Bound by Flame: Das Action-Rollenspiel bei uns im Test

Grafik


Die Grafik ist vor allem in einem RPG bei weitem nicht der wichtigste Punkt. Allerdings ist das, was wir hier geboten bekommen sehr enttäuschend. Das Spiel läuft in nativen 1080p und mit 30-60 FramesPerSecond. Hier ist schon der erste Punkt. Seit wann sind Unterschiede von 30 FPS, eine „stabile“ Framerate? In geschlossenen Gebieten läuft das Spiel butterweich mit 60 Frames. Läuft man aber beispielsweise aus einer Höhle raus ans Tageslicht und steht im Wald, gehen die FPS drastisch auf 30 runter. Das macht sich auch im Gameplay sehr bemerkbar. Gerade weil Bound by Flame kein Open-World-Titel ist, haben wir weitaus mehr erwartet. Die Grafik ist eher PS3-Niveau, damit ist allerdings nicht etwa Last of Us gemeint, sondern Spiele, die auf der Last Gen schon nur mittelmäßige Grafik hatten.

Die Texturen der Gräser und Wiesen, sind im Jahre 2014, teilweise echt nicht mehr vertretbar. Das Charaktermodell hat Stärken und Schwächen. Waffen sehen ziemlich gut aus, Gesichter hingegen sehr veraltet. RPGs der letzten Generation haben das schon besser gemacht, so zum Beispiel Dragons Dogma und Witcher.

Natürlich braucht ein RPG nicht die Top Grafik. Ein Dark Souls sieht auch nicht gerade gut aus und wird von RPG Fans trotzdem vergöttert. Aber Dark Souls hat ein grandioses Gesamtpaket, was Bound by Flame leider nicht von sich behaupten kann.

Schon in den ersten Sekunden im Spiel, fällt einem etwas komisches an der Grafik auf. Betrachtet man die Texturen der Gräser und Felsen genauer, wirkt es wie ein Cel-Shading-look. Cel-Shading wird in Spielen benutzt, um die Grafik Comic ähnlich wirken zu lassen. Nun, wir können nicht bestätigen, dass es sich hier wirklich um Cel-Shading handelt. Falls die Entwickler nicht die Absicht hatten es so aussehen zu lassen, ist auf jeden Fall etwas falsch gelaufen. Denn die Texturen sind nichts Halbes und nichts Ganzes. Auch Bugs haben bereits in den ersten Stunden des Spiels nicht auf sich warten lassen. So kann es mitten im Kampf vorkommen, dass aufgrund einer ungünstigen Kameraverschiebung, die komplette Welt ausgeblendet wird und man nur noch sich und die Gegner in einem schwarzen Nichts wiederfindet.

Trotzdem gibt es einige Level im Spiel, in denen eine gute Atmosphäre herrscht. Vermischt mit dem Leveldesign und dem Soundtrack, wirkt es leider viel zu selten etwas episch und der Spieler bekommt das zu sehen, was Spider Studios wahrscheinlich wirklich übermitteln wollten.

 

Sound


Der Sound in Bound by Flame hat ebenfalls einige Stärken, aber auch Schwächen. Der Soundtrack ist sehr gut und passt zu einem RPG Abenteuer. Die Soundkulisse, der Wind und das Vogelgezwitscher sorgen dafür, dass die Welt etwas realer wirkt. Mit dem von mir benutzten Sony 7.1 Virtual Surround Sound Headset, lassen sich die Geräusche aus jeder Richtung deuten und der Spieler fühlt sich wie mitten im Geschehen.

Beim Kampf habe ich richtig wuchtige Schlaggeräusche vermisst. Vor allem beim Kampf mit einem Großschwert. Die Dolche, welche auf Schilder prallen, hören sich teilweise an, als würde man mit einer Gabel auf einem Teller herumkratzen. Die Feuerzauber hingegen wirken sehr groß und machtvoll.

Nun kommen wir zum schlimmsten Teil. Die deutsche Synchronisation. Sie ist so langweilig und herzlos gesprochen, wie ich es selten in einem RPG erlebt habe. Die deutschen Sprecher hatten anscheinend keine Ahnung, für was sie da gerade ihre Stimmen hergaben. Alle Nebencharaktere hören sich besser an, als unser Held und das obwohl auch die NPCs sehr schlecht synchronisiert sind. Falsche und sinnlose Betonungen der Wörter in total unpassenden Momenten. Das trägt stark dazu bei, dass man die Welt nicht ernst nehmen kann und oft kopfschüttelnd vor dem TV hockt.

Die Kulisse und der offizielle Soundtrack, retten Bound by Flame immerhin Soundtechnisch etwas.

 

Fazit


Auch wenn das Spiel kürzer war als erwartet, hatte ich, vor allem mit dem Kampfsystem, einiges an Spaß. Jedoch wurde der Spaß oft durch die schlechte Synchronisation und der teilweise grauenvollen Grafik gebremst. Ich hätte mir eine offenere Welt gewünscht. Wenigstens ein paar Nebenwege hätten dafür gesorgt, dass man sich als Teil einer großen Welt fühlt. Die Bosskämpfe haben mir Spaß gemacht, waren teilweise aber einfacher als normale Gegnergruppen, was meiner Meinung nach sinnfrei ist. Auch die Story hat sich anfangs interessant angehört, war allerdings schon vorbei, bevor man sie richtig erleben konnte. Bound by Flame ist kein Must-have Spiel, trotzdem denke ich, dass der Titel ganz interessant für Zwischendurch ist. Es war viel mehr Potential im Grundgedanke. Leider hat man es nicht geschafft, dieses Potential ins Spiel zu übertragen. Wenn ihr die Möglichkeit habt und angetan seid, greift zu. Spaß werdet ihr damit für einige Stunden sicherlich haben, allerdings solltet ihr hier kein Blockbuster-RPG erwarten.

 

Inhaltsverzeichnis:

Quelle: BoundbyFlame.com | Olivier Deriviere Youtube

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