Ehemaliger Nintendo Mitarbeiter Adelman kritisiert Chef-Etage

Quelle: Nintendo

Das Nintendo in den letzten Jahren ein paar fragwürdige Entscheidungen getroffen hat ist nicht unbekannt. Doch wie genau läuft es da oben in der Führungsetage ab? Der ehemalige Mitarbeiter Dan Adelman, der lange für Nintendo gearbeitet hatte, verließ im August 2014 die Firma und sorgte da schon ein wenig für Aufsehen, da er so einiges ausplauderte, wie es bei Nintendo zu geht.

Nun gab er in einem Interview mit Dromble neue Fakten bekannt. So sei die Firma sehr traditionell eingestellt, wodurch der Schwerpunkt auf Hierarchie und Gruppenentscheidungen liegt. Das Problem dabei sei jedoch, dass alle sich eher wie Berater benehmen und niemand der Verantwortliche für Entscheidungen ist, während aber jeder ein Veto Recht habe. Dadurch würde sogar Iwata es oft verabscheuen eine Entscheidung zu treffen, die jemand anderen im Konzern verstimmen könnte.

Dies ist nicht unbedingt das schlechteste Vorgehen, aber es kostet sehr viel Zeit und ist ineffektiv. So führt Adelman weiter aus:

“The biggest risk is that at any step in that process, if someone flat out says no, the proposal is as good as dead. So in general, bolder ideas don’t get through the process unless they originate at the top.”

Folglich ist das größte Risiko dabei, dass nur einer geradeheraus „Nein!“ sagen muss zu einem Entwicklungsschritt und somit sei dieser schon begraben. Auf diesem Wege ist es eigentlich nicht wirklich möglich großartige Ideen, die mal eben entstehen, durchzuwinken, wenn diese nicht alle auf einmal beeindruckt.

Ein weiteres Problem ist zudem, dass die meisten Senior Executives immer noch verbissen an den SNES und NES Tagen festhalten.

“The most senior executives at the company cut their teeth during NES and Super NES days and do not really understand modern gaming, so adopting things like online gaming, account systems, friends lists, as well as understanding the rise of PC gaming has been very slow. Ideas often get shut down prematurely just because some people with the power to veto an idea simply don’t understand it. There is very little reason to try and push these ideas. Risk taking is generally not really rewarded. Long-term loyalty is ultimately what gets rewarded, so the easiest path is simply to stay the course.”

Dadurch kommen neue Ideen wie Online Gaming, Freundeslisten und ähnliches nur sehr langsam in Fahrt. Neue Ideen werden oft von anderen einfach blockiert, da diese die Neuerungen einfach nicht verstehen. Somit hätten viele Mitarbeiter nur wenig Grund diese Ideen voranzutreiben, da es nicht belohnt wird ein Risiko einzugehen. Langzeit Loyalität würde am ehesten belohnt, weswegen es der einfachste Pfad ist, diesen weiter zu folgen.

Quelle: Nintendo

Wenn ihr der Quelle folgt, könnt ihr das ganze Interview lesen, welches sehr umfangreich ist und vor allem für Nintendo Fans interessant.

Doch was meint ihr? Befindet sich Nintendo wirklich so in der Krise, wie oft gesagt wird? Oder findet ihr, dass in ihren Spielen und der Hardware doch mehr Neuerungen drin sind, als es scheint?

Quelle: Gamesindustry | Bildquelle: Nintendo

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