The Last of Us: Action-Adventure im Test

Gameplay – Singleplayer

The Last of Us ist im Grunde ein Stealth-Action Game, auch wenn man es in den ersten 20-30 Minuten gar nicht erwartet: Bei der Überzahl an Infizierten oder menschlichen Huntern lohnt es sich meist eher, Deckung auszunutzen, Gegner zu umgehen oder lautlos auszuschalten; alles was ungefähr die Höhe von Joel erreicht (Bett, Waschmaschine, Kisten, etc.) sind potentielle Deckungsobjekte, die wir dynamisch und flüssig ohne Tastendruck benutzen können. Während wir überlegen, welche Waffe wir für die nächsten Schritte benutzen sollen, können wir per Tastendruck den „Lauschmodus“ aktivieren, mit dem wir Geräusche in der Nähe visuell auf dem Bildschirm sehen & daher Infizierte und Banditen leichter orten können; Infizierte geben generell immer Geräusche von sich, wohingegen Banditen, sofern sie nicht gerade laufen/rennen, öfters mal still sind – Der Lauschmodus ist also kein sicherer „Wallhack“ für jede Situation.

Runner (Gerade erst infiziert & sehr schnell), Clicker (Schon länger infiziert, blind & können ihre Opfer durch ihr charakter. Klicken orten), Stalker (Hybrid-Form zwischen Runner & Clicker) & Bloater (Größer, dicker & halten mehr aus; können Sporenbomben nach ihren Opfern werfen) – Das sind die verschiedenen Formen der blutrünstigen Gestalten; leider doch zu wenig Abwechslung, die Kämpfe gegen Infizierte verlaufen irgendwann nach dem gleichen Muster & bringen nicht all zu viel Unterhaltung, wie ich es mir anfangs gedacht habe. Obwohl die Kämpfe gegen Banditen eher nervig sind, sind sie dagegen deutlich herausfordender und schwieriger (vielleicht auch gerade deswegen etwas nervig?): Durch das AI-System „Balance of Power“ reagieren gegnerische NPCs auf deine Aktionen und antworten mit verschiedenen Taktiken darauf. Hören diese etwa das Klicken der Waffe bei fehlender Munition, so ergreifen sie die Innitiative; fetter Pluspunkt!

Um uns zu verteidigen, greifen wir auf diverse Nahkampfwaffen (Holzbrett, Baseballschläger, Machete, Axt, etc.) zurück, die wir zufällig auf unserem Weg finden; Schusswaffen wie Pistole, Revolver, Jagdgewehr oder sogar einen Bogen erhalten wir im Laufe unseres Abenteuers, die wir auch verbessern können – Und genau hier bietet The Last of Us einen interessanten Ansatz: Schusswaffen können wir an bestimmt-platzierten Werkbänken aufbessern, sofern wir genug Upgrade-Points besitzen, die wir in Schränken, Schubladen  oder anderen unscheinbaren Orten aufsammeln können. Lieber die Schussfolge des Revolvers erhöhen oder doch lieber die Reichweite und Spanngeschwindigkeit des Bogens? Das muss der Spieler selbst entscheiden, alles im ersten Run upzugraden ist nicht möglich. Eine weitere Survival-Komponente: Mit Materialien wie Scheren, Klebeband und Alkohol, können wir nützliche Gegenstände herstellen: Messer, Medikits und Molotovs gehören noch zum Anfangs-Repertoir, später auch Rauchgranaten, Nagel-Bomben & die Möglichkeit Nahkampfwaffen mit Scheren zu bestücken, wodurch man begrenzte Male Instant-Kills durchführen kann.

Abseits der Kämpfe treiben wir die Story voran, führen mit Ellie oder anderen Personen diverse Gespräche, sammeln Materialien oder genießen einfach die äußerst stimmigen Orte; hin und wieder müssen wir auch kleine Rätsel lösen, die jedoch derartig simpel und langweilig sind, dass man sie eig. nicht als Rätsel bezeichnen dürfte:

  • Suche eine Leiter bei A und bring sie zu B, um nach C zu kommen
  • Suche eine Holzlatte bei A und bringe sie zu B, um nach C zu kommen
  • Suche einen Mülltonne bei A und bringe sie zu B, um nach C zu kommen
  • Starte den Generator, um Tür/Tor XYZ zu öffnen

Diese „Rätsel“ sind nicht nur einfallslos, sondern ziehen das Spiel auch noch künstlich in die Länge; hätte nicht sein müssen. The Last of Us hat aber auch noch einige andere negative Aspekte, die einen bitteren Nachgeschmack auslösen: So toll die Atmosphäre & Präsentation des Spiels ist, im Prinzip absolvieren wir von der ersten Minute bis zum Spielende eine Schlauchlevel-Passage nach der anderen, die mit einigen Script-Events bestückt sind: Wir haben unser vorgegebenes Ziel und das müssen wir einhalten; zwar gibt es verschiedene Wege, um zu unserem Ziel zu kommen (Lauf ich jetzt durch den Vorgarten oder arbeite ich mich von Haus zu Haus voran?), jedoch sind das bloß kleine Freiheiten, die der Spieler hier geboten bekommt. Auch unsichtbare Wände schränken ein, ein No-Go meiner Meinung nach.

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Generell kann man jedoch sagen, dass das Gameplay unterm Strich gut ist, jedoch ein paar Schwächen aufweist: Die Schlauchlevel-Struktur stört mich dabei am Meisten, immerhin sind die Level relativ weitläufig gestaltet, sodass zumindest keine starke „Beengung“ entsteht.

Inhaltsangabe

~~ Game Genres ~~ (J)RPGs, FPS, (Survival-)Horror, Rhythmus Games & Visual Novels ~~ Musik Genres ~~ Metal, Alternative, diverse Cross-Over Varianten, J-Rock & -Metal http://anilist.co/animelist/7768/Reitax

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