Vikings: Wolves of Midgard – Wikinger-Spektakel im Test

Nach For Honor behandelt jetzt ein weiterer Titel das Wikinger-Szenario. Vikings: Wolves of Midgard ist allerdings im Vergleich ein Action-Rollenspiel. Wie es sich im Vergleich zur Konkurrenz schlägt, das verraten wir euch im Test.

Genre-Nachschub für Itemsammler!

Mein favorisiertes Genre hat einen neuen Ableger erhalten. Nach zahlreichen Spielstunden in Action-Rollenspielen wie Diablo 3 oder zuletzt The Incredible Adventures of Van Helsing haben wir bereits Themen wie Fantasy und Vampire abgedeckt. Vikings: Wolves of Midgard widmet sich wie der Name bereits vermuten lässt den Wikingern. Seit Ankündigung für mich ein sehr interessantes Szenario worauf ich lange warten musste. Ob sich meine Wünsche nach schlagkräftigen Muskelmännern und auch Frauen erfüllt haben, das erfahrt ihr in meinem Testbericht.

Die Wikinger kommen

Die Entwickler von Games Farm und Publisher Kalypso haben einen guten Riecher bewiesen. Auf den Konsolen mangelt es immer noch an Action-Rollenspielen. Dazu ein unverbrauchtes Szenario in diesem Genre, was kann da schon schiefgehen? Im Spiel angelangt beginnt direkt die Action. Nachdem ihr euch auf die Jagd begeben habt, greifen zahlreiche Kreaturen euer Heimatdorf Ulfung an. Leider kommt eure Rettung zu spät und ihr könnt nicht jedem Bewohner das Leben retten. Auch der Häuptling wird überwältigt und kurzerhand schlüpft ihr in dessen Rolle. Von nun an müsst ihr das Dorf wiederaufbauen und dafür sorgen, dass es den verbliebenen Personen gut geht.

Welche Waffe hätten Sie denn gern?

Bevor die Geschichte allerdings startet könnt ihr das Geschlecht eures Charakters auswählen und einige optische Änderungen vornehmen. Verschiedene Klassen gibt es nicht, denn ein Wikinger kann im Spiel sowohl mit Zweihandwaffen, Einhandwaffen, Bogen und Stab umgehen. Bei letztgenannter Waffe spielt dann auch die Magie eine Rolle. In verschiedenen Fertigkeitsbäumen könnt ihr eure gesammelten Punkte verteilen, aber zu jeder Zeit mit jedem Waffentyp im Kampf agieren. Ich habe mich beim ersten Durchlauf für den Kampf mit zwei Einhandwaffen (Dual-Wielding) entschieden und in meinem zusätzlichen Waffenslot einen Stab für das Wirken von Zaubern platziert. Nach einigen Spielstunden stand ich nämlich vor Gegnern die hohe physische Resistenzen aufwiesen und ich allein mit meinen beiden Knüppeln nicht mehr viel ausrichten konnte. Ein Eis- oder Feuerzauber wirkt da Wunder.

Vikings: Wolves of Midgard macht einige Dinge anders als die Konkurrenztitel. Allein der Fakt, dass ihr euer Heimatdorf wiederaufbauen müsst bringt neue Spielmechaniken in das Genre. Zertrümmert ihr beispielsweise Hütten oder sonstige Gerüste, dann erhaltet ihr Holz und Eisen. Mit diesen könnt ihr dann zurück in das Dorf gehen und dort die Gebäude des Waffen- oder Rüstungsschmieds erneuern. Hinzu kommen später auch noch weitere Optionen wie ein Schmuckhändler oder der Runenverzauberer. Solltet ihr die Gebäude weiter ausbauen, dann erhaltet ihr als Belohnung Zugriff auf bessere Gegenstände und die Möglichkeit neue Ausrüstung herzustellen.

Folgen wir meinem Beispiel mit dem Einsatz von zwei Einhandwaffen so ist mir neben dem Schaden natürlich auch die Angriffsgeschwindigkeit wichtig. Wohlmöglich bräuchte ich bei einem Wolf nur einen Schlag mit einer Zweihandwaffe währenddessen ich mit meinen beiden Hammern/Äxten/Schwertern mehrere Hiebe benötige. Spürbar werden die Waffen auch in Form von Trefferfeedback. So fliegt ein kleiner Kobold, den ihr mit einem riesigen Hammer angreift gerne einmal ein ordentliches Stück über die Karte. Bei einem Bogen sieht dies natürlich anders aus. Solltet ihr vor einem großen Jatun oder Troll stehen, dann kann es auch umgekehrt laufen.

