Der zweite DLC „Ascendance“ für CoD: Advanced Warfare im Test

Quelle: Activision/ Sledgehammer Games

Call of Duty: Advanced Warfare bekommt mit Ascendance das zweite DLC-Pack gespendet und hält sich an die Formel, 4 neue Maps, neue Waffe und eine neue Episode im Exo-Zombies Modus. Wie gut der Inhalt ist und welche Überraschung Sledgehammer Games noch bereit hält klärt der Test. 

Neues Multiplayer-Futter 

Wie gesagt, es gibt wieder vier neue Maps für Advanced Warfare. Wie schon im ersten DLC-Pack sind darunter erneut keine Remakes dabei, sprich, alle sind neu gestaltet. Ich zeige euch um welche es sich handelt und wie gut diese aufgebaut sind. 

Perplex 

Quelle: Activision/ Sledgehammer Games

Perplex spielt in Sidney, Australien. Hier sind modulare Apartments errichtet, die sehr futuristisch anmuten.Viel Wert legt man hierbei auf die Vertikalität der Maps. Denn die Apartments sind als Komplex besonders schräg und in die Höhe gebaut. Die Karte ist somit voll und ganz auf die Fähigkeiten des Exo-Suits zugeschnitten, weshalb sich oberhalb vor allem sehr schnell Fernkämpfe entwickeln. Am Boden sind eher schnellere Feuergefechte gefragt und aufgrund der Struktur bietet es sich aber an die Kämpfe möglichst nach oben zu verlagern, da man sonst von allen Seiten schnell ins Visier gerät. Ganz nett ist das Map eigene Merkmal, dass Apartments auch verschoben werden können und sich so die Architektur verändert, besonders ins Gewicht fällt das aber nicht. Dennoch weiß die Karte durch ihren sehr speziellen Aufbau wirklich zu gefallen und ist gerade für Freunde der Exo-Fähigkeiten ein kleines Fest. 

Site 244 

Quelle: Activision/ Sledgehammer Games

Das hier gebotene Setting ist untypisch und abgefahren. Ein Alien Raumschiff ist beim Mt. Rushmore abgestürzt. Die Kämpfe finden also im Wrack selbst und im Außenareal statt. Die Map fällt etwas umfangreicher aus und gerade im äußeren Bereich finden häufiger Fernkämpfe statt. Im Wrack selber geht es hitzig zu, denn man ist auf engen Raum und es eignet sich für Schrotflinten oder MP’s. Allein das Setting macht schon Spaß, der tolle Aufbau aber umso mehr. Das Wrack und der Außenbereich stellen einen tollen Kontrast dar und sollten jeden Spielertyp zufrieden stellen. Auch Site 244 hat eine Besonderheit. Der Scorestreake verleiht euch zusätzliche Kraft und eure Perks und Exo-Fähigkeiten sind nochmal stärker. Ein sehr angenehmes Feature, aber auch dieses ist nicht sonderlich kreativ oder speziell. Dennoch ist diese Karte wirklich hervorragend gestaltet und ich möchte beinahe schon sagen auch die beste Map des Pakets. 

Climate 

Quelle: Activision/ Sledgehammer Games

In diesem Biodom geht es wild zu. Das tropische Setting weiß zu gefallen und entführt euch auf eine recht kompakte Map, die vermindert auf Vertikalität setzt, aber dafür clever. Kämpfe finden hier auf kurze Distanz statt und spielen sich dabei flott und vielseitig. Aber hier sorgt das dynamische Element im Gegensatz zu den anderen Karten tatsächlich dafür, dass man sich anders auf der Map bewegen muss. Denn es verläuft ein Fluss entlang der Karte und nimmt nicht gerade wenig Raum ein. Im Laufe des Gefechts laufen jedoch chemische Substanzen aus und vermengen sich direkt mit dem Wasser. Die Brühe kann euch einen schnellen Tod bescheren, wenn ihr zu lange im Wasser seid. Präzise Sprünge sind also gefragt. Dieses Element weiß durchaus mal zu überzeugen und gestaltet sich etwas wichtiger als bei den anderen Maps. 

