
Quelle: Activision Blizzard
Wisst ihr noch? Spiele in denen es Menüs gab, mit gesperrten Inhalten, von denen man aber wusste, wenn ich dies oder das mache, oder besonders viel Zeit investiere, dann kann ich diese Inhalte freischalten. Diese Umstände stammen noch aus Zeiten, in denen das Internet in der Gamingwelt noch nicht omnipräsent war, und es höchstens Addons zu den Spielen gab. Rein physisch versteht sich. Das vermisst man jedoch immer häufiger, beinahe wirkt es, als sei es gar ganz aus unserem Alltag verschwunden.
Ich denke da zum Beispiel einfach mal an die alten Wrestling Spiele. In den WWE Spielen aus PS2 Tagen gab es massig Inhalt, zum Teil gab es Wrestler und auch Moves zum Freischalten, wie etwa in Raw vs. Smackdown. Für Credits konnte man ebenfalls einige Dinge freischalten. Echtwährung? Nicht im Geringsten. Denke ich an den letzten Ableger, so werden schon zu Release Zusatz Packs angeboten mit Moves und Wrestlern, die man jedoch nicht im vollwertigen Spiel freispielen kann. Und dann denkt man, mit dem Season Pass regelt sich das schon, dann irrt er sich. Denn es gibt auch nochmals Inhalte die zu dem Season Pass zusätzlich anfallen, sodass man für alles zusammen knapp 100€ einberechnen muss. Zwar ist der Umfang an Wrestlern tatsächlich auch gestiegen, aber deswegen den doppelten Preis im Vergleich zu damals zu verlangen, das scheint doch einfach nur reines Business geworden zu sein. Das alte THQ trieb es ja gegen Ende sogar so weit, dass man sich noch einen Online Pass kaufen musste, um online spielen zu können, zusätzlich zu dem Season Pass versteht sich.

Quelle: 2K
Selbst Nintendo scheut sich nicht in Spielen, wie dem letzten Super Smash Bros., Spieler zur Kasse zu bitten, um teilweise für Charaktere oder Stages zu zahlen, die es schon in Vorgängern gab. Man hat sie also bewusst raus gelassen, um sie für ein wenig Kleingeld noch zusätzlich verkaufen zu können. Ein trauriger Umstand. Aber woran liegt es? Es ist sehr simpel erklärt, denn der Kunde macht es mit. Nicht umsonst ist der Ultimate Team Modus in Fifa mittlerweile ertragreicher als das Spiel an sich. Die Spieler unterstützen dieses Modell, dass erst durch das Internet und ein wenig Geldgier gab. Da kann man über die paar Nörgler in den Foren gerne hinweg sehen, die Zahlen müssen stimmen, nicht die Gemütslagen im Internet, und sie tun es.
Während in Shooter somit die Liste der kaufbaren Waffen Skins mittlerweile so lang ist, wie die, die man noch normal erspielen kann, gibt es noch ein paar positive Ausreißer. Das jüngst erschienene Forza Motorsport 7 lässt uns zwar Lootboxen erwerben, mit denen man schneller an gewisse Boliden kommt, einen spielerischen Vorteil erhält man jedoch nicht. Bezahlen tut man hier nur als Ungeduldiger, der Rest ist ebenso im Spiel freischaltbar. Noch! Wie auch in allen anderen großen Spielen werden DLC’s nur eine Frage der Zeit sein, immerhin steckt dahinter auch eine Investition in Lizenzen, denn die Autohersteller wollen sich den Auftritt natürlich gut bezahlen lassen. Da Forza eh schon zig hunderte Autos beinhaltet, ist es dann nicht weiter tragisch für Auto DLC’s mit besonders schwierig abzugreifenden Lizenzen ein paar Euro springen zu lassen, wie etwa im Falle Porsche. Denn etwa Skins lassen sich selbst erstellen und sogar von anderen herunterladen. Ein doch sehr positiver Umstand in Zeiten von Mikrotransaktionen für alles und jeden.
Solange alles in einem gewissen Rahmen bleibt, ist es noch okay, aber immer noch nicht der utopische Zustand, wie wir ihn früher erleben durften. Wird es ein Comeback dessen geben? Nein sicherlich nicht. Die Hardcore Fans einer jeden Reihe werden immer in ihr Spiel investieren, solange der Rubel rollt, bleibt alles wie gehabt. Zum Nachteil der großen Masse, investiert der kleine Kern aber, und wird sicherlich nicht damit aufhören. Dabei könnten die Gamer ein Zeichen setzen, denn nichts bringt die Herausgeber so sehr zum Umdenken, wie leere Kassen.