Präsentation (Grafik & Sound)
Lustigerweise könnte man die Rezension bezüglich der Grafik aus meiner Ayesha Review zitieren, in Escha & Logy gibt es nämlich in dieser Hinsicht keinen wirklichen Fortschritt – Schlecht oder gut? Einerseits wurde der süße Grafikstil mit Cel-Shading übernommen, die Umgebung hat einen sehr individuellen Charme und zeigt ganz klar, dass man ein J-RPG spielt. Eine winzige Verbesserung auf technischer Seite gibt es ebenfalls: In Ayesha fiel die Framerate öfters mal in der Stadt oder generell, wenn viel auf dem Screen los war; bei Escha & Logy konnte ich während meiner Testzeit derartiges nicht feststellen.
Jetzt kommt jedoch die schlechte Seite: Kein Fortschritt, also immer noch die gleichen Probleme. Verwaschene & grob-platzierte Texturen, Treppen-Effekt und ungenaue Weitsicht, welche einfach nicht schön aussieht. In Werbe-Postern wurde zudem noch damit geworben, dass die Animationen (vorallem Mimik und Mund-Sychro) in keinem Atelier-Titel bisher so detailliert seien; leider eine komplette Lüge und schlichtweg Betrug: Animationen sind nach wie vor so hölzern, wie man sie aus Ayesha kennt. Obwohl die Gesichtsausdrücke zwar ganz hübsch sind, haben sie weiterhin etwas steifes an sich, was mir schon beim Vorgänger negativ auffiel.
Der Sound ist wohl der größte Pluspunkt am Spiel und zeigt sich fast schon fehlerfrei: Unglaublich überzeugende Tracks, bei denen man sich öfters gedankenverloren vor dem Bildschirm wiederfindet, während man genüsslich der Musik lauscht. Ob in der Stadt oder während dem Kampf, sound-technisch wurde hier viel Arbeit reingesteckt.
Die japanische Sprachausgabe ist ebenfalls top-tier und wird Fans der japanischen Kultur definitiv zufriedenstellen; der englische Pendant ist jedoch nicht zu verachten, hier wurde ebenfalls Wert auf überzeugende Synchron-Sprecher gelegt (bevorzuge die jap. Sprachausgabe trotzdem).
Fazit
Ich musste Atelier Escha & Logy: The Alchemists of the Dusk Sky mit einem neutralen Gesichtsausdruck spielen, denn: Einerseits gefällt mir der Grafikstil, der wunderschöne Soundtrack, die entspannte Atmosphäre zwischen den Charakteren und die Liebe zum Detail, was das Synthetisieren angeht. Dennoch gibt es im Vergleich zu Atelier Ayesha teilweise weniger oder überhaupt keinen Fortschritt: Die Synthese ist zwar detailliert und interessant, bietet aber überhaupt nichts Neues! Grafisch gab es keinen Schritt nach vorne! Die Story hat gute Aspekte, bietet aber einen zähen Start und belohnt am Ende nicht unbedingt mit einem interessanten Höhepunkt. Sachen wie der jährliche Basar oder die Erinnerungs-Punkte aus Atelier Ayesha gibt es in der Form oder gar überhaupt abgeändert nicht, hätten dem Spiel aber gut getan. Escha & Logy ist definitiv kein J-RPG mit knallhartem & komplexen Kämpfen und Achterbahnfahrten in Sachen Story & sollte daher vermieden werden, wenn man nach einem derartigen Spiel sucht. Wer jedoch dagegen unglaublich viel Spaß mit der Thematik des Synthese-Prozesses haben könnte oder schon in Ayesha gerade dieses Feature sehr interessant fand, dem könnte ich diesen Titel eher empfehlen.
Inhaltsverzeichnis:
- Seite 1 – Einleitung & Story
- Seite 2 – Gameplay
- Seite 3 – Präsentation & Fazit
