The Witcher 2: Assassins of Kings Review – Das Rollenspiel im Test

Licht und Schatten – das Gameplay

Nun kommen wir zu einem Punkt von The Witcher 2, der den Damen und Herren von CD Projekt Red nicht ganz so gut gelungen ist. Wer den ersten Teil kennt, der dürfte recht schnell wieder im Spiel drin sein. Aber Neulingen
wurde es unnötig schwer gemacht, in das Spiel reinzufinden. Daran ist vor allem das Kampfsystem schuld, denn alteingesessenen The Witcher Zockern ist die unbequeme Steuerung ja bereits bekannt, welche auch zurecht in der Vergangenheit bemängelt wurde, geändert hat sich allerdings nichts. Aber der Reihe nach: Neuen Spielern wird das schon recht umständliche Kampfsystem nicht wirklich näher gebracht, denn ein Tutorial sucht ihr vergebens. Lediglich kurz aufploppende Meldungen am Bildschirmrand vermitteln euch eure Möglichkeiten mit Geralt, eindeutig zu wenig für einen Toptitel. Aber das allein ist ja nicht schlimm. Wirklich nervig ist allerdings am Kampfsystem die sogennante automatische Zielerfassung.

Denn im Kampfsystem von The Witcher 2 befindet sich eine automatische Zielerfassung, die sehr an Assassins Creed erinnert,  jedoch funktioniert sie nicht annähernd so gut.  Es ist nämlich keine Seltenheit, dass ihr in einem Pulk von Gegnern geratet, der euch schneller auseinander nehmen kann, als ihr „The Witcher“ sagen könnt. Denn der Autofokus visiert nicht immer den nächsten Gegner an, sondern auch oft genug einen irgendwo im besagten Pulk. Dies ist deshalb so frustrierend und nervig, weil ihr schon auf der normalen Schwierigkeitsstufe mit 3 bis 4 Schlägen in die ewigen Jagdgründe geschickt werdet. Aber man muss ehrlicherweise sagen, dass das Kämpfen optisch schon einen recht „coolen“ Eindruck hinterlässt und mit ein wenig Mühe und Not

Geralt von Riva und Triss Merigold kommen sich in The Witcher 2 mehr als nur einmal sehr nahe.

tatsächlich gut von der Hand geht.

Außer dem Kampfsystem ist bei Rollenspielen natürlich auch das Skillsystem ein wichtiger und entscheidender Bestandteil. Dieses wurde durchaus einfacher und übersichtlicher gemacht im Vergleich zum Vorgänger. Doch da man Neulingen nur den einfachen Schwierigkeitsgrad empfehlen kann, ist das Skillen für sie nur noch eine Randbeschäftigung und für den Erfolg im Spiel weniger wichtig. Aber bevor wir das Skillsystem ganz abschreiben, erklären wir es erst einmal: Ihr habt insgesamt 4 Skillpfade, die ihr frei wählen könnt. Allerdings ist der erste Pfad den ihr wählt schon festgelegt, denn bevor sich die anderen freischalten, müsst ihr das Hexertraining absolviert haben. Danach ist es euch freigestellt, in welche Richtung ihr euch entwickeln wollt. Zur Wahl stehen die Pfade Schwertmeister, Alchemie und Magie, doch da Geralt notgedrungen immer ein Schwert mit sich führt, ist eine ausgewogene Mischung der Skillpfade wohl am besten. Doch was nützen einem riesige Talente, wenn man das nötige Equipment nicht hat? Genau hier setzt das Crafting an.

In The Witcher 2 Assassins of Kings craft ihr ein Item, indem ihr es einem Schmied in einer Stadt anvertraut. Doch damit dieser anfängt, benötigt er sowohl die Anleitung zum Craften, wie auch die jeweiligen Items und die passenden Zutaten. Die könnt ihr entweder bei Händlern erkaufen oder ihr sammelt sie innerhalb der Spielwelt. Da Waffen und Rüstungen nur Lebensenergie schützen bzw. rauben, braucht ihr noch etwas, was eure Lebensenergie wiederherstellt oder euch modifiziert. Die dazu benötigten Tränke erstellt ihr ganz einfach selber im Meditationsmodus, der das Spiel pausiert. Der Ablauf ist quasi derselbe wie beim Craften. Nervig ist nur, dass ihr genau in diesen jedes mal wechseln müsst um eure Tränke einzunehmen, aber Obacht ein Trank zu viel und ihr vergiftet Geralt.

Fazit der Redaktion

Was kann man schlussendlich zu The Witcher 2 Assassins of Kings sagen? Vielleicht erwartet man einfach zu viel aufgrund der sehr euphorischen Stimmen aus diversen Redaktionen, denn bei vielen wird der Titel bereits als Spiel des Jahres gehandelt. Was man durchaus sagen kann ist,dass The Witcher 2 sich mit den Großen seines Genres messen lassen kann (aber sie überflügeln ist eher unwahrscheinlich). Denn aufgrund der genialen Präsentation des Spiels und der sehr guten Grafik wurde in Sachen Gameplay und Atmosphäre geschludert. Es wirkt fast so, als ob The Witcher 2 der massentaugliche Teil der Saga sein soll. Dies stimmt einen traurig, war der Erstling doch ziemlich einzigartig und frisch hinsichtlich seines Gameplays und der Atmosphäre. Aber trotz harter Kritik kann man nicht sagen, dass The Witcher 2 nicht empfehlenswert wäre, denn es ist durchaus das wohl momentan schönste und beste Rollenspiel 2011. Aber mehr als ein gutes Rollenspiel ist es auch nicht. Steven

—————————————————————————————————-——————————————————–

Eines vorweg: The Witcher 2 ist ein großartiges Rollenspiel und kann sich auf jeden Fall mit der Konkurrenz messen. Das Spiel der polnischen Entwickler fesselte mich stundenlang vor dem Monitor. Die Geschichte um Geralt dem Hexer ist unglaublich mitreißend und wunderbar erzählt. So gut die Story jedoch erzählt ist, und so toll und liebevoll auch die Quests gestaltet wurden, kritisiert werden muss das Kampfsystem. Dieses wirkt unglaublich unsauber ausgearbeitet und bringt einen an manchen Stellen zur Weißglut. Außerdem unschön ist das Ende des Rollenspiels. Das 3.Kapitel von The Witcher 2 wirkt so, als sei man bei CD Project am Ende der Geldreserven angelangt und musste schleunigst das Spiel fertig stellen. Trotz des unsauberen Kampfsystems mit Nachholbedarf und des unschönen Endes war The Witcher 2 Assassins of Kings jedoch ein großartiges Spielerlebnis und ist eine klare Empfehlung für jeden Rollenspiel-Fan.

 

 

Inhaber von Gamersplatform.de

Lost Password