„Betrachtung“ nimmt Fahrt auf – Episode 2 von Resident Evil Revelations 2 im Test

Quelle: Capcom

Der Abspann der zweiten Episode von Resident Evil: Revelations 2 flimmert über den Bildschirm und zufrieden verschränke ich die Arme. Deswegen möchte ich euch gar nicht lang auf die Folter spannen und darlegen, was ich in den letzten zwei bis zweieinhalb Stunden erlebt habe. 

 

Die alte Leier? 

Technisch bewegt sich die zweite Episode auf dem gleichen Niveau wie schon Episode 1. Grafisch bekommt man nach wie vor altbackene Grafik, immer noch schwächelt die deutsche Synchro und noch immer stimmt dafür aber Sound und Musikuntermalung. Viel neues habe ich darüber also nicht zu berichten. In den Außenareal ist mir jedoch hin und wieder stärkeres Tearing aufgefallen. Angesichts der Power der neueren Konsolen und der eher kompakten Spielwelt darf sowas eigentlich nicht vorkommen.

Ein leider viel zu seltener Anblick: Revelations 2 kann auch mal optisch überzeugen
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Technisch wird sich das Bild allerdings auch nicht wandeln, da die Episoden ja bereits im Wochentakt erscheinen. Durch kleine liebevolle Details schaffen es die Entwickler dennoch eine interessante Umgebung zu schaffen, die mit ihrer dunklen, befremdlichen Darstellung zu gefallen weiß.

 

Wurde ich erhört?

Bevor ich Episode 2 startete, war ich besonders darauf gespannt, wie die Sachen umgesetzt wurden, die ich bei der ersten Episode noch kritisierte. Das war mitunter die dünne Handlung und die zu vielen Fragen, die die kaum umsponnene Story offen hielt. Und tatsächlich: Episode 2 nimmt deutlich Fahrt auf! Endlich werden erste Fragen beantwortet, mehr Handlung wird umstrickt, und die Geschichte fängt an spannend zu werden. Zwar ist die Handlung noch nicht in dem Maße ausgeweitet, wie es etwa Telltale macht, auch die Charaktere bleiben bisher zu platt. Aber Fortschritte sind definitiv bemerkbar. 

Wir treffen auf weitere Gefangene
Quelle: Capcom

In Episode 2 spielen wir auch wieder Claire Refield und Moira. Diese treffen auf weitere TerraSave Mitarbeiter, die gefangen genommen wurden und mit ihnen ergibt sich langsam ein Bild hinter dem, was die mysteriöse „Aufseherin“ plant und tut. Im zweiten Kapitel dürft ihr dann wieder in die Rollen von Barry und Natalia schlüpfen. Ohne hier zu viel verraten zu wollen, aber hier gefällt mir die Art wie die Geschichte aus der Perspektive der beiden Duo’s nahe gelegt wird und wie diese erkundet wird. Mit Barry und Natalia erkundet man teilweise nämlich die Abschnitte, die man zuvor bereits mit Claire und Moira besucht hat und kann dabei Passagen besuchen, die zuvor nicht erreichbar waren. Natalias Fähigkeiten sei Dank.

Etwas mehr Taktik bringt zudem, dass wir uns noch mehr Waffen zusammenbasteln können. Wie etwa die neuen Köder. Aus Flaschen und Chemikalien, die wir unterwegs finden, können wir uns diese nun erstellen und erweisen sich als äußerst praktisch. Die Feinde lassen sich vom bestialischen Gestank anlocken und dann erwartet sie das blaue Wunder. Nach einiger Zeit explodiert unser Köder und richtet gehörig Schaden an. Solche Methoden sind besonders praktisch, wenn wenig Munition hat und um mehrere Gegner herum schleichen möchte. Gern mehr davon, Capcom!

Natalia ist wieder eine wichtige Unterstützung
Quelle: Capcom

Habe ich in Episode 1 noch kritisiert, dass die Feinde eher einer Klonarmee gleichen, hat man es nun endlich mit optisch anderen Gegnern zu tun. Aber nicht nur optisch hat sich was getan. Episode 2 führt nämlich auch neue Gegner ein, besonders die, die es mit Barry und Moira zu bezwingen gilt sind interessant. Denn diese unangenehmen Gesellen sind nur mit Moira sichtbar und einmal mehr greift die Besonderheit der Charakterfähigkeiten ineinander. Resident Evil: Revelations 2 setzt uns nun auch mal größere Gegner und mitunter verstörende Boss-Monster vor die Nase. Die Menge an Feinden nimmt ebenfalls zu, wodurch der Kampfaspekt eine größere Rolle einnimmt, ohne andere Dinge zu vernachlässigen. 

 

Hilf mir mal!

Noch immer gibt es auch viele ruhige Abschnitte, in denen man dunkle Gänge oder Hütten erkundet, ohne dass Gegner auf euch lauern. Nur eben das wisst ihr nicht und somit hält auch Episode 2 wieder Spannung und Atmosphäre hoch. Aufgrund des höheren Feindaufkommen steigt aber auch der Survival-Aspekt. Munition ist begehrter als zuvor. Kräuter werden ebenfalls stetig gebraucht. In Episode 1 zweifelte ich den Mehrwert des Koop-Modus an, da einer auf die Rolle des Unterstützers beschränkt ist und hielt es für interessanter als einzelner beide Rollen zu übernehmen. Ich hab es nicht für möglich gehalten, aber dieser Eindruck kippte bei mir im Laufe der neuen Episode. Die Gegner erfordern mitunter mehr taktisches Vorgehen, was sich einfacher mit einem menschlichen Freund bewerkstelligen lässt. Mit Moira Gegner blenden oder mit Natalia unsichtbare Gegner aufspüren. All das lässt sich im Koop-Modus nun besser lösen. Aber auch allein macht diese noch bessere Einbindung zweier Charaktere wieder viel Spaß. 

Erneut machen euch solch unheimliche Kreaturen das Leben schwer
Quelle: Capcom

Während somit der Survival Aspekt deutlich zunimmt, hält sich der Anteil an Rätseln bisher leider auf dem gleichen Niveau wie in Episode 1. Noch immer gibt es zu wenig gute Rätsel in den ruhigen Abschnitten und würde das Spiel noch weiter in Richtung Resident Evil 4 hieven. Einzelne Schalter umlegen, hier und da mit Kisten an höher gelegene Plattformen gelangen. Die Denkaufgaben halten sich auch in ihrer Komplexität wirklich wieder in Grenzen. Davon gibt es in den anderen Episoden und auch hoffentlich in kommenden Resident Evil Spielen deutlich mehr. Es würde den Charme der alten Teile noch besser einfangen und den Fans der Reihe würde es ohnehin eine Freude bereiten.

Nach dem Durchspielen wartet der Raid-Modus wieder auf euch. Gänzlich ohne Story, Rätsel oder Taktik ballert ihr euch wieder durch Horden von Untoten und erhaltet je nach Art des Treffers verschieden viele Punkte dafür. Je nachdem wie gut ihr euch angestellt habt, könnt ihr dann in neue Fähigkeiten investieren, um die immer schwieriger werdenden Passagen zu meistern. Wieder einmal entpuppt sich also der Raid-Modus als lustige Dreingabe und kann durchaus noch etwas Zeit bis zu Episode 3 überbrücken. Viel spielerischen Gehalt bringt der Modus zwar nicht mit, Freunde von Arcade-Shootern dürften hiermit aber ihren kleinen Geheimfavorit im Spiel entdecken.

 

Fazit: 

Episode 2 bleibt dem Stil der ersten Episode treu. Noch immer liefert uns Capcom ein atmosphärisches Abenteuer in einer düsteren Welt. Während spielerische Highlights, wie das Gameplay mit zwei Charakteren, eine noch interessantere Erfahrung wird, wird auch endlich das Drum herum mit etwas Handlung gefüllt und macht Lust auf mehr. Die zweite Episode überzeugt ebenfalls durch den besseren Survival Aspekt. Boss Gegner und verschiedenere Gegner Typen bringen da willkommene Abwechslung in das Geschehen. Aber immer noch suche ich den Horror. Man liefert zwar wieder ein atmosphärisches Spektakel ab, aber ich vermisse nach wie vor die Angst und Panik in Revelations 2. Zudem verhindert der immer noch zu geringe Anteil an Räteln, sowie die durchwachsene Synchro und Grafik eine höhere Wertung zu dem sonst wirklich guten Nachfolger von Episode 1. 

 

 

Wenn ihr wissen wollt, wie mein Fazit zur ersten Episode von Resident Evil: Revelations 2 ausfällt, dann findet ihr hier den Test dazu.

 

Bildquelle: Capcom

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