Im Test: Star Fox Zero – Wir nehmen Platz hinter dem Arwing

Ach ja endlich hatte Nintendo es geschafft und vor kurzem Star Fox Zero von Platinum Games für die Wii U veröffentlicht. Gerade Fans die schon seit Beginn der Serie auf dem Super Nintendo die Abenteuer von Fox McCloud verfolgen sind gespannt darauf zu wissen wie es sich hinter dem Knüppel des Arwing anfühlt, ob wir den gleichen Spielspaß haben wie im SNES und N64 Teil, oder ob es eher wird wie eines der GameCube Titel. Nun ja, ich selber hatte in der Vergangenheit nur wenig Erfahrung mit der Reihe gesammelt, ob ich als Neuling dennoch Spaß hatte, oder der Arwing herrenlos durch das weite Weltall fliegt, erfahrt ihr hier!

Moment das kennen wir doch

Quelle: Nintendo

Geschichtlich bietet Star Fox Zero nicht wirklich neues und ist eher ein Remake der alten Titel. Der Bösewicht Andross bedroht das Lylat System und hat mit Hilfe eines Komplizen unter anderem Fox‘ Vater getötet. Fox McCloud stellt ein neues StarFox Team zusammen aus seinen Freunden Slippy Toad, Falco Lombardi und dem ehemals guten Freund seines Vaters Peppy Hare. Unter dem Kommando von General Pepper geht es darum das Lylat System von der Herrschaft durch Andross zu befreien und man macht sich dazu auf zu dem Hauptstützpunkt des Bösewichts.

Die Story ist also für Kenner der Serie nichts neues und auch nicht wirklich spannend oder überraschend erzählt. Sie ist halt ein nettes Beiwerk, dass den Rahmen des Spiels ausmacht. Zwar wird alles um einiges besser erzählt und natürlich auch in hübsch aufbereiteter Grafik, aber mehr ist es auch nicht. Der Hauptaugenmerk des Titels liegt vor allem auf das Gameplay und hier ist Nintendo ein echtes Wagnis eingegangen.

Schau auf den Fernseher, nein auf das Pad oder halt nein....

Quelle: Nintendo

Eigentlich steuert sich der Star Fox Zero gar nicht mal schlecht. Linker Stick bewegen, mit einem Knopfdruck Laser abfeuern oder chargen, ein anderer für die Smartbombs und noch einer für den Looping. Natürlich darf auch die Barrel Roll zum Ausweichen nicht fehlen. Doch leider ist es am Ende nicht so einfach wie man denkt.

So ist die Steuerung noch relativ einfach, aber in Kombination mit dem Zielen wird alles ein wenig komplex. Denn letzteres funktioniert dadurch, dass das Fadenkreuz über Stick und gleichzeitig Bewegungssensoren des Wii U Gamepads gesteuert werden. Das wäre ja noch nichtcmal das große Problem, dieses ergibt sich eher aus der Benutzung beider Bildschirme.

Im Normalfall seht ihr auf dem Fernseher euer Raumschiff von hinten und könnt euch gut im All umschauen oder auch ein Ziel aufschalten, was aber dann nicht gleichzeitig in eurem Fadenkreuz ist, sondern lediglich zur besseren Markierung dient. Das Zielen selber ist zwar dort auch möglich, funktioniert aber nicht akkurat. Dieses wird auf dem Gamepad eher gemacht.

Quelle: Nintendo

Dort seht ihr in der Regel nämlich die Cockpit Ansicht des Raumschiff. Habt zwar einen kleineren Blickwinkel aber das Zielen mittels Bewegungssteuerung ist weit genauer und auch immersiver. Jedoch hat man auch weitaus weniger Informationen was um einen rundherum geschieht, wenn man sich nur auf die Cockpit Ansicht konzentriert. Daher bleibt es eigentlich unumgänglich, dass man andauernd zwischen beiden Bildschirmen hin und herwechselt und dies kann gerade in den ersten Stunden sich hektisch und konfus anfühlen.

Nintendo bietet hier leider auch keine wirkliche Alternative, sondern hat das Gameplay darum rumgebaut. Dies merkt man schon, dass man zwar die Ansicht auf dem Fernseher auch switchen kann, aber Ansagen der Kameraden aus den anderen Raumschiffen kommen zwangsweise aus dem Lautsprecher des Wii U Gamepads. Auch das Ausschalten des Gyrosensors ist zwar möglich, aber dadurch wird das Zielen mit dem rechten Stick relativ langsam, was in den schnellen Gefechten behinderlich sein kann. Leider kann auch das Tutorial einem nicht dabei helfen sich schnell daran zu gewöhnen.