Achtung, knifflige Bossgegner!

Die unterschiedlichen Gegnertypen erfordern auch ab und an verschiedene Vorgehensweisen. So gibt es Gegner mit einem Schild, die ihren Schwachpunkt am Rücken besitzen. Hier nutzt ihr dann Flächenangriffe oder Magie, um effektiv zu sein. Resistenzen und mögliche Schwachpunkte werden euch aber bei Bossgegnern auch unterhalb deren Namen stets angezeigt. Grundsätzlich wartet ein solcher Boss am Ende jeder Mission auf euch. Interessant ist hier die Vielfalt in den Kämpfen, da stumpfes Prügeln meist nicht ausreichend ist und ihr wohlmöglich schnell die Reise nach Walhalla antreten werdet. Bei einigen Kreaturen kam ich mir schon fast vor wie bei einem Raid oder Dungeon in World of Warcraft. Man muss die Gegner analysieren und geschickt deren Angriffen ausweichen. Gleichzeitig muss man aber die eigenen Attacken abpassen und mögliche Schwachpunkte ausnutzen. Ein anschauliches Beispiel ist etwa ein Zauberer, der zwischen verschiedenen Felsbrocken teleportiert und ihr diese Felsbrocken zerstören müsst, damit ihr ihm auf dem Boden einheizen könnt.

Ein Feature, welches nicht unerwähnt bleiben soll ist das Klima in Vikings: Wolves of Midgard. Die verschiedenen Wettertypen wirken sich auch auf euren Charakter aus. Solltet ihr zuviel Zeit in der eisigen Kälte verbringen, dann droht die Gefahr einer Erfrierung. Abhilfe schaffen Lagerfeuer, die auf der Karte angezeigt werden und zur Wärmung dienen. Im Spielverlauf werdet ihr auf verschiedene Bedingungen in unterschiedlichen Zonen treffen. Abseits der Missionen könnt ihr auch Götterprüfungen absolvieren, wo ihr gegen mehrere Gegnerwellen bestehen müsst. Je nachdem wie weit ihr kommt, werdet ihr dann mit verschiedenen Belohnungen ausgestattet.

Was die Spielmodi angeht, habt ihr die Auswahl zwischen vier verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Zusätzlich gibt es den sogenannten Walhalla-Modus, der dem Hardcore-Modus in Diablo 3 entspricht. Segnet ihr einmal das Zeitliche, dann ist das Spiel zuende und ihr müsst komplett neu beginnen. Grafisch ist der Titel nett anzusehen und beinhaltet auch einige schicke Details in den verschiedenen Gebieten. Die Vielfalt an Gegnern mitsamt dessen Design ist gut gewählt und auch die verschiedenen Ausrüstungsteile vor allem Waffen machen optisch etwas her.

Wer nicht alleine auf die Jagd gehen möchte, der kann zudem den Online-Mehrspieler nutzen. Etwas enttäuscht bin ich aber von den Auswahlmöglichkeiten, so trete ich zufallsmäßig einem anderen Spieler bei und bei 4 von 5 Spielen war der andere Spieler einige Missionen hinter mir. Ich konnte dann natürlich Hilfestellung leisten, aber für meinen Spielfortschritt war das nicht sehr hilfreich abseits der gesammelten Erfahrungspunkte und Gegenstände. Leider ist kein Couch-Koop an einer Konsole möglich, lediglich über eine LAN-Verbindung können Spieler sich hier vergnügen.

Fazit

Vikings: Wolves of Midgard hat mich voll in seinen Bann gezogen. Man neigt zu Vergleichen mit der Konkurrenz, aber die frischen Spielmechaniken wie der Wiederaufbau des Dorfes sowie die Wetterverhältnisse im Genre der Action-Rollenspiele sorgen für Langzeitspielspaß. Wer von Diablo genug hat oder am Wikinger-Szenario interessiert ist, der sollte sich diesen Titel nicht entgehen lassen.

Good

  • tolles Wikinger-Szenario
  • knifflige Bossgegner
  • neue Spielmechaniken für altbekanntes Genre
  • Mehrspieler-Modus...

Bad

  • ...aber leider nicht an einer Konsole
8

Toll

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