4K Texturen abspeichern kann, ohne zu schnell voll zu werden, ist nicht gerade ein Schnäppchen. Bei Wired rechnet man angesichts der Hardware mit einem Preis von mindestens 499$, bzw. Euro. Darunter wird es kaum gehen, es sei denn Sony subventioniert massiv und riskiert Verluste, um die Hardware Verkäufe anzukurbeln.

Quelle: Sony

Ein weiterer Knackpunkt ist der Zeitpunkt. In diesem Jahr dürfen wir sicherlich mit der Vorstellung, aber nicht mit einem Release rechnen. Zudem hat es Sony überhaupt nicht eilig. Microsoft pocht viel mehr auf die neue Generation, schließlich wollen die Redmonder das Missverständnis mit der Xbox One möglichst bald wieder wett machen. Außerdem verkauft sich die PS4 noch prächtig genug. Allerdings liegt da auch die Gefahr. Sollte Microsoft mit der nächsten Xbox tatsächlich eine Fülle von Krachern bieten, wie damals mit der 360, gepaart mit einer Technik, die der PS5 mindestens ebenbürtig sein wird, dann darf Sony nicht zu lange warten. 2020 dürfte als es zwar soweit sein, aber die verbreitesten Launch Zeiträume für Konsolen sind November/ Dezember oder der März. 

Zuletzt gibt es das Gerücht, dass es eine neue Bezahlvariante geben wird. So soll es neben dem PS Plus Vorteil auch noch eine Version geben, die Zugang zu Beta’s oder Alpha’s zu Spielen gewährt, sowie private Game-Server ermöglicht. Das klingt interessant, die breite Masse dürfte jedoch kaum Interesse an einem solchen Modell haben, als Premium Variante zu PS Plus klingt es aber gar nicht so verkehrt. Ähnliche Gerüchte gibt esbezüglich Microsoft. Hier wird vermutet, dass Xbox Live Gold und der Xbox Game Pass ein gemeinsames Paket bekommen. Das klingt sogar noch wahrscheinlicher, da Microsoft seine Online Dienste massiv pusht. Eine Zusammenlegung von PS Plus und PS Now klingt zudem ebenfalls nicht ganz abwegig. Was unter den ganzen Gerüchten jedoch noch fehlt, ist das Stichwort Streaming. Wird es Teil der PS5? Das und noch vieles mehr liegt im Dunkeln, weswegen wir uns auf jeden Fall auf den Tag freuen dürfen, an dem die PS5 vorgestellt wird, und wir genau wissen, was die Konsole leisten kann.

 

Bildquelle: Sony

 

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