Chop Shop 

Quelle: Activision/ Sledgehammer Games

Diese futurisitische und urbane Umgebung schmiegt sich gut in das Setting von Advanced Warfare. Auch hier finden Kämpfe auf kurze bis mittlere Distanz statt, auf Vertikalität wird ebenfalls gesetzt. Viele Verwinklungen machen die Map sehr schnell und gute Reaktionen sind gefordert. Die Map besitzt zudem einen eigenen Scorestreak, der sich exakt so zusammen setzt, wie der aus Black Ops 2, was mir persönlich besser gefällt, als die Methode auf die Advanced Warfare zurückgreift, zumindest auf den übrigen Maps. Diese Streak löst einen Mikrowellenemitter aus, der annähernde Feinde schnell kocht. Für Fans schneller Action ist somit Chop Shop ein sehr unterhaltsamer Ausflug. 

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit den neuen Maps aus Ascendance. Mir fehlt nur die absolute Highlight Map. Im Gegenzug dazu gibt es aber auch keine Map, die schwach ausfällt. Alle Karten sind auf einem relativ einheitlich hohen Niveau und keine der neuen Karten missfällt mir. Aber es gibt zudem noch ein Feature, dass den Spaß nochmals hoch schraubt. 

Warum nicht gleich??? 

Kennt ihr noch die „geile“ Mission aus der Advanced Warfare Kampagne? Mit dem Klettern, Schleichen und dem Enterhaken? Ja genau die Mission, nach der man sich nur wunderte warum dieses Element im Multiplayer nie genutzt wurde! Die Mission meine ich! 

Ascendance bringt nun endlich den beliebten Kletterhaken in den Mehrspielermodus. Es gibt eine eigene Playlist, in der alle neuen Maps auch wahlweise mit Kletterhaken gespielt werden können. Dieser ist eine Exo-Erweiterung, braucht aber keinen Slot im Klasseneditor, weshalb ihr die Klassen nicht müßig neu ordnen müsst. Und die Kletterhaken-Playlist hat es in sich! Advanced Warfare spielt sich dadurch nochmals anders. Mit einem Klick auf LB (auf Xbox One und Xbox 360) fährt der Greifhaken aus und hält sich an jeder Ecke und jeder Wand fest, damit ihr dorthin befördert werdet. Je länger ihr den Bumper drückt, desto länger ist die Funktion aktiviert. Den Kletterhaken könnt ihr jedoch nicht unbegrenzt nutzen. Nach zu häufiger Benutzung innerhalb zu kurzer Zeit müsst ihr einige Sekunden warten, um das Spielzeug erneut nutzen zu können.  

Quelle: Activision/ Sledgehammer Games

Einmal daran gewöhnt, möchte man das Gadget nicht mehr missen. Es macht ungeheuren Spaß sich an Orte zu ziehen, die vorher kaum oder schwieriger zu erreichen waren. Zudem eignet sich der Haken auch als Waffe. Gegner beseitigt ihr damit schnell, wenn ihr sie auf eure Feinde feuert. Die Gefechte werden dynamischer und es erfordert auch etwas mehr Grips seine Vorteile aus dem Gerät zu ziehen.  

Leider, leider, leider…Den Kletterhaken gibt es nur für das Ascendance Pack. Alte Maps oder die aus Havok müssen nach wie vor ohne die neue Errungenschaft auskommen. Aber immerhin bringt hier Sledgehammer Games endlich ein Feature unter, dass das Gameplay sehr bereichert und nimmt nicht nur inhaltliche Erweiterungen vor. 

