Online-Zwang in Videospielen

Quelle: Ubisoft

Was haben Need for Speed, Forza Horizon 3, The Crew, Steep, Destiny, Tom Clancys: The Division und viele weitere Titel gemeinsam? Sie besitzen alle den Online-Zwang. Doch muss das sein? Ihr erinnert euch sicher noch daran wie Microsoft auf der E3 der Xbox One einen Online-Zwang verpassen wollte und die ganze Welt sich dagegen wehrte. Ergebnis: Microsoft ruderte zurück, und siehe da, die One konnte man anschließend auch ohne Internet nutzen. Da stellt man sich die Frage, weshalb Spieleentwickler dies ignorieren und weiterhin Titel mit Online-Zwang auf den Markt bringen.

Klar könnte man nun argumentieren, dass Spiele mit Online-Zwang viel umfangreichere Mehrspielerkomponenten haben, einige besitzen zudem nicht mal mehr einen Singleplayer-Modus. Tom Clancys The Division kann man beispielsweise auch alleine spielen, jedoch ist der Titel eigentlich ein MMO. Daher sind viele Sektionen gar nicht alleine zu bewältigen. Der Soloaspekt dient also eigentlich nur dazu, Items zu looten oder kleinere Nebenprodukte zu erledigen. 

Microsofts Open World Rennspiel Forza Horizon 3 handhabt das Ganze etwas anders. Der Titel bietet eine ausgewachsene und definitiv umfangreiche Single Player Kampagne. Eigentlich ein Singelplayer Titel, mit einem enorm umfangreiches Multiplayer-Modus. Das reicht von Duellen, bis hin zur Meisterschaft. Im Prinzip kann man zu jeder Zeit in den Single oder Multiplayer-Modus wechseln.

Mittlerweile kommen zusätzlich noch Social Media Funktionen. Need for Speed wurde unter anderem damit beworben, dass selbstständig Fotos vom Spiel geschossen und anschließend auf die Server geladen werden. Für positive Bewertungen sollte der Nutzer Bares bekommen. Also ist die Frage eigentlich berechtigt, ist Online-Zwang bei Titel wie Need for Speed, Forza Horizon und The Crew wirklich notwendig?

Aus der Sicht der Publisher und Entwickler bietet die Always On Funktion natürlich nur Vorteile. Kopierschutz wäre beispielsweise ein großes Thema oder aber die umfangreiche Datenanalyse. Wie lange zocken Gamer im Schnitt? Welche Autos werden grundsätzlich ausgewählt, welche Rennen…, ihr seht, es lässt sich im Prinzip alles zum Spiel analysieren. Natürlich haben Publisher so auch allgemein die Kontrolle über alle Inhalte. Wird ein Update angezeigt, so muss diese bei Online-Zwang geupdatet werden, ansonsten ist das Spielen nicht gestattet. Und sollte der Server irgendwann abgeschaltet werden, kann man einen schwarzen Bildschirm anschauen oder den Nachfolger kaufen. Natürlich wären das nicht nur die einzigen Gründe dagegen, schlechte Internetverbindung, überrannte Server oder DDoS-Attacken sind alles gute Grund gegen einen Online-Zwang.

Vielleicht lacht man in 10 Jahren ja über die Vorstellung von Offline-Singleplayer Titel. Aber im hier und jetzt wären mir persönlich Titel lieber, die zwar einen Online-Modus besitzen mit frischen neuen Features, jedoch keinen Zwang mehr dahinter. Tatsächlich gibt es Spiele, auf die ich Dank Always On gar keinen Bock mehr habe. Letztlich entscheidet hier natürlich jeder selbst, wie wichtig ihm Offlinegaming ist.

 

Lieblings-Genre: Shooter, Horror || Bei Fragen, Anregungen oder Wünschen, schreibt mir an oe@gamersplatform.de

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