Nicht nur im Arwing seid ihr unterwegs

Quelle: Nintendo

Da es nur im Arwing langweilig wird, gibt es natürlich auch Abwechslung in den Missionen. Dabei sind letztere meistens aufgebaut nach dem Schema: Flug auf Schienen, Freiflug und dann Boss zerstören. Nicht unbedingt abwechslungsreich aber auf Grund der verschiedenen Umgebungen dennoch hübsch.

Da ihr nun aber auch mal in Raumschiffe fliegt oder auf dem Boden unterwegs seid, braucht ihr auch andere Fahrzeuge. Da gibt es einen Schwebepanzer, getauft auf Landmaster, einen Walker und eine Drohne namens Gyrowing.

Diese steuern sich mit einer ähnlichen Kombination aus Sticks und Gyrosensor, wobei dennoch das Spielgefühl ein anderes ist. Eigentlich schön, da es so Abwechslung bietet, andererseits auch problematisch, da man immer wieder umdenken muss, wenn man den Arwing in den Walker transformiert.

Technik, Grafik und mehrmals Durchspielen

Quelle: Nintendo

Wenn man sich nun so schwer tut mit dem doppelten Bildschirm, warum haben die Entwickler ihn dann zwangsweise eingebaut? Das ist natürlich eine Frage bei der wir nur spekulieren können, ob es darum geht das Gamepad mal wieder auszunutzen oder keine Ahnung. Die Idee ist an sich ja auch nicht schlecht nur fühlt sich die Umsetzung nicht so schön an, gerade wenn dadurch andere Teile des Spiels drunter leiden müssen.

Hierbei spreche ich insbesondere die Grafik an. Das Spiel ist bei weitem nicht häßlich, gerade die Explosionen und Gefechte mit den Lasern sind toll. Aber ansonsten ist der Titel doch relativ detailarm in den Leveln mit teilweise matschigen Texturen. Dies wurde wohl in Kauf genommen, da der Titel auf beiden Bildschirmen in 60fps laufen soll. Dies wird auch die meiste Zeit erreicht, leider jedoch nicht immer.

Quelle: Nintendo

Jedoch gibt es zwei Sachen, die man durchaus positiv hervorheben sollte. Zum einen sind da die Bosskämpfe, die durchaus Spaß machen, durchdachte sind und auch fordernd. Egal ob Riesenspinne oder große Angriffsplattform. Zweitens kann man das Spiel auch mehrmals durchspielen und entdeckt immer was neues. Ein Durchgang dauert ungefähr vier bis sechs Stunden, aber da man an verschiedenen Stellen des Spiels sich für einen Abschnitt entscheiden muss, sieht man den anderen erst im nächsten Durchlauf. Wer dann noch einen Freund hat, hat richtig Spaß. Dann kann einer mit dem Gamepad den Arwing steuern, während der andere mittels Pro Controller die Bordkanonen bedient. Dies macht Spaß zu zweit und das ganze auch einfacher.

Fazit

Was soll ich als Star Fox „Neuling“ sagen? Es wird nicht mein Lieblingsspiel, aber hassen tue ich es auch nicht. Der Titel hat durchaus Potential und mir auch Spaß gemacht und typisch für Platinum Games gibt es etwas außergewöhnliches. Doch ist die Steuerung in den ersten Stunden alles andere als intuitiv und gerade beim ersten One on One Dogfight hab ich mich echt schwer getan mit dem Zielen und gleichzeitig dem hinterher fliegen. Wenn man sich daran dann aber gewöhnt hat, macht das Spiel wirklich Spaß. Gerade die tollen Bosskämpfe und der Coop Modus haben mich motiviert, ganz abgesehen davon, dass der Titel auch mehrmals durchspielbar ist, auch wenn die Spielzeit an sich relativ Kurz ist. Somit ist der Titel solide zu nennen und hätte durchaus mehr Potential gehabt, gerade wenn man stat eines Remakes doch den Mut gehabt hätte einen komplett neuen Teil zu entwickeln. Mal abwarten, ob wir ein wirklich neues Star Fox auf der neuen NX von Nintendo sehen werden.

Good

  • Coole Bosskämpfe
  • Endlich wieder Star Fox Feeling
  • Neue Inhalte
  • Coop Modus

Bad

  • Steuerung am Anfang ungewohnt und komplex
  • Nur Remake der Story
  • Texturen relativ detailarm
  • In Missionsbriefing kaum Bewegung
7.6

Gut

Gamer aus Leidenschaft, Nerd aus Liebe, Liebhaber aller Konsolen Bei Fragen, Anregungen, Wünschen oder einfach Small Talk schreibt mir an sascha.mensfeld@gamersplatform.de

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