inFamous Second Son: Der Action-Knaller bei uns im Test!

Gameplay

Kommen wir nun zum wichtigsten Part eines Titels, dem Gameplay! Wie in den Vorgängern entscheidet ihr euch ab einem gewissen Punkt im Spiel, ob ihr den Weg des Bösen oder Guten gehen wollt. So habt ihr die Möglichkeit, Nebenfiguren auszuliefern oder ihnen zu helfen. Um eure eigene Haut zu retten, könnt ihr sogar euren eigenen Stamm verraten.

Gleichzeitig  ist es möglich bei vielen Nebenmissionen positiv oder negativ in Erscheinung zu treten. So entwickeln wir unser Karma-System weiter, welches wir bereits aus den Vorgängern kennen. Je nach Karma reagieren Passanten auf euch, erhaltet verschiedene Fähigkeiten als guter oder böser Conduit, euer Aussehen verändert sich und die Missionen und Sequenzen unterscheiden sich. Grund genug um beide Varianten auszuprobieren!

Eure Fähigkeiten unterscheiden sich mal mehr, mal weniger, also solltet ihr anfangs oft damit experimentieren. Um von einer Kraft zur nächsten zu wechseln, müsst ihr nichts weiter tun, als eine andere Kraftquelle auszusaugen. Dadurch fällt das Kombinieren der Fähigkeiten flach. Das heißt, ihr könnt eure Feinde nicht mit Schwertern eingreifen und anschließend mit Granaten der Rauch-Fähigkeit lahmlegen.

Ihr habt aber die Möglichkeit einen D.U.P. Beamten erst mit einer Kraft anzugreifen, anschließend eine andere Kraftquelle aussaugen und diese anwenden bevor der Gegner wieder zu sich kommt. Wirklich schön anzusehen, ist hierbei das Zerstörungssystem. Autos explodieren wenn ihr oft genug darauf eindrescht, Ganze Wachtürme krachen zusammen und wenn ihr erst einmal eure Kraft einsetzt, richtet ihr eine rege Verwüstung an. Es lassen sich aber einzig und allein Wachtürme abreißen, Häuser und andere Gebäude nehmen gar keinen Schaden, etwas schade wie wir finden.

Trotzdem müssen wir gestehen, dass die Entwickler Wort gehalten haben. Die Action ist kaum mehr zu übertreffen, jedoch ohne den Vorgängern untreu zu werden. Dadurch, dass alle Figuren ihre ganz eigenen Sorgen haben, wirken sie real – man hat also nie das Gefühl, dass wir uns mit „Puppen“ unterhalten.

Eine wirklich coole Idee ist das Sprühen an der Wand. Auch hier könnt ihr entscheiden, ob ihr ein positives Graffitti in blau oder ein negatives in rot an die Wand sprühen wollt. Hierfür haltet ihr den DualShock Controller Senkrecht, schüttelt die Sprühflasche ordentlich durch und fangt an zu sprayen. Der Sound, welcher dabei zu hören ist, kommt direkt aus dem Controller. Aber nicht nur Spray-Sounds sind aus dem Controller zu hören auch euer Telefon klingelt daraus und der Anrufer spricht direkt aus dem Controller – total genial, wie wir finden!

Übrigens hat Delsin auch ohne seine Fähigkeiten ganz schön coole Moves drauf. Er scheint eine Art Parcour-Läufer zu sein, kann sehr weit springen und verletzt sich nicht nachdem er Meterweit runterfällt. Sein Bruder ist sein ständiger Begleiter und hilft ihm mit Rat und Tat, dadurch, dass er bei der Polizei arbeitet und Kontakte in Seattle hat, bekommt ihr ständig neue Infos über Conduits und Plasmascherben.

Gelungen sind außerdem die vielen Boss-Kämpfe, auf welche ihr spontan treffen werdet. Abwechslungsreich, fordernd und kreativ, denn hier fließt das ganze Gameplay-Potential zusammen. Zeit zum Luft holen bleibt hier nicht, solltet ihr also kurz davor sein, den Kampf zu verlieren, müsst ihr euch sofort Schutz suchen bis eure Gesundheit wieder voll ist.

Grafik & Sound

Bisher gab es nicht viele Titel, die wirklich gezeigt haben was in der PlayStation 4 steckt. inFamous: Second Son ist grafisch ganz klar der bisher beste Titel. Sucker Punch versprach ein detailreiches Spiel zu erschaffen – Lichteffekte, Vegetation, Animationen, Regen und Wasser, Partikeleffekte – all das sieht auch ausgesprochen gut aus. Mit 1080p bietet inFamous gestochen scharfe Grafik

Schaut euch bei eurem Weg einmal um, überall kleine Geschäfte, Parkanlagen, Passagen, welche ihre Pflichten erledigen, Bushaltestellen und ihr mittendrin. Vor allem aber, wenn ihr der Abendsonne von Seattle entgegen lauft und der Regen kleine Pfützen hinterlässt, Reklamtafeln aufleuchten, und das Ganze bei 30fps. Einzig die Tatsache, dass Pfützen nicht auf Delsins Schritte reagieren, wirkt etwas unrealistisch.

Soundtechnisch passt alles soweit, einzig die Synchro hat mir nicht gefallen. Wenn unser Protagonist den Mund schließt, hört man ihn trotzdem reden und wenn er bereits spricht, folgt die Stimme erst 1-2 Sekunden später. Die Soudneffekte klingen alle recht ordentlich, der Soundtrack ist schön anzuhören und reißt einem mit sich. Wer aber den besten Sound will, sollte auf Englisch umstellen.

Inhaltsverzeichnis

Lieblings-Genre: Shooter, Horror || Bei Fragen, Anregungen oder Wünschen, schreibt mir an oe@gamersplatform.de

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