Ein würdiges Ende? Resident Evil: Revelations 2 – Episode 4 + Bonus Episoden im Test

Quelle: Capcom

Die letzte Schlacht will geschlagen werden. Capcom lädt zum letzten Abschnitt von Resident Evil: Revelations 2 ein. Ob Episode 4 an den Aufwärtstrend der vorigen Episoden klammern kann klärt unser Test! 

Spute dich! 

Wie üblich startet das Spektakel mit Moira und Claire. Das Geschehen reiht sich nahtlos an die letzten Ereignisse und ummantelt uns weiter die Geschichte rund um „die Aufseherin“ und ihr Vorhaben. Aber wenn man Gameplay mit einem Wort beschreiben müsste, dann würde ich „Flucht“ nehmen. Denn genau das, und nur das erwartet euch. Rund herum stürzt alles in sich zusammen und ihr müsst die Beine in die Hand nehmen um lebend aus dem Chaos zu entkommen. Nach einer 15-20 minütigen Laufpassage endet das erste Kapitel also schon.  

Claire und Moira haben leider nur einen sehr kurzen Auftritt
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Und das ist aus Relevanz zur Story vielleicht nicht schlecht, passt aber so gar nicht in das ohnehin fragwürdige Episodenformat. Gerade nachdem die letzten Teile an Spielzeit zunahmen, war ich von dem ganz unterhaltsamen Kurztrip doch etwas enttäuscht, da man aus dem Strang der Geschichte somit schnell wieder herausgerissen wird. 

Dann halt mit Barry 

Mit einer kleinen Portion Sorge im Gepäck wagte ich mich in das Barry/ Natalia Kapitel. Gott sei Dank zu Unrecht. Denn hier bekommt der Spieler wieder das geboten, was mich auch in den anderen Episoden begeistern konnte und feuert dabei die ganze Breitseite an Spielmechaniken ab.  

Etwas mehr Rätsel hätten es sein dürfen, denn die wenigen machen immerhin einiges her
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Wir bewegen uns auch wie zuvor durch dunkle, Fabrik ähnliche Gebäude. Das knüpft spielerisch an die vorigen Abschnitte an. Barry ist der Mann fürs Grobe, Natalia hilft uns bei der Findung von Schwachstellen bei den Gegnern und kraxelt unter so manchen Spalt. Das spielt sich gut, aber ohne frischen Wind. Willkommen sind da die wenigen aber interessanten Rätsel. Auf einem Kran etwa müssen wir Plattformen verschieben um voran zu kommen, in Kellergewölben gilt es giftige Dämpfe zu beseitigen um zum finalen Kampf zu gelangen. 

Aber wo wir schon bei den Kämpfen sind. Davon gibt es einige! Aber man schafft dennoch eine gute Balance zwischen Kampf Abschnitten und Erkundungstouren. Es tauchen auch vermehrt schwere Brocken auf, für die man besonders auf die recht einseitige Methode zurückgreifen muss, auch hier wieder den schwachen Punkt auszumachen und mit ein paar gezielten Schüssen den Spuk zu beenden. Aber Spaß macht das trotzdem. 

Ein kleiner Favorit im Spiel ist der Besuch einer Villa. Resident Evil Fans der ersten Stunden werden dabei sofort an das alte Herrenhaus denken müssen und sich sofort wohl fühlen. Tatsächlich spielt sich der Abschnitt wie ein Resident Evil vergangener Tage. Sowohl atmosphärisch als auch spielerisch der überzeugendste Part im Spiel. Hier ist Gruseln angesagt und zwischendurch sind gut platzierte Action-Szenen die einem kurz aus dem beklemmenden Ambiente heraus ziehen. 

Na wer muss da auch an ein gewisses Haus aus Teil 1 denken?
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Und das Bild um die Story rundet sich nun auch ab und der letzte Kampf rückt näher und der hat es noch einmal in sich. Ein fieses Biest und alle Facetten die ein guter Bosskampf bieten muss. Ohne zu viel verraten zu wollen, aber sowohl der Rambo in euch, als auch der Scharfschütze wird hier glücklich gestellt. 

Und so endet Resident Evil: Revelations 2 dann auch, aber natürlich, ein Cliffhanger darf nicht fehlen. Ob man hier ansetzt für einen möglichen dritten Teil der Revelations Reihe, oder ob gar Resident Evil 7 schon daran anknüpft bleibt abzuwarten. 

Die üblichen Schwächen 

Gewohnt schwach ist die Grafik. Die meistens etwas matschigen grau-braunen Texturen sind erwartungsgemäß wieder kein Hingucker. Auch die Effekte sind bestenfalls Durchschnitt. Aufgrund der schon grafisch schwachen ersten drei Episoden war hier aber abzusehen, dass sich nichts ändern wird. 

Noch schlechter sind dagegen die deutschen Synchronisationen. Da gerade der Abschluss des Spiels mit Cutscenes und Zwischensequenzen aufwartet, machen sich die Mängel bei der Vertonung besonders bemerkbar. Insgesamt wirkt auch die ganze cineastische Inszenierung dort sehr B-Movie like, einfach wie ein Trash Film. Das wirkt beinahe unfreiwillig komisch. 

Dagegen wirkt die Musikuntermalung schon fast meisterlich. Gerade im bereits genannten Villa-Abschnitt trumpft die dezente und passende Soundkulisse voll auf. Ein Stöhnen in der Ferne, ein Schleifen in der Stille, oder dramatische Musik. Resident Evil Revelations 2 macht einiges für die Ohren her. 

Extrawürstchen 

Aber fertig sind wir mit Revelations 2 noch längst nicht. Es gibt nämlich noch zwei Bonusepisoden für Resident Evil: Revelations 2, die beide zusammen nochmal ein bis zwei Stunden für Unterhaltung sorgen können. Ein Bonus Strang wird von Natalia gespielt, genauer gesagt von der hellen und dunklen Natalia. Hier liegt der Fokus komplett auf Schleichen, sogar die Hellseherei entfällt bei der hellen Natalia. Somit bietet man hier gute Stealth Unterhaltung, falls man darauf steht, denn jedermanns Sache ist das nicht. 

Das Finale von Revelations 2 sorgt für Dramatik
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Die zweite Bonuskampagne spielt sich dagegen wie der Raid-Modus. Mit Moira und einem mürrischen, alten Bekannten aus Episode 3 gilt es der Menge an Gegnern Herr zu werden. Zuvor müssen jedoch Tiere erlegt werden, damit man genug Nahrung für den Tag hat. Schade, dass man sich auf diesen Survival Aspekt nicht weiter ausgedehnt hat, da wäre wirklich einiges mehr drin gewesen. Die beiden Bonus Episoden bieten somit völlig unterschiedliche spielerische Ansätze, können aber dennoch nette Unterhaltung bieten.  

Zudem lädt der Raid-Modus wieder zum Ballern ein. In bekannter Manier muss man entlang von Schlauchleveln Gegner besiegen, für deren Kill man je nach Art Punkte erhält. Je besser man abschneidet, desto mehr können wir unseren Charakter und sein Inventar aufwerten. Für Freunde von Arcade-Shooter-Action ein mehr als nur kurzer Ausflug. 

Fazit 

Episode 4 kann leider nicht an die bessere dritte Episode anknüpfen. Der Claire/ Moira Part fällt unangenehm kurz aus und bietet im Kern nur eine einzige große Flucht-Szene. Besser macht es da das Barry-Kapitel, indem wieder scharf geschossen werden darf, aber auch darf man sich gruseln und in den wenigen Rätseln wird auch wieder viel gegrübelt. Die Villa ist als kleiner Nostalgiebonus das kleine Highlight. Insgesamt bietet mir die Episode 4 jedoch von allem etwas zu wenig, auch wenn es das was es macht gut umsetzt. Technische Mängel machen sich noch stärker bemerkbar als zuvor, immerhin macht die wieder sehr tolle Soundkulisse einiges wett. Zudem stört der arg trashige Stil in den Sequenzen. Dennoch liefert Capcom einen würdigen Abschluss von Resident Evil Revelations 2, der mit einem tollen Bossgegner und einem kleinen Cliffhanger Hoffnung auf eine spannende und rosigere Resident Evil Zukunft macht.  

 

Hier geht es zu meinen Tests der weiteren Episoden von Resident Evil: Revelations 2

Episode 1

Episode 2

Episode 3

 

 

Quelle: Capcom

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