Ersteindruck: Fable Legends ein witziges 4 vs. 1 Fantasy Spektakel

Ach ja Fable. Eine Serie an die ich mich gerne zurück denke. Teil 1-3 haben mir damals sehr viel Spaß gemacht, mit Fable The Journey konnte ich leider nicht viel anfangen, was aber mehr an der Kinect Steurung lag, als an dem Spiel selber. Nun konnte ich mir bei einem persönlichen Treffen mit den Entwicklern David Eckelberry, David Bridle und Ben Brooks von den Lionhead Studios, Fable Legends im Business Bereich anspielen und hatte in der kurzen Zeit sehr viel Spaß gehabt.

Zu Anfang wird uns erklärt, worum es in Fable Legends geht. Wie schon bekannt, haben wir auch hier ein 4 vs. 1 Spiel, in dem 4 Helden sich zusammenschließen um einem Bösewicht auf den Kopf zu hauen. Dabei erlebt jeder Spieler eine für ihn individuelle Story, die sich durch die Wahl des Charakters entscheidet. Denn hier gibt es keine Heldengilde, wo die Mitglieder für das Gute kämpfen, denn wir befinden uns in einem Albion mehrere Hundert Jahre vor dem ersten Fable. Daher ist der Heldenzusammenschluss eher eine Art Zweckbündniss, damit das Böse nicht gewinnt, aber jeder Held handelt aus einem eigenen Antrieb und wird auch mit den Gruppenmitgliedern anders agieren.

Dies führt natürlich auch zu Einschränkungen. So werdet ihr nicht mehr euch entscheiden können, ob euer Charakter böse ist oder gut, sondern er bekommt einen Rahmen, inwiefern seine Gesinnung festgelegt ist. Die Entwickler wollten hier euch die Auswahl geben, jemanden zu wählen, der zu euch passt, da es in Fable ansich auch keine wirklichen bösen Charaktere gab, da ihr zwar eure Frau ermorden konntet, aber es keine wirklich spielerischen Auswirkungen hattet. Inwiefern sich die Charakterwahl nun wirklich auf die Story und das Spiel auswirkt, bleibt natürlich erstmal abzuwarten.

Insgesamt soll es zum Start erstmal 12 verschiedene Charaktere geben die mit ihrer eigenen Hintergrundgeschichte aufwarten und einen Bösewicht, der ebenfalls die Geschichte aus seiner Perspektive erlebt. Als Beispiel für die Helden wurde uns zum einen Inga vorgestellt, die als einfache Arbeiterin aufgewachsen ist und nun die Armen und Schwachen verteidigen möchte, während z.B. die Magierin Glory ebenfall die Menschen beschützen möchte, aber denkt dass das Volk eine direkte und strenge Führung braucht und daher auch nach Macht sucht um diese auszuüben. Es wird interessant sein zu sehen, wie die Charaktere innerhalb dieses Rahmens miteinander agieren werden, da sich vor allem eine große Anzahl an Kombinationen dadurch bildet, je nachdem welche anderen Helden euch auf eurer Reise begleiten.

Wir selber dürfen das erste Drittel einer Quests spielen, die schon relativ weit im Spiel liegt. Die Story bekommen wir nicht großartig mitgeteilt, da man uns selber nicht spoilern möchte, Ziel war es aber, am Ende ein mächtiges Artefakt in die Hände zu bekommen. Was wir nicht gesehen haben, war der Auftakt zu dieser Quest. Denn als eine Art Hub für den Spieler funktioniert die Stadt Brightlarge. Dort werdet ihr handeln können und alle Dinge tun, die ihr auch schon in früheren Fable Teilen getan habt, wie Bewohner anfurzen und ähnliches. Von dort könnt ihr dann über die typische Fable Karte die nächste Quest auswählen, von der es zum Start über ein Dutzend geben soll und jede eine Laufzeit von ungefähr 30 Minuten haben wird.

Doch zum Spiel. Wir 4 Redakteure mussten uns aufteilen auf die 5 Plätze, einer spielte also den Bösewicht, der die Gegner befehligt und Fallen und Gegner auch platziert. Wir anderen durften aus 4 Charakteren wählen, Inga dem weiblichen Tank, Glory der weiblichen Magierin, Shroud dem mysteriösen Fernkämpfer und Leech dem Heiler. Schnell entscheide ich mich für Glory und meine Kollegen sich für Shroud und Leech. Inga wird daher von David Eckelberry besetzt, der glücklicherweise dadurch neben mir saß und den ein oder anderen Tip geben konnte.

Die Steuerung ist dabei recht simpel gewesen. Glory konnte als Attacke Magische Äpfel verschießen, rote die Schaden machen und auf Knopfdruck auf grüne wechseln, die die Gegner schwächen. Zudem hatte jeder Charakter eine Taste mit einer Ausweichfähigkeit und 3 besondere Skills, die per Knopfdruck aktiviert werden konnten und Mana verbrauchten, welches sich wieder auflädt. Glory konnte so zum Beispiel den Platz mit einem Gegner tauschen, Fallen legen und einen AoE namens Apocalypse auslösen, der eine Art Feuerhagel verursachte.

Unser Ziel war es, lebend durch das Quest zu kommen, der Bösewicht, der alles aus der Vogelperspektive verfolgte, musste uns mit seinen Herrscharen töten. Dabei merkt man, dass Fable auch auf Teamplay ausgelegt ist. Immer wieder mussten wir aufpassen was auf dem Bildschirm passiert. Die Gegner kommen fast immer in Grüppchen an und der „böse“ Spieler versuchte uns immer wieder zu trennen, indem er Barrikaden aus dem Boden schießen ließ, die man zwar zerstören konnte, aber natürlich der dahinter Gefangene eine zeitlang alleine war mit den Monstern. Gerade wenn ein riesiger Troll der Gegner ist, der mit Furz- und Schleimspuckattacken einem zu Leibe rückt, ist das ein Problem, selbst für Inga. So schlagen wir uns durch den Dungeon, passen auf Fallen wie Minen auf, versuchen unsere Spezialattacken für den rechten Zeitpunkt aufzubewahren wenn die Gegnermassen zu groß werden und plündern unterwegs Kisten. In diesen fanden wir bisher nur Gold, es soll aber auch neue Ausrüstung und anderes darin zu finden sein.

Wenn wir doch mal zuviel Schaden auf unserem Weg erleiden, müssen wir natürlich hoffen, das Leech ein Auge auf uns wirft und heilt, der natürlich beschäftigt ist mit dem Tank oder wir müssen einen der kostbaren Heiltränke nehmen, von denen wir genau 3 haben. Scheinbar auch nicht mehr. So schaffen wir 4 zwar das erste Drittel der Quest und freuen uns, doch der Dämpfer kommt von David sofort. Wir hätten noch 2 Drittel des Quests vor uns und keine Heiltränke mehr. Das wir das noch geschafft hätten wagt er zu bezweifeln. Inwiefern es die Möglichkeit gibt, Heiltränke hinzuzubekommen oder aufzufrischen wurde nicht verraten. Jedenfalls wird Fable nicht mal eben ein Spiel sein, was mal eben durchgespielt wird. Sobald wir in einem Gebiet eine bestimmte Anzahl an Gegnern getötet haben, wobei der letzte farblich durch die Wände markiert wird, damit der böse, böse Gegenspieler uns nicht extra suchen lassen kann, bekommt selbiger ca. 40 Sekunden Zeit das nächste Gebiet vorzubereiten, bevor die Heldengruppe dieses betreten kann.

Während wir mit menschlichen Spielern zusammen spielten, wird das später nicht zwangsweise nötig sein, wie z.B. in Shadow Realms. Wenn ihr wollt, können eure Mitstreiter auch von der KI übernommen werden und ihr könnt Solo die Geschichte und das Spiel erleben. Man hat aber versucht die Multiplayer Erfahrung so angenehm wie möglich zu machen. Beispielsweise sei der Level Unterschied ohne großen Belang, wenn man zusammen spielen möchte. Eine Level 1 Inga sei somit immer noch der bessere Tank als eine Glory mit maximalen Level (wobei die Grenze noch nicht bekannt ist). Zwar ist damit die eigentliche Klasse eines Charakters festgelegt und auch die grundlegende Spielweise, dennoch gibt es durch bestimmte Loadouts (Skills die in der Quest genutzt werden können) und Ausrüstung eine große Anpassungsmöglichkeit an die eigenen Vorlieben. Gerade die Rüstungsteile sollen euch optisch stark unterscheiden und auch gewisse Perks geben, die euren Charakter verbessern.

Nach Release des Spiels soll natürlich noch nicht Schluss sein. Zum Start wird es erstmal, wie schon erwähnt, 12 Helden geben und eine Kampagne mit über 12 Quests. Danach soll in Abständen neue Kampagnen mit neuen Helden und Übeltätern erscheinen. Es könnte sogar sein, dass in späteren Kampagnen ein Held dort der große Gegner sein wird, die Entwickler haben da scheinbar schon einiges im Hinterkopf. Auch über eine mögliche Second Screen Ergänzung wird noch gesprochen, dort ist man sich aber noch nicht sicher. Definitiv wird es aber kein Splitscreen geben, dies sei wohl auf Grund der Unreal 4 Engine nicht performant genug, als das es einen reibungslosen Spielablauf geben könnte.

Wie in meinen letzten Ersteindrücken, bin ich auch hier sehr begeistert von dem Spiel. Die gamescom zeigte und diesmal fast nur einzigartige Spiele, die gerade nach dem Sommerloch die Vorfreude ansteigen lassen. Auch Fable Legends gehört mit seinem neuen Gameplay dazu. Nicht nur da ich die Fable Serie sehr gemocht habe und sich der Witz und die schöne Comic Grafik wiederfinden, bin ich beeindruckt. Das Gameplay ist schnell erlernt und auch hier kommt es auf Teamplay an, auch wenn die taktische Komponente wahrscheinlich ein bisschen hinter Spielen wie Evolve anspielen wird. Aber wer weiß, einen Endboss haben wir bisher nicht getroffen. Die Interaktion mit den anderen Helden ist somit ein wesentlicher Bestandteil aber nicht zwingend notwendig. Die Charaktere sind keine knallharten Charaktere die das Blut fließen sehen wollen, sondern mit Liebe und auch Witz gestaltet oder wann habt ihr schonmal eine Magierin gesehen, die Äpfel verschießt. So ist das Spiel auch für eine jüngere Zielgruppe geeignet und man erkennt, dass nicht der Gewaltgrad ein gutes Spiel ausmacht, wie man nach der E3 2013 oder 2012 gedacht hat, wo jedes Spiel versuchte sich mit kontroversen Szenen zu übertrumpfen. Wenn jetzt die Story auch noch halbwegs spannend und lustig ist, wird Fable Legends, im Gegensatz zu seinem Vorgänger, ein Kassenschlager. Es ist einfach ein bahnbrechendes Erlebnis mit Mix aus Rollen- und Actionspiel in einem witzigen Fantasy Szenario.

Im Oktober soll zudem die Closed Beta starten, für die sich jeder Spieler registrieren kann. Die Entwickler wollen so Feedback sammeln und das Spiel weiter verbesser bevor es released wird. Auch wir werden sehr wahrscheinlich einen Beta Key zum Start bekommen, nachdem ich bisschen mit Eckelberry gesprochen hatte und euch dann ein ausführlicheres Preview geben können.

Fable Legends wird 2015 exklusiv für die Xbox One von Microsoft erscheinen.

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