Wenn euch der Enterhaken nicht als Waffe reicht, dann aber dafür vielleicht die neue Wumme im Spiel. Die neue Waffe „Ohm“ ist ebenfalls im Pack enthalten und ist eine Hybridwaffe. In ihr steckt ein Maschinengewehr und eine Schrotflinte. Als MG nutzt die Waffe Energietechnik, kann also nur überhitzen und setzt nicht auf Munition, anders als im Schrotflinten-Modus. Die Modi lassen sich schnell per Knopfdruck wechseln, es handelt sich also wirklich nur um eine Waffe, die zwei Waffentypen vereint. Fans der beiden Waffenklassen sollten also einen Blick drauf werfen, da hier eine gute Mischung aus Fern- und Nahkampfwaffe geboten wird. 

Die Zombies kommen schon wieder 

Auch ein neues Kapitel im Exo-Zombies Modus ist im Pack enthalten. Wieder legen sich die virtuellen Recken der Schauspieler John Malkovich, John Bernthal, Rose McGowan und Bill Paxton mit einer Horde von Untoten an. Es verschlägt die Gefähren in die Nähe eines Burgertown-Restaurants und weil das einigen Call of Duty Hasen bekannt vorkommen dürfte: Ja es ist eine Anspielung auf Modern Warfare 2. Spielerisch geht „Infektion“ aber etwas über die Mechanik der ersten Episode hinaus. Es gilt also nicht nur möglichst lange die Zombies fern zu halten, auch andere spielerische Neuerungen wurden integriert. So muss man Zivilisten eskortieren, Goliath Zombies bezwingen und auch abgedrehte Dinge wie das Anlocken von Zombies hin zu einem Abwasserkanal gehört dazu, wo die Untoten dann von einem Krokodil verpeist werden. Das Gameplay ist also nicht ganz so einseitig und bietet mehr Facetten.

Quelle: Activision/ Sledgehammer Games

Zudem gibt es mit dem Mikrowellen Gewehr eine weitere spaßige Waffe. Mit Mikrowellen feuert ihr auf die Feinde, diese blähen sich nach längerem Beschuss kurz auf, bis die Innereien aufplatzen und somit die Zombies im wahrsten Sinne des Wortes „zu Brei“ wurden. Der Grad an Ekel der bei dieser Szene entsteht hält sich aber noch in Grenzen, zu genau sind die aufspritzenden Gedärme also nicht gestaltet. 

Der Zombie-Modus legt also nochmal eine Packung drauf und spielt sich noch besser als die erste Episode. Schade nur, dass es wieder nur eine neue Karte gibt, auch wenn diese größer ausfällt, als die in Havoc. 

Fazit 

Ascendance macht eigentlich nichts falsch, höchstens zu wenig und das klingt schon fast paradox. Es ist sicherlich ein sehr umfangreiches Paket. Die vier neuen Maps sind hochwertig und solide gestaltet, keine davon fällt unten durch. Eine Map die mich von den Socken gehauen hat war allerdings nicht dabei. Die neue Waffe ist eine nette Ergänzung zur sonstigen Multiplayer Umfang. Aber so richtig spaßig wird es erst mit dem Kletterhaken. Der bringt einfach noch viel mehr Finesse ins Geschehen und ist hoffentlich auch in Zukunft wieder dabei. Somit bessert Sledgehammer Games auch ordentlich das Gameplay auf. Sehr viel Spaß macht auch wieder der Zombie-Modus. Zur bewährten Formel gesellen sich neues Missionsdesign, clevere Features und eine abgedrehte Waffe. Auch wenn mir bei den Maps die eine Map gefehlt hat, die alles andere wegsteckt, bleibt mir fast nichts anderes übrig als Ascendance höher zu bewerten als Havoc, da hier nichts negatives auf inhaltlicher Basis enthalten ist, das Gameplay besser ausfällt und der Zombie-Modus noch vielseitiger ist als sonst. Dennoch bleibt immer noch der gewohnt hohe Preis von fast 15€. Für wahre Fans ist dies kein Hindernis, aber auch der Rest darf sich den zweiten DLC ruhig mal gönnen. Hätte Activision den Preis auf ca. 10€ festgesetzt, könnte ich Ascendance wirklich absolut ruhigen Gewissens empfehlen. 

Bildquelle: Activision/ Sledgehammer Games

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