Early Access, Open Betas und Free Weekends – Stirbt die Spiele-Demo aus?

In den frühen 1990er Jahren boten viele Spielentwickler Demo-Versionen an. Gerade für kleinere Entwickler war dies eine gute Methode, den Bekanntheitsgrad zu steigern. Verbraucher hatten dadurch die Möglichkeit einen Probeabschnitt eines Spiels auszuprobieren, der normalerweise auf den ersten Abschnitt oder den Epilog des Spiels beschränkt war. Durch das Anspielen wurden Verbraucher animiert, das ganze Spiel zu kaufen.

In den frühen 1990er Jahren boten viele Spielentwickler Demo-Versionen an. Gerade für kleinere Entwickler war dies eine gute Methode, den Bekanntheitsgrad zu steigern. Verbraucher hatten dadurch die Möglichkeit einen Probeabschnitt eines Spiels auszuprobieren, der normalerweise auf den ersten Abschnitt oder den Epilog des Spiels beschränkt war. Durch das Anspielen wurden Verbraucher animiert, das ganze Spiel zu kaufen. Heute gehen Publisher anders vor. Viele biete unfertige Versionen ihrer Spiele, sogenannte Early-Access-Varianten. Hier bezahlen Gamer für unfertige Spiele. Diese befinden sich in einer frühen Version des Spiels und enthalten dementsprechend auch noch diverse Bugs, FPS-Probleme und weitere Fehler. Beispielsweise sind Features wie eine Multiplayer-Modus oft noch nicht enthalten. Die Vorabeinnahmen durch den Verkauf der frühen Version werden von den Entwicklern in die Programmierung des Spiels investiert.

Wurde früher ein Spiel entwickelt, gab es in der Entwicklungsphase sogenannte Beta-Tester. Deren Aufgabe war es, zum Teil kostenfrei, das Spiel zu testen und Bug-Reports für die Hersteller zu verfassen. Dieser Prozess hat sich nun gewandelt.
Durch den Early-Access sind die Vorabkäufer quasi die neuen Beta-Tester, die ihre entsprechenden Erfahrungen an den Hersteller weitergeben. Der Vorteil für das Entwicklerstudio liegt ganz klar in der größeren Anzahl an Testern. Wer sich für den Kauf einer Early-Access-Version entscheidet, bezahlt meist einen weitaus geringeren Preis als für das Endprodukt, erhält aber alle Spielrechte. Wenn sich der Entwickler entscheidet, das Videospiel zu veröffentlichen, kann die Vollversion ohne Mehrkosten weitergespielt werden. Ein Nachteil für den Gamer besteht darin, dass wenn das Spiel nicht veröffentlicht werden sollte, ihr euer Geld nicht zurückerhaltet.

Quelle: Pixabay

Anders sieht es bei Crowdfunding aus. Hier wird das Spielprojekt durch Gruppenfinanzierung ermöglicht. Das heißt, ihr spendet einen gewissen Betrag bei Kickstarter und ähnlichen Plattformen für ein bestimmtes Projekt. Wird das Spiel nicht veröffentlich, erhaltet ihr in aller Regel euer Geld zurück. Eine Branche die sich nach wie vor dem Marketingtool Demo bedient ist die Glücksspielindustrie. Insbesondere Online-Casinos vergeben eine Reihe von Boni und Free Spins, was freilich dazu führen soll, Neukunden anzulocken. Bietet ein Casino einem Spieler solche Freispiele an, kann dieser bereits mit echtem Geld spielen, ohne dabei eigenes Geld aufwenden zu müssen. Selbstverständlich ist eine Gutschrift auf das Benutzerkonto an Bedingungen gekoppelt. Die meisten Free Spins müssen zum Beispiel innerhalb einer Stunde aktiviert werden. Innerhalb dieser Periode müssen entsprechend hohe Gewinne eingefahren werden, damit eine Gutschrift erfolgt.

Auch auf dem Videospielemarkt gibt es immer wieder die Möglichkeit, Spiele kostenlos zu testen. Bei diesen sogenannten Free Weekends handelt es sich einfach um Tage, an denen die Vollversion eines Spiels gänzlich kostenfrei gespielt werden kann. Der Name rührt daher, dass das Freispielen meist über das Wochenende stattfindet. Wer durch das Probezocken angefixt wird, kann also gleich am Montag in die Läden rennen, das Spiel kaufen und weiterspielen. Insgesamt aber wurde das Angebot an Spiele-Demos aber doch deutlich eingeschränkt und nimmt zusehends ab. Viele Entwicklerstudios bieten zwar immer noch Demos an, oft aber erfolgt die Veröffentlichung stark zeitverzögert zur Vollversion, sodass sie als Kauf-Orientierung eher weniger dienen. Wer aber einfach nur ohne finanziellen Aufwand zocken möchte, der findet nach wie vor eine Möglichkeit